Dressur

Österreichische Dressurerfolge in Hagen

Ein Artikel von Pamela Sladky | 08.06.2020 - 13:32
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Renate Voglsang und Fürst Ferdinand zur Fasanenhöh können mit ihrem ersten gemeinsamen Grand Prix Spécial sehr zufrieden sein.
© Florian Stuerzenbaum

Ursprünglich hätte der Startschuss für den Louisdor-Preis, die FN-Nachwuchsserie für angehende Grand-Prix-Pferde, schon Ende April beim Turnier Horses&Dreams in Hagen fallen sollen. Doch dann kam Corona und das Turnier wurde abgesagt. Noch zwei weitere Qualifikationstermine fielen den Sicherheitsmaßnahmen rund um die Pandemie zum Opfer, sodass der Serienauftakt nun doch noch auf dem Hof Kasselmann stattfinden konnte – wenn auch sieben Wochen später als geplant.

Als erster Sieger der Saison trug sich ein Grand-Prix-Debütant in die Liste der fix Qualifizierten für das große Finale in Frankfurt ein. Vorgestellt von Reitmeister Hubertus Schmidt überzeugte der Oldenburger Fuchshengst Denoix bereits in der der Einlaufprüfung (Intermediaire II) die Jury. Im nachfolgenden Kurz Grand Prix, der Wertungsprüfung des Louisdor-Preises, setzte sich Denoix dann mit 78,45 Prozent abermals an die Spitze des Feldes.

Ebenfalls fix qualifiziert sind Holga Finken und der niederländischen Wallach Gino von Bretton Woods. Das Duo musste sich zweimal nur knapp hinter dem Siegerpaar einreihen. Das drittbeste Ergebnis gelang der in Hamburg lebenden Finnin Emma Kanerva auf Greek Air.

Zwei Platzierungen gab es bei dieser Gelegenheit für Sandra Nuxoll. Die gebürtige Vorarlbergerin brachte Bonheur de La Vie an den Start, einen achtjährigen niederländisch gezogenen Wallach von Bordeaux aus einer Stute von Tuschinski. 2019 hatte das Duo sein Debüt in der schweren Klasse gegeben und auch gleich einen ersten großen Sieg gefeiert: in Balve hatte das Paar die Qualifikationsprüfung für den Burg Pokal sensationell für sich entschieden.

In Hagen durfte der schicke Braune mit dem großen Talent für die Passage erneut seine Klasse unter Beweis stellen: 71,667 % in der Inter II und 71,744 % im Kurz Grand Prix bescherten ihm einen siebten und einen achtem Platz im hochklassigen Teilnehmerfeld und seiner glücklichen Reiterin und Besitzerin zwei Schleifen.

Fürst Ferdinand zur Fasanenhöh in aufsteigender Form

Keine Schleife aber dennoch ein erfreuliches Ergebnis gab es für Renate Voglsang und ihren aufstrebenden Jungstar Fürst Ferdinand zur Fasanenhöh. Mitte Februar hatte das Duo in Stadl-Paura bei seinem zweiten Start in einem Grand Prix prompt gewonnen. Davon waren Voglsang und ihr "Ferdi" in Hagen zwar weit entfernt – im Grand Prix musste sich das Paar mit 67,833 % noch auf Rang 18 begnügen. Der Spécial klappte dafür umso besser. In der schwersten Dressurprüfung der Welt – für Fürst Ferdinand übrigens der erste Spezial seiner Karriere – fanden der zwölfjährige Wallach und seine Reiterin zurück zu ihren Stärken. Dass ihre 71,928 % trotzdem „nur“ für Platz zwölf reichten, war dem starbesetzten Starterfeld mit zahlreichen Mitgliedern des deutschen Olympiakaders geschuldet.

Angeführt wurde es von Deutschlands Dressurkönigin Isabell Werth, die nicht nur hochmotiviert, sondern auch sehr erfolgreich ins Turniergeschehen zurückkehrte. Mit ihrem 14 Jahre alten Westfalen Emilio zeigte die 50-Jährige zunächst einen souveränen Grand Prix (77,567 %) und erzielte auch am Folgetag im Grand Prix Spécial die Höchstnote: 79,542 %. Knapp dahinter reihten sich Benjamin Werndl und der 16 Jahre Daily Mirror mit 78,365 % auf dem zweiten Platz ein. Am Vortag hatte das Duo ex aequo mit Werth und Emilio den Sieg davongetragen.

Alle Ergebnisse aus Hagen können Sie hier nachlesen.