USA

Gift im Futter: 70 Pferde verendet

Ein Artikel von Redaktion | 06.09.2024 - 12:39
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Auf einem Gestüt in Oklahoma starben 70 Pferde, nachdem sie mit einem Toxin verunreinigtes Futter gefressen hatten. (Symbolfoto) © pixabay.com

Der Vorfall ereignete sich auf dem Gelände der Beutler & Son Rodeo Company in Elk City, Oklahoma (USA), einem traditionsreichen Familienbetrieb, der seit Generationen Rodeopferde züchtet. „Wir wussten nicht, was vor sich ging. Wir haben das Futter wie immer verteilt“, sagte ein Familienmitglied der Beutlers. „Dann schauten wir auf und sahen, wie die Pferde plötzlich eins nach dem anderen umkippten und starben.“


Giftiger Zusatzstoff in Futter entdeckt

Erste Untersuchungen ergaben, dass das Kraftfutter mit Monensin, einem für Pferde toxischen Stoff, belastet war. Monensin ist eine sogenannte Ionophore, eine Verbindung, die antibiotikaähnlich wirkt und in den USA vor allem in der Rinderhaltung eingesetzt wird. In der EU ist die Verwendung in der Rindermast seit 2006 verboten, in der industriellen Tierproduktion von Geflügel wird es jedoch nach wie vor als Futtermittelzusatzstoff zur Behandlung parasitär bedingter Infektionen eingesetzt. Für Pferde ist Monensin hingegen hochgradig giftig und kann schon in geringen Mengen tödlich wirken.


Trauer und Ernüchterung

In einer Aussendung teilte Livestock Nutrition, Hersteller des kontaminierten Futters, mit, dass es sich um einen „isolierten Vorfall“ handele und keine weiteren Lieferungen betroffen seien. Der Vorfall sei vermutlich durch eine fehlerhafte Reinigung des Produktionssystems und einen Sensorfehler verursacht worden.

Unternehmenssprecher Ronnie Castlebury versicherte, dass alle anderen Futterlieferungen sicher seien. Die betroffene Charge sei bereits zurückgerufen worden, und man arbeite intensiv daran, die genauen Ursachen für den Fehler zu ermitteln und ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Bei Beutler & Son herrscht nach der Tragödie Trauer und Ernüchterung. „All diese Pferde sind wie meine Kinder; ich habe sie großgezogen, seit sie geboren wurden“, sagte Rhett Beutler gegenüber KOKH-TV. „Wenn man eines verliert, ist das schon eines zu viel.“

Neben den zahlreichen verlorenen Pferden müssen nun vier Fohlen, deren Mütter durch die Vergiftung starben, aufwendig mit der Flasche gefüttert werden.