Dressur

Formidable! Drei Siege und über 77 Prozent für Leon Aschauer in Samorin

Ein Artikel von Pamela Sladky | 07.06.2021 - 12:18
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Es läuft! Leon Aschauer und Formidable feiern in Samorin drei Siege in Folge.
© Petra Kerschbaum

Sieht ganz so aus, als müsste sich Leon Aschauer an die Rolle des Gejagten gewöhnen. Nach seinem sensationellen internationalen Debüt im Sattel des zwölfjährigen Bayernwallachs Formidable anlässlich des CDI in Máriakálnok legte das Duo in Samorin am vergangenen Wochenende noch einmal deutlich nach.

Bereits im Team Test am Freitag zeigten Leon Aschauer und Formidable, wo die Reise hingeht. Mit 72,727 % gelang dem Wiener Duo auf Anhieb eine neue persönliche Bestleistung, die auch gleich den souveränen Sieg in dieser Prüfung bedeutete. Wobei die Wertung noch höher hätte ausfallen können. Denn der polnische Richter bei H (74,394 %) und die ungarische Richterin bei B (73,182 %) griffen für die gelungene Runde tief in die Punktekiste.

Auch die Plätze zwei bis vier gingen an österreichische Talente: Anna-Katharina Schwarzlmüller und Sansita verfehlten mit 69,596 Prozent die 70er-Marke nur knapp und wurden Zweite, dicht gefolgt von Oskar Ochsenhofer mit Sanibel (69,239 %) und Corinna Gebhard mit Brighton (68,939 %).

Formidable und Leon Aschauer hießen die Sieger dann auch in der Einzelprüfung. Diesmal ging das Paar mit 72,01 % aus dem Bewerb. Allerdings war sich die Jury diesmal nicht ganz einig, was die Platzierung anbelangte. Denn der Richter bei C hätte Oskar Ochsenhofer und Sanibel an der Spitze gesehen. Im Durchschnitt der drei Richterwertungen blieb die burgenländische Kombination mit 70,833 % allerdings deutlich hinter dem Top-Score und reihte sich an zweiter Position ein.

Keinen Zweifel über den Sieger gab’s hingegen in der abschließenden Junioren-Kür. Da liefen Leon Aschauer und der Fürst-Nymphenburg-Sohn Formidable zu absoluter Hochform auf. Herausragende 77,292 % waren ihre Ausbeute. Hinter der Zweitplatzierten Tschechin Tereza Matouskova auf Paolo il Bello (72,867 %), durfte sich Anna-Katharina Schwarzlmüller über einen weiteren Podestplatz an diesem Wochenende freuen. Die 17-jährige ABZ-Lambach-Schülerin wurde von der Jury mit 71,808% bewertet.
 

Im siebten Himmel

Dass er mit Formidable derart einschlagen würde, fühlt sich für Leon Aschauer immer noch wie ein Traum an. "Ich kann das Ganze ehrlich gesagt noch nicht ganz realisieren. Zuerst unsere Debüt in Máriakálnok und jetzt das. Ich bin wirklich im siebten Himmel", verriet der 18-jährige gegenüber der Pferderevue. Für Samorin hatte er sich eigentlich nur vorgenommen Spaß zu haben und zu zeigen, was wir können. Das ist dem Wiener mehr als geglückt. "Auf so einer tollen Anlage die Möglichkeit zu haben reiten zu dürfen, mit meinem Herzenspferd an der Seite - was will man denn noch mehr? Und dann auch noch mit solchen Prozenten die Prüfungen zu beenden, ist einfach unfassbar. Aus unserer erst zweiten Kür hinauszureiten und dann 77 % auf der Anzeigetafel zu sehen, ist wirklich unbegreiflich und sehr emotional für mich gewesen. Ich bin nicht nur unglaublich dankbar und stolz, mit so einem tollen Pferd arbeiten zu dürfen, ein riesengroßes Dankeschön gilt auch meinem Trainer Florian Zimmermann, der uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind und natürlich meinem ganzen Team, dass hinter mir steht."

Nach diesen Erfolgen drängt sich eine EM-Teilnahme für den Maturanten förmlich auf. Es wäre nicht das erste Europa-Championat für Leon Aschauer. 2017 ritt er im niederländischen Roosendaal mit Wellensteyn für das österreichische Children-Team. Allerdings sind die Vorzeichen diesmal deutlich besser als noch vor vier Jahren. "Es würde natürlich ein großer Traum in Erfüllung gehen, wenn wir für die EM nominiert werden. Sollte dies der Fall sein, wünsche ich mir, dass wir zeigen können, was in uns steckt und einfach Spaß an unserem tollen Sport haben. Und dass dieses Championat trotz COVID und Herpes einwandfrei über die Bühne gehen kann und alle gesund bleiben."


Junge Reiter sammeln Schleifen

Auch abseits der Junioren-Klasse sammelten die Rot-Weiß-Roten an diesem Wochenende eifrig Schleifen. Besonders viele holten Österreichs U21-Reiter:innen. So landeten Felix Artner und Auheim’s Divine Etincelle im Teambewerb als bestes heimisches Paar mit 69,382 % auf dem dritten Rang, im Individual schob sich das Kärntner Duo mit 70,833 % sogar auf Platz zwei vor. Auch Rang drei ging in diesem Bewerb an Österreich: Lilli Ochsenhofer und Roi du Soleil MT gingen mit 70,784 % vom Platz, dicht gefolgt von Chiara Pengg, die mit Auheim’s Feliciano 70,147 % Vierte wurde. In der U21-Kür war es dann Helene Grabenwöger auf Der Fuchs, die sich mit 70,725 % den zweiten Platz verdiente. Rang drei holten Pia Stallmeister und Cantano Tetti (70,708 %).
 

Erster internationaler Sieg für Katharina Haas und Let it Be

Einen Sieg und einen zweiten Platz feierte Katharina Haas in der Drei-Sterne-Tour. Unter dem Sattel hatte die Oberösterreicherin ihre elfjährige Westfalenstute Let it Be. Die Lissaro-Tochter kam im Grand Prix mit 69,37 % aus dem Viereck. Die bedeuteten den knappen Sieg vor Anna Kleindienst, die mit Done for Fun 69,043 % anschrieb. Auch Rang drei ging an einen Österreicher, allerdings nicht im Sattel, sondern darunter. Der 13 Jahre alte ÖWB-Wallach For President scorte glatte 69 Prozent und bescherte seinem slowakischen Reiter Michael Bugan damit einen dritten Platz.

Im Grand Prix Spécial drehten Bugan und For President den Spieß dann um und gewannen die Prüfung mit 71,447 % - auch für dieses Paar der erste Sieg auf internationalem Parkett und dann auch gleich mit einer neuen persönlichen Bestmarke im Spezial. Katharina Haas und Let it Be erhielten von der Jury 69,021 % - Platz zwei. 68,127 % gab es für Anna Kleindienst und Done For Fun, die sich auf Rang drei einreihten.

Alle Ergebnisse aus Samorin im Detail können Sie hier nachlesen.