HOLZRÜCKEN

Waldarbeiter auf vier Hufen

Ein Artikel von Redaktion | 01.02.2024 - 17:07
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An Stelle von schweren Maschinen ziehen die drei Noriker Tamilo, Olli und der erfahrener Nero (v. l. n. r.) gefällte Baumstämme aus dem Wald bis zu den befestigten Wegen. © Stadt Wien / Bubu Dujmic

Auch wenn ein Traktor mehr Nutzlast schafft und pro Tag wahrscheinlich auf mehr Kilometer kommt: Um den Wald des 21. Jahrhunderts gesund, licht und möglichst unberührt zu halten, braucht es auch die tradierte Technologie des vergangenen Jahrtausends: Deshalb setzt die Stadt auf „Holzrückepferde“. Sie sind vor Frühlingsbeginn im Wald unterwegs und ziehen gefällte Bäume vom Dickicht auf die Forststraße, von wo aus sie später gesammelt abtransportiert werden.

Ökologisch bringt der Einsatz von Pferden bei der Waldarbeit viele Pluspunkte. „Der größte Vorteil bei der Holzrückung mit Pferden ist ganz klar der bodenschonende und zudem noch CO2-neutrale Holztransport aus dem Wald zur Forststraße", erklärt Andreas Januskovecz, Forst- und Klimadirektor der Stadt Wien. "Außerdem ist es stets für Groß und Klein eine Attraktion, wenn man bei einem Waldbesuch zufällig auf die vierbeinigen Helfer trifft.“ 

Auch Bezirksvorsteher Gerald Bischof begrüßt die Arbeiten im Maurer Wald: „Die Stadt setzt, wo es geht, auf Pferde anstatt auf schwere Maschinen, da die Tiere naturschonender arbeiten. Auch von den Spaziergängern und Liesingern kommen durchwegs positive Rückmeldungen!“
 

Echte Kraftlackln

Die kräftigen Noriker sind wie geschaffen für die Arbeit im Wald. Kurzfristig können die mächtigen Rösser, die zwischen 700 und 800 kg auf die Waage bringen, das Doppelte ihres Körpergewichtes ziehen. Ein Holzrückepferd muss aber nicht nur kräftig, sondern vor allem auch gut zu führen und zuverlässig sein, denn die Arbeit im Wald ist nicht ganz ungefährlich. „Wir bewegen große Massen, so ein Eichenstamm kann bis zu 900 Kilogramm wiegen", erklärt Holzrücker Hannes Stippich.

Im Maurer Wald ist er mit seinen Pferden täglich von 7 bis 15 Uhr unterwegs. Zwischendurch gibt es großzügig bemessene Pausen für die Tiere, die sich bei der Arbeit regelmäßig abwechseln. „Wir schauen sehr darauf, dass es unseren Pferde gut geht“, sagt Stippich - und das aus gutem Grund: Es dauert gut drei Jahre, bis ein Pferd so weit ausgebildet, dass es zur anspruchsvollen Holzrückearbeit eingesetzt werden kann.