Dressur

Victoria Max-Theurer feiert ersten Sieg mit Abegglen

Ein Artikel von Pamela Sladky | 19.10.2020 - 08:29

Sechsmal zweite hinter Isabell Werth, das ist zwar fast so gut wie ein Sieg, ganz oben auf dem Treppchen stehen zu können hat aber dennoch seinen ganz eigenen Reiz. Diesen Punkt auf ihrer To-Do-Liste können Victoria Max-Theurer und Abegglen jetzt allerdings abhaken. Denn im Drei-Sterne-Grand-Prix in Vilhelmsborg gab es kein Vorbeikommen am österreichischen Duo. 74,174 % markierten den klaren Bestwert, für vier der fünf Richter waren Max-Theurer und ihren zehnjähriger Westfale die Sieger des Bewerbs. Das Paar zeigte eine durchwegs gelungene Prüfung und kassierte reihenweise Achten. Einzig im versammelten Schritt gab es Abzüge.

Auf Platz zwei reihte sich die Dänin Catherine Dufour ein, die bei dieser Gelegenheit den achtjährigen Vamos Amigos erstmals in einer internationalen Prüfung vorstellte. Das Debüt kann man getrost als gelungen bezeichnen. 73,457 % gab es für den westfälischen Vitalis-Sohn, der sich damit noch vor seine deutsche Konkurrentin Annabelle unter Helen Langehanenberg schob. Dieses Duo wurde mit 71,391 % bewertet.

Das deutsche Paar war es dann auch, das im Grand Prix Spécial am Sonntag die Siegerrunde anführen durfte – wenngleich sich die Richter hier nicht ganz einig waren. Zwei der Jurymitglieder hatten Langehanenberg und Annabelle auf Platz eins gereiht, einer auf Rang zwei, und zwei Richter sahen die Kombination an dritter Stelle. Unterm Strich reichten ihre 75,651 % dann aber doch noch für den Sieg – allerdings nur knapp, denn Victoria Max-Theurer und Abegglen gelang erneut ein hervorragender Ritt ohne nennenswerte Fehler. Das Paar begann schon stark mit einem Bilderbuch-Halten, das laut dem dänischen Richter Hans-Christian Matthiesen fast perfekt war - entsprechend belohnte er es mit einer 9,5. Auch sonst hatte das Paar aus Achleiten jede Menge Höhepunkte zu bieten, ganz besonders in der Piaffe-Passage-Tour, die der erst zehnjährige Abegglen mit bestechendem Gleichmaß und viel Ausdruck zeigt. Für zwei Richter war dieser Ritt auch der beste des Tages, die übrigen Jurymitglieder hatten das Paar auf Platz zwei. Und der wurde es mit 75,298 % letztlich auch.

Auf dem dritten Platz reihte sich diesmal Andreas Helgstrand ein. Unter dem Sattel hatte der Däne den elfjährigen Fürstenreich-Sohn Fuhur, der bis 2019 unter der Russin Elena Sidneva zu sehen gewesen war. Im Herbst desselben Jahres wechselte Fuhur dann nach Dänemark zu Anna Kasprzak. Weil die Dänin derzeit schwanger ist, hat ihr Trainer die Zügel des Braunen übernommen. Vilhelmsborg ist ihr erstes gemeinsames Turnier. Die Kombination wurde mit 74,787 % bedacht.
 

Catherine Dufour und Bohemian tanzen zum Weltcupsieg

In Vilhelmsborg wurde an diesem Wochenende aber nicht nur ein CDI3* ausgetragen, das Turnier war gleichzeitig der Auftakt des Weltcups in der West-Europa-Liga. Die  maximale Punkteausbeute ging hierbei an die Dänin Catherine Dufour. Die stlelte diesmal nicht ihren Dressur-Professor Cassidy vor, sondern ihren Nachwuchsstar Bohemian. Der zehnjährige Westfale von Bordeaux x Samarant wird seit 2018 dosiert im Grand Prix Sport eingesetzt. Inzwischen gehört er zweifellos zu den besten Dressurpferden der Welt. Bereits im Grand Prix gelang Dufour und Bohemian ein fantastischer Ritt: 83,435 % lautete hier das Ergebnis, das den haushohen Sieg vor Isabell Werth auf Emilio (77,978 %) und Jessica von Bredow-Werndl auf Zaire E (77,348 %) bedeutete.

In der Kür ritt Werth dann auf Angriff – und es wurde tatsächlich knapp, das deutsche Paar lieferte mit 87,845 % eine echte Kampfansage. Gereicht hat es trotzdem nicht, denn Catherine Dufour und Bohemian zauberten einen Traumritt aus dem Hut, der mit dem Sieg und einer neuen persönlichen Bestmarke belohnt wurde: 88,2 %.

Auf Rang drei reihten sich erneut Jessica von Bredow-Werndl und Zaire E ein. 85,335 % lautete hier das Ergebnis.

Alle Ergebnisse aus Vilhelmsborg gibt es hier.