Dressur

Achleiten: Zwei Grand-Prix-Siege für Victoria Max-Theurer, einer für Florian Bacher

Ein Artikel von Redaktion | 13.06.2025 - 17:20
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Was für ein Einstand für Victoria Max-Theurer und L'Esporim: erster Turnierstart, erster Sieg und auf Anhieb über 70 %! © CDI Achleiten

Den Auftakt machte Victoria Max-Theurer am Donnerstagnachmittag. Im CDI3* brachte die Achleitnerin l’Espoir an den Start, ein zehnjähriges portugiesisches Sportpferd von Rubin Royal. Der Wallach steht erst seit sechs Monaten im Stall von Max-Theurer, doch die Abstimmung zwischen Pferd und Reiterin klappt bereits sehr gut. Dem Paar gelang ein Ritt ohne Fehler – 70,326 % lautete die Ausbeute. Beachtlich für einen allerersten Turnierstart!

„Es war unsere erste gemeinsame reguläre Prüfung – und dafür war es richtig ansehnlich. Es war eine fehlerfreie Runde, auch wenn wir noch mit Vorsicht geritten sind. Wir wollen uns einfach von Prüfung zu Prüfung noch besser kennenlernen und verbessern. Zuerst geht es um ein stabiles Fundament, dann der Angriff“, verrät die 39-jährige Oberösterreicherin.

L’Espoir sei „unglaublich liebenswert, motiviert“ und habe „eigentlich kaum oder gar keine Schwächen“, beschreibt Max-Theurer. „Es hat heute sehr viel Spaß gemacht und ich bin richtig stolz. Wir werden uns jetzt noch weiter Zeit nehmen zum Kennenlernen, aber er ist ein Pferdchen mit ganz viel Potenzial und unglaublich positiver Energie.“

Platz 2 ging an Juliane Jerich und Quatergirl mit 66,477 %.

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Back on track: Florian Bacher und Fidertraum © CDI Achleiten

Bacher und Fidertraum in aufsteigender Form

Die österreichische Siegesserie wurde am Freitag im 4*-Grand Prix für die Kür fortgesetzt. Vier Paare gingen hier an den Start, das Bestergebnis lieferten Florian Bacher und sein bewährter Fidertraum OLD. Mit 70,848 % überboten sie die Konkurrenz um mehr als drei Prozent – ein Ergebnis, mit dem Bacher vollauf zufrieden war.

„Nach der längeren Turnierpause ist Fidi wieder top in Form und bringt die Leistung jetzt auch wieder konstant in die Prüfung. Der Ritt heute war eine klare Steigerung – viel selbstverständlicher, flüssiger und mit dem Gefühl, dass wir genau da weitermachen, wo wir früher waren. Jetzt geht es vor allem darum, Rhythmus durch gezielte Turnierplanung zu finden und das hohe Niveau zu halten“, so Bacher, der stolz auf den guten Zustand seines Pferdes ist: „Mit seinen 16 Jahren läuft er seit 2018 ohne Ausfälle auf Grand-Prix-Niveau durch – das zeigt, wie wichtig mir Gesunderhaltung und gezielte Trainingssteuerung sind. Alles, was jetzt noch kommt, ist eine Draufgabe – Europameisterschaft, Weltmeisterschaft, Olympia: Das wird uns ewig bleiben und uns verbinden.“

Die Dänin Mathilda Koefoed-Nielsen und Odin Unik holten mit 67,196 % Rang 2. Die Schweizerin Carla Aeberhard und Delioh von Buchmatt wurden mit 66,283 % bewertet und komplettierten das Siegespodest.

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Victoria Max-Theurer und Abegglen © CDI Achleiten

Max-Theurer zum Zweiten

Gleich im Anschluss legte Victoria Max-Theurer nach – diesmal im Sattel ihres Olympiapferdes Abegglen. Für den Westfalen ist Achleiten das zweite Turnier in dieser Saison, Anfang Mai gab’s einen ersten Formtest in St. Margarethen – den das Paar gewann. Auch im 4*-Grand Prix, der als Qualifikation für den Grand Prix Spécial geritten wird, führten die beiden die Ehrenrunde an. 71,826 % bekamen sie von den Richtern – was einen knappen Sieg vor dem Finnen Henri Ruoste auf Tiffany’s Diamond bedeutete, die zwei der Jurymitglieder auf Platz eins sahen und mit 71,565 % bewertet wurden.

So knapp hätte es gar nicht werden müssen, denn ein Schreckoment kostete das Max-Theurer ordentlich Punkte. „Trotz zweier teurer Schnitzer bin ich sehr zufrieden – die Höhepunkte wie Passage, Pirouetten und Wechsel waren wunderschön. Die Schrecksekunde (Anm.: eine laut schlagende Tür) haben wir gut überstanden und weggesteckt. Abby hat sich zwar erschrocken, aber ganz schnell wieder gefangen und gezeigt, was in ihm steckt. Er hat sich auf mich konzentriert, sich gut reiten lassen – das zeigt Vertrauen und Entwicklung. Ich bin heute sehr zufrieden“, berichtet Max-Theurer nach ihrem 90. Heimsieg seit 1996 auf Schloss Achleiten.

Über eine gute Runde und Platz 3 durfte sich Stefan Lehfellner auf Roberto Carlos MT freuen.
Mit 70,543 % lieferte das Paar sein bestes Ergebnis in einem Grand Prix seit den Europameisterschaften in Riesenbeck im September 2024.

„Für uns war das letzte Turnier in München sehr wichtig. Ich finde sogar, dass Roberto manche Dinge noch einmal gereifter zeigt als letztes Jahr – die Galopptour ist bergauf, ausdrucksstark, die Anlehnung wieder top“, ist der 42-Jährige zufrieden.

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Stefan Lehfellner und Roberto Carlos MT © CDI Achleiten

Reiten ums EM-Ticket

Am Samstag steigen in Achleiten die Nachwuchsreiterinnen mit ins Geschehen ein. Für die Altersklassen U25 und Junge Reiter ist Achleiten das letzte Pflichtturnier vor der EM.

Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier