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Ob Isabell Werth beim CHIO in Aachen auch so jubeln wird? © Tomas Holcbecher

Dressur

Wird Isabell Werth in Aachen vom Dressur-Thron gestoßen?

Ein Artikel von Pamela Sladky | 26.06.2018 - 08:34

Gelungen ist das der US-Amerikanerin Laura Graves schon einmal, und zwar genau hier in Aachen. Im Grand Prix Spécial hatte Graves 2017 einen Sieg gegen die Grande Dame des Dressursports errungen. Die Revanche ließ allerings nicht lange auf sich warten. In der anschließenden Kür schlug die Weltranglistenerste Isabell Werth zurück und distanzierte Sönke Rothenberger (Nummer 5/ Weltrangliste) und Laura Graves (Nummer 2) dann doch wieder deutlich.

Doch gerade in den vergangenen Wochen ist die Luft für die erfolgreichste Reiterin aller Zeiten dünner geworden. Bei den Deutschen Meisterschaften siegte zuletzt Sönke Rothenberger, und zwar gleich dreimal, beim Weltcup-Finale in Paris hieß die Siegerin zumindest in der ersten Prüfung Laura Graves. Und beim CHIO Aachen 2018? „Die Jungen kratzen an der Tür“, freut sich Turnierdirektor Frank Kemperman auf Hochspannung im Deutsche Bank Stadion. „Sönke will richtig angreifen, er und Cosmo sind in sehr guter Form“, meint auch die deutsche Bundestrainerin Monica Theodorescu, die sich naturgemäß über ihr starkes Team freut: „Je größer die Konkurrenz ist, je mehr man im Viereck besser sein möchte als der andere, desto mehr beflügelt das auch.“

Die Jungen kratzen an der Tür.


Frank Kempermann, Turnierdirektor CHIO Aachen

Ausreichend starke Konkurrenz wird es für Werth und Rothenberger in Aachen jedenfalls geben - sowohl international, als auch aus den eigenen Reihen: So bringt Jessica von Bredow-Werndl mit Zaire und Dalera gleich zwei Top-Pferde mit, Dorothee Schneider hat mit Showtime einen Mannschafts-Olympiasieger unter dem Sattel. Und dann ist da auch noch Helen Langehanenberg, die vier Wochen nach der Geburt ihrer Tochter bereits wieder ins Deutsche Bank Stadion einreiten. Unter dem Sattel wird Langehanenberg ihre aktuelle Nummer ein Damsey präsentieren, mit dem sie unmittelbar vor der Babypause das Weltcupturnier in Neumünster gewonnen hatte. Die Top Ten der Welt komplett machen Dänemarks Cathrine Dufour, aktuell die Nummer vier der Welt und der Weltranglistenachte Patrik Kittel.

Als großer Favorit im Nationenpreis gelten trotz des hochklassigen Starterfeldes freilich die Deutschen. Trotzdem werden die Hausherren ordentlich punkten müssen, denn die Konkurrenz ist diesmal besonders stark. Die Schweden haben bereits zwei Nationenpreise in diesem Jahr für sich entscheiden können. Auch die Amerikaner schicken ihr stärkstes Team und die Niederlande werden mit mindestens drei der siegreichen Reiter vom Nationenpreis in Rotterdam in die Soers kommen, unter anderem haben Hans Peter Minderhoud und Madeleine Witte-Vrees zugesagt.

Quelle: CHIO Aachen