Pony-EM: Dänen holen Dressur-Gold, Österreicher Platz sieben

Die dänischen Pony-Reiter sind die neuen Europameister in der Dressur. Mit 226,829 Punkten gesamt verwiesen sie die Mannschaft aus den Niederlanden auf Platz zwei (225,711), die Titelverteidiger aus Deutschland, die mit vier EM-Debütanten an den Start gegangen waren, mussten sich diesmal mit Bronze zufrieden geben (224,915).

Den Grundstein für den dänischen Erfolg hatte Liva Addy Guldager Nielsen mit D’Artagnan bereits am Mittwoch gelegt. In der ersten Abteilung hatten die 15-Jährige und ihr Fuchspony einen starken Ritt gezeigt und mit 76,029 Prozent die Führung übernommen. Die hielt, bis ihr Landsmann Alexander Yde Helgstrand mit Adriano B ins Viereck ritt. Der Sohn von Andreas Helgstrand setzte auf die Wertung seiner Teamkollegin noch einmal ordentlich was drauf: 77,543 Prozent gab es von den Richtern. Zusammen mit 73,254 Prozent von Nathalie Thomassen auf Lykkehoejs Dream of Dornik kamen die Dänen auf 226,829 Punkte. Das reichte für die Goldene. „Es ist fantastisch, einfach unglaublich“, jubelte der junge Helgstrand über Team-Gold seiner Mannschaft. „Das war eine ziemlich knappe Kiste, deshalb war’s unheimlich nervenaufreibend, aber es ist für uns großartig ausgegangen.“

Groß war die Freude auch bei den Niederländern. Das Oranje-Team war nach Tag eins als Führende in die Pause gegangen, am Donnerstag lieferten sie sich dann ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Dänen und den Deutschen. Dass sie Letztere in Schach halten konnten und Silber gewannen, lag vor allem an der guten Mannschaftsleistung. Die drei gewerteten Reiterinnen Micky Schelstraete und Elin’s Noncisdador (75,629 %), Floor van der Kuijl auf Champ of Daily (75,171 %) und Robin Heiden  auf Colourfull Cannonball (74,971 %) leisteten sich keine Fehler und landeten auf den Plätzen vier, fünf und sechs. „Wir haben Bronze angepeilt und jetzt Silber gewonnen. Das ist ein großartiger Erfolg. Ich bin stolz auf uns alle!“, sagte Team-Leaderin Micky Schelstraete im Gespräch mit den niederländischen Verband.

Sichtlich happy war die Deutsche Shona Benner. Nach ihrem Ritt fiel sie ihrem Pony Der kleine Sunnyboy WE erstmal strahlend um den Hals. Die EM-Debütantin konnte auch zufrieden sein. Die beiden sorgten mit 75,8 Prozent für das beste deutsche Ergebnis, das drittbeste in der Gesamtwertung. Zusammen mit den 74,829 Prozent, die Lana-Pinou Baumgürtel mit ihrem championatserfahrenen Pony Massimiliano FH anschrieb und Antonia Busch-Kuffners (Daily Pleasure WE) 74,829 Prozent war für die erfolgsverwöhnten Deutschen dennoch „nur“ Bronze drin. Für Bundestrainerin Cornelia Endres ist dieses Ergebnis vor allem der mangelnden Erfahrung ihres Teams geschuldet. „Wir sind mit einer jungen, noch relativ unerfahrenen Truppe hierher gefahren – für alle vier Reiterinnen war die EM ein Championatsdebüt. Wir haben gute Ponys und talentierte Kinder, aber sind eben noch ein bisschen grün und vielleicht herrscht bei der ein oder anderen dann auch noch etwas Ehrfurcht vor so einer Europameisterschaft.“

Schönes Ergebnis für Österreich

Der österreichischen Equipe gelang mit Rang sieben von vierzehn Nationen ein gutes Ergebnis. Den besten Ritt aus Sicht der Rot-Weiß-Roten zeigte Florentina Jöbstl. Im Sattel ihrer Deutschen Reitpony-Stute Cinderella M drehte die 14-jährigen eine harmonische Runde, die vor allem in der Galopptour ihre Höhepunkte hatte. Die Richter belohnten die Darbietung der Steirerin mit 70,343 Prozent. Im 57 Starter starken Teilnehmerfeld bedeutete das Rang 17. Mit 68,714 Prozent kamen Felicita Simoncic mit Chantre aus der Prüfung (Platz 26), Fanny Jöbstl und Dynasty – ehemals erfolgreich unter Nicola Louisa Ahorner – belegten mit 67,114 Prozent Rang 37, Corinna Gebhard und Antares schrieben 66,686 Prozent an (Platz 43).

Heute, Freitag, geht es für Corinna Gebhard (14:34 Uhr), Florentina Jöbstl (14:50 Uhr) und Felicita Simoncic (15:28 Uhr) bereits mit der EM-Einzelwertung weiter, Fanny Jöbstl geht mit ihrer Dynasty nach einem Tag Pause erst wieder am Samstag an den Start (13:01 Uhr). An diesem Tag werden auch die ersten Einzel-Medaillen vergeben, das große Finale steigt am Sonntag mit den Pony-Küren.