Die Österreichische Hagelversicherung, Österreichs größter Tierversicherer, erweitert ab 2026 die Krankenversicherung für Pferde – und das bei gleichbleibenden Prämien. Mehr lesen ...
Das geeignete Pferd für das Integrative Reiten ist rasseunabhängig und sollte ein Mindestalter von sechs bis sieben Jahren haben. Je nach Art der Behinderung des/der Klient:in kann ein Pferd mit mehr oder weniger Bewegung im Rücken von Vorteil sein. In den meisten Fällen wählt der/die Trainer:in ein Pferd aus und übernimmt auch die Spezialausbildung.
Bei der Auswahl des Pferdes wesentlich ist ein gut bemuskelter, tragfähiger Rücken. Auch die Gangarten sind ausschlaggebend: Der Schritt sollte raumgreifend schreitend, im klaren Viertakt und fleißig, Trab und Galopp sollten weich und angenehm zu sitzen sein. Zum Schutz der eingesetzten Pferde ist ein Gewichtslimit für Reiter:innen empfehlenswert. Ein Therapiepferd muss gesund sein, ausreichend gefüttert und gepflegt sowie als Ausgleich zum Therapiealltag möglichst artgerecht gehalten werden, d.h. mit der Möglichkeit des Sozialkontaktes auf der Koppel.
Willkommen sind Personen mit kognitiven und/oder körperlichen Behinderungen, die das Reiten als Freizeit-, Breiten- oder Turniersport ausüben möchten. Integratives Reiten ist aber auch für jene geeignet, die aus verschiedensten Gründen (Ängsten, Unsicherheit, Tempogestaltung, …) nicht am Reitunterricht in einer regulären Reitschule teilnehmen können/wollen.
Integratives Reiten ist für Personen ab dem ca. fünften Lebensjahr bis ins hohe Alter geeignet und darf in Österreich ausschließlich von Therapeut:innen mit einer abgeschlossenen Ausbildung beim OKTR® durchgeführt werden.
Die besondere Gestaltung des Reitunterrichts und der Umgang mit den Pferden wirken sich positiv auf das Allgemeinbefinden, das Sozialverhalten und die Persönlichkeitsentwicklung aus und steigern das Selbstwertgefühl. Vor allem aber soll das Reiten als Sport oder Hobby die allgemeine Lebensqualität steigern. Speziell hervorzuheben ist dabei die Teilnahme an sportlichen Wettbewerben, die je nach individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten bei regulären Bewerben, bei Paralympischen Bewerben oder bei den Special Olympics möglich ist.
Integratives Reiten (IR) findet in verschiedenen Rahmenbedingungen statt wie: Reithalle, Außenreitplatz, Gelände etc. und kann je nach Bedarf und Behinderung des/der Klient:in einzeln oder in Gruppen durchgeführt werden. Die ideale Größe einer Gruppe beträgt zwei bis vier Personen.
Der Reitunterricht ist privat zu bezahlen. Je nach Bundesland kann aber um finanzielle Unterstützung bei Kostenträgern (Gemeinden, Landesregierungen, private Versicherungen, Sponsoren und Spender-Institutionen) angesucht werden.
Auf Empfehlung des österreichischen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten sollten Reitstundenpreise für die Zielgruppe des Integrativen Reitens an die regional üblichen Preise angepasst werden.
Das österreichische Kuratorium für Therapeutisches Reiten bildet gemeinsam mit dem Österreichischen Pferdesportverband (OEPS) speziell geschulte „Lehrwart:innen für Integratives Reiten“ aus.
Auf der OKTR® Website oktr.at/web/therapeutensuche sind viele Therapeut:innen gelistet, die Suche kann jeweils pro Bundesland erfolgen. Einen Überblick über freie Plätze haben auch die OKTR® Landesgruppenleitungen, die jeweiligen Ansprechpartner:innen sind ebenfalls auf der Website zu finden.
Der Ausbildungslehrgang zum Lehrwart für Integratives Reiten ist eine offizielle Ausbildung des Kuratoriums für Therapeutisches Reiten (OKTR®) in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Pferdesportverband (OEPS).
Die Zusatzausbildung zum/zur Lehrwart:in für Integratives Reiten besteht aus mehreren Modulen, die innerhalb von zwei Monaten stattfinden. Am Ende des Kurses finden die kommissionellen Abschlussprüfungen statt.
Pro Kurswoche muss man mit Kosten von etwa € 1500,- rechnen, ohne Unterkunft und Verpflegung.
Bezüglich eines Zuschusses zu den Kurskosten kann jede/r Teilnehmer:in beim zuständigen Pferdesportverband im jeweiligen Bundesland einreichen (natürlich nur bei aufrechter Mitgliedschaft, und ausschließlich für die Ausbildung zum/zur Lehrwart:in). Es obliegt jedoch dem jeweiligen Fachverband, ob ein Zuschuss gewährt werden kann.
Neben den o.a. Zugangsvoraussetzungen ist die Ausbildung „Fachassistent:in pferdegestützte Interventionen“ erfolgreich zu absolvieren. Voraussetzung für diese einwöchige Ausbildung ist der positive Abschluss der Eignungsprüfung oeps.at/de/kursdetail/24004 (als Beispiel). Kurse finden laufend statt (siehe oktr.at/web/termine) den Abschluss bildet eine kommissionelle Prüfung.
Das österreichische paralympische Team, vier Personen aus ganz Österreich, qualifiziert sich aktuell zur Teilnahme an den nächsten Paralympischen Spielen in Paris 2024. Derzeit finden verschiedene Turniere und Meisterschaften zur Qualifikation statt. Aus jetziger Sicht stehen die Chancen zur Qualifikation und auch zur erfolgreichen Teilnahme für die österreichischen Reiter:innen mit körperlichen Behinderungen sehr gut.
Die österreichischen Special Olympics Athlet:innen mit kognitiven Behinderungen sind auch schon seit vielen Jahren sehr erfolgreich unterwegs. So gewann das österreichische Special Olympics Pferdesport-Team bei den Special Olympics World Summer Games in Berlin 6 Medaillen.
Informationen zu Trainings, Veranstaltungen oder Bewerben gibt es unter: oktr.at/web/termine
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OKTR®
Österreichisches Kuratorium für
Therapeutisches Reiten
E-Mail:office@oktr.at
Web: www.oktr.at
Infotelefon: +43 676 362 7130