Dressur

Strahlende Sieger, gelungene Debüts und überraschende Auftritte bei Dressur-Sichtung

Ein Artikel von Pamela Sladky | 01.03.2021 - 15:41
14916834791831.jpg

© Tomas Holcbecher

Besonders erfolgreich verlief das Turnier für Renate Voglsang. Ihr zwölfjähriger Bajuware Fürst Ferdinand zur Fasanenhöhe ist im vergangenen Jahr zu einem beeindruckenden Grand-Prix-Pferd herangewachsen. Bereits im Auftaktbewerb der Großen Tour zeigte der Fürst-Hohenstein-Sohn, was er seit seinem Debüt im Großen Sport vor etwas mehr als einem Jahr gelernt hat. Und das ist eine ganze Menge, wie die Resultate zeigen: Zweimal Platz eins, dreimal Platz zwei und im Durchschnitt 73,28 % von der fünfköpfigen Jury bescherten dem Duo den Sieg im Grand Prix, den das Duo am Folgetag im Spécial sogar noch toppen konnte. Da gab es dann dreimal die Eins und 74,346 %. „Langsam können wir auch in der Prüfung immer mehr zeigen, was in diesem Pferd alles drinsteckt“, kommentierte Renate Voglsang die Leistung ihres "Ferdi".  

Hohe Noten gab es auch für den Überraschungsgast der Turniers, die Deutsche Lisa Müller. Müller, die neben der deutschen auch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, nutzte die Sichtung für einen ersten öffenltichen Auftritt mit ihrer Neuerwerbung, dem hoch dekorierten Hannoveraner Prämienhengst d’Avie. Zum Einstand feierte das Paar in der Inter II am Freitag auf Anhieb einen Sieg. Im Grand Prix waren die beiden dann ganz knapp dran an einer Wiederholung dieses Erfolges, zumal drei der fünf Jurymitglieder Müller und den ehemaligen Jungpferde-Weltmeister noch vor Renate Voglsang und Fürst Ferdinand an der Spitze des Feldes sahen. Allerdings reichten 73,12 % am Ende nicht ganz, um am Führungsduo vorbeizuziehen.

Ebenfalls ganz am Anfang ihrer gemeinsamen Karriere stehen Stefan Lehfellner und die elf Jahre alte Württembergerin Deliza. Entdeckt hat die Stute Victoria Max-Theurers Trainerin Isabell Werth auf dem Hof Kasselmann, wo sie von Bianca Kasselmann bis S***-Niveau vorgestellt worden war. Werth gefiel Deliza so gut, dass sie sie Familie Max-Theurer empfahl. Dort teilte man offenbar Werths Begeisterung, denn seit einigen Wochen sitzt nun Stefan Lehfellner im Sattel der Stute. Für den Oberösterreicher, der mit Fackeltanz OLD im Olympiakader gelistet ist, gilt die De Chirico-Tochter als potenzielle Hoffnung für die Sommerspiele in Tokio. Das Debüt Ende Jänner bei der Sichtungsvorbereitung in Ebreichsdorf verlief schon mal vielversprechend. Da holte das Paar mit und 71,579 % auf Anhieb den Sieg in der Inter II. Wieder zurück im Magna Racino, wagten sich Stefan Lehfellner und „Ellie“ nun erstmals an einen Grand Prix. Und auch da holte das Paar einen Podestplatz, nämlich Rang drei mit 70,540 %. Am Vortag hatte das Duo die Inter II mit 70,175 % als Zweites beendet.

70 % Plus gab es zudem für Peter Gmoser. Der Burgenländer kam mit seinem Nachwuchspferd Banderas im Grand Prix Spécial auf 70,588 %.
 

Jöbstl-Geschwister und Helene Grabenwögr dominieren Nachwuchsklassen

Mit Spannung wurde das Debüt von Nachwuchsreiter Paul Jöbstl auf seinem kürzlich erworbenen Hannoveraner Hengst Bodyguard erwartet. So viel kann man nach drei Prüfungen sagen: Die zwei scheinen einander gefunden zu haben. In allen Bewerben der Junioren-Klasse gingen Jöbstl und der gekörte Burlington-Sohn als Sieger vom Platz – und zwar mit starken Ergebnissen: Auf 72,941 % in der Vorbereitung folgten 72,973 % in der Mannschaftsaufgabe und 71,754 % im Einzel. Teilweise reichten die Bewertungen bis knapp unter die 75 %. Nach einer solchen Premiere ist die Vorfreude auf die kommende Saison verständlicherweise groß. „Was für ein fantastisches erstes Turnier“, kommentierte der 17-Jährige Steirer seinen Erfolg auf Instagram. „Jetzt haben wir die Qualifikation für internationale Starts in der Tasche.“

Zweimal Zweite hinter Paul Jöbstl wurde Felicita Simoncic auf ihrem Nachwuchspferd Korefan, ein acht Jahre altes russisches Warmblut von Komandor. Seit dem Verkauf ihrer beiden Ponys Chantré und Boogie de l’Aube konzentriert sich die Wienerin voll und ganz auf ihre Junioren-Karriere. Die Qualifikation für die U18-EM Anfang Juli in Valencia (ESP) gilt als großes Saisonziel und Simoncic scheint dafür bestens gerüstet. Denn neben dem aufstrebenden Korefan, der in Ebreichsdorf Ergebnisse bis 70,307 % lieferte, hat die Wienerin auch noch den neunjährigen Connery Junior im Stall. Mit ihm war sie bereits im Vorjahr beim Nachwuchs-CDI in Mariakalnok hoch erfolgreich.

Bei den Ponys gab es einen weiteren Dreifach-Sieg für die Familie Jöbstl, diesmal vertreten durch Pauls jüngere Schwester Fanny. Die 15-jährige Steirerin hatte ihr Nachwuchspferd Wilky May mit nach Ebreichsdorf gebracht, mit dem sie zu 68,667 %, 67,436 % und 70 % ritt.

Bei den Jungen Reitern war es Helene Grabenwöger, die den Bewerben ihren Stempel aufdrückte. Auf ihrem Routinier Der Fuchs kam die Niederösterreicherin vom Reitclub Burgstallerhof nach 69,259 % in der Vorbereitung und 69,561 % in der Mannschaftsaufgabe im Einzel mit starken 71,36 % aus dem Bewerb.

Alle Ergebnisse im Detail gibt’s hier.