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Einen starken Auftakt gab's für den Steirer Markus Saurugg und seine Nachwuchsstute Zita mit Platz 3 im CSI3* Small Tour Opening. © Manfred Leitgeb

Fest der Pferde Graz: Auftakt nach Maß

Ein Artikel von Stephanie Schiller | 19.02.2015 - 23:22
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Einen starken Auftakt gab's für den Steirer Markus Saurugg und seine Nachwuchsstute Zita mit Platz 3 im CSI3* Small Tour Opening. © Manfred Leitgeb

Am Vormittag fand mit dem Small Tour Opening der erste internationale Springbewerb auf drei-Stern-Niveau statt und Lokalmatador Markus Saurugg sorgte auch gleich für den ersten österreichischen Podestplatz. Im Parcours über 1,40 m setzte sich der Steirer, der Österreich im vergangenen Jahr bei den Weltreiterspielen vertrat, souverän im 44-köpfigen Starterfeld durch. Mit seiner Holsteinerstute Zita klassierte er sich nach einer fehlerfreien Runde in 58,07 Sekunden auf dem hervorragenden 3. Platz. Den Sieg holte der Italiener Giampiero Garofaldo auf dem Westfalen Caesario vor dem Deutschen Mario Stevens auf Corlanda Old. Insgesamt kam rund die Hälfte der 44 Starter mit einem fehlerfreien Ritt ins Ziel. Bei drei weiteren Österreichern reichte die Zeit außerdem für eine Platzierung: Jürgen Krackow (S) und der neunjährige KWPN-Hengst Boulahrous landeten schlussendlich auf Platz 5, Gerfried Puck (ST) und Hautaine de Muze klassierten sich auf Rang 7 und Matthias Atzmüller (OÖ) wurde mit seinem Holsteinerwallach Activity B Zehnter.

Saisonstart der jungen Wilden

Der European Youngsters Cup startete im Rahmen des Festes der Pferde in Graz in die neue Saison. In insgesamt 23 Etappen in sieben Nationen, darunter auch den USA, kämpfen U-25-ReiterInnen um einen begehrten Startplatz im Finale. Der Gesamtsieger wird, wie bereits im vergangenen Jahr, im Dezember im Rahmen der Amadeus Horse Indoors in Salzburg ermittelt werden.

Das Auftaktspringen am Donnerstagvormittag über 1,35 m entschied der 21-jährige Türke Darin Demirsoy mit seinem KWPN-Hengst Bosphorus für sich. Knapp dahinter belegte der Deutsche Marcel Braig mit dem Holsteiner Quickstep D Rang 2. Zwischen den beiden Erstplatzierten und dem restlichen Startfeld lagen schlussendlich eine kleine Ewigkeit. Mit rund sieben Sekunden Rückstand schaffte es der Deutsche Max-Hilmar Borchert mit Caspino auf Rang 3.

Als bester der elf österreichischen StarterInnen beendete Thomas Reif das Auftaktspringen mit seinem Acobat-II-Sohn Albatros auf dem 4. Platz. Auf seinem zweiten Pferd Ronaldo platzierte sich der Steirer mit einem weiteren fehlerfreien Ritt auf Rang 7. Ebenfalls platziert waren die Österreicherinnen Magdalena Margreiter/Zauberfee, Sabrina Pollhammer/Bal Pare und Lisa Maria Räuber/Portos de la Cense.

Styria-Jumping

Am Nachmittag traten steirische Lokalmatadoren in der Small und Big STY-Competition gegeneinander an. Was diese nationale Springprüfung zu etwas ganz besonderem machte: die jeweils vier bestplatzierten ReiterInnen aus beiden Bewerben werden am Samstag im Bewerb „Steiermark gegen den Rest der Welt“ in einem parallelen Knock-Out Parcours gegen die acht besten internationalen Springreiter antreten. In der Small STY-Competition qualifizierten sich Nicole Mossier/Caprice, Lara Stampler-Ullrich/Lousann, Katrin Höfler/Riegerbau’s Alasca und Martina Glatz/Rembo für den Bewerb am Samstag. Wie sie bei der Siegerehrung verkündeten, werden alle vier Reiter an den Start gehen und Österreich vertreten.

In der Big STY-Competiton siegte Gerfried Puck mit Carlos Primero vor Thomas Reif/Santa Fee, Alfred Greimel/Astronaut Arni und Marie Theres Knill/Polarina’a Red Rose. Der Sieger Gerfried Puck kündigte an, dass er mit Carlos Primero am Freitagabend in der Mevisto High Fly Tour starten und daher seinen Startplatz im Bewerb am Samstag an Markus Saurugg mit What Ever weitergeben werde. Saurugg selbst kam in diesem Bewerb leider unglücklich zu Sturz, Pferd und Reiter blieben dabei jedoch zum Glück unverletzt.

Deutschland vor Österreich in der Dressur

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Die Sieger der Big STY-Competiton am Donnerstag, Gerfried Puck und sein Carlos Primero, verzichten auf den Start im Knock-Out-Bewerb "Steiermark gegen den Rest der Welt" - stattdessen wird das Duo bei der Mevisto High Fly Tour an den Start gehen. © Fotoagentur Dill

Auch Dressurfans kamen am ersten Tag des Grazer Pferdefests bereits voll auf ihre Kosten. Neben zwei nationalen Dressurprüfungen stand am späten Nachmittag die erste Vier-Stern-Prüfung auf dem Programm. Acht ReiterInnen kämpften im Ebinger Dressur Grand Prix um ein Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro. Neben vier österreichischen StarterInnen waren auch zwei deutsche Reiterinnen, sowie ein mexikanisches und ein niederländisches Paar am Start. Die Entscheidung um den Sieg fiel um rund einen Prozentpunkt zu Gunsten von Dorothee Schneider (GER) und ihrem schwarzen Westfalenwallach UllrichEquine’s St Emilion aus (73,820 %). Das Duo, das in Graz erst seinen dritten internationalen Grand Prix bestritt, siegte knapp vor Österreichs Dressurqueen Victoria Max-Theurer (72,340 %), die ihren 17-jährigen Westfalen Eichendorff gesattelt hatte. Auch Rang 3 ging mit Astrid Neumayer und Rodriguez (68,220 %) an das Gastgeberland.

Lisa Wild in Topform

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Sieger des CDI4* Grand Prix: Dorothee Schneider (GER) und ihr zehnjähriger Sandro-Hit-Sohn UllrichEquine’s St Emilion © Fotoagentur Dill

In der ersten Runde des Voltigier-Weltcupfinales, dem Warm Up, mussten sich die Zuseher mit nur einer österreichischen Starterin zufrieden geben – Lisa Wild. Die Weltcupführende Österreicherin konnte in der Klasse der Damen ihrer Favoritenrolle gerecht werden und zeigte sich bereits in dieser ersten Runde in Topform. Während Wilds Mitstreiterinnen Kristina Boe und Simone Jäiser aus Deutschland bzw. der Schweiz Nerven zeigten, vollführte Lisa Wild souverän ihre Kür und siegte vor der Italienerin Anna Cavallaro.

Bei den Herren gab es ebenfalls einen Favoritensieg. Der Franzose Nicolas Andreani siegte vor den beiden Deutschen Thomas Brüsewitz und Julian Wilfing.

Pas-de-deux-Entscheidung ohne Österreicher

Besonders im Pas de deux war die Freude auf Seite der Veranstalter im Vorfeld groß – drei der vier begehrten Startplätze wurden von österreichischen Paaren besetzt. Letztendlich findet das Weltcupfinale im Pas de deux jedoch gänzlich ohne österreichische Beteiligung statt.

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Lisa Wild (S) - einzig verbliebene Österreicherin beim Weltcupfinale der Voltigierer in Graz - präsentierte sich beim Warm-Up in Top-Form. © Andrea Fuchshumer

Evelyn Freund zog sich vergangene Woche einen Kreuzbandriss im Knie zu. Sie und ihre Partnerin Stefanie Millinger mussten daher verletzungsbedingt absagen. Auch Stefan Csandl und Theresa Thiel zogen ihre Teilnahme zurück. Sie begründeten die Absage mit beruflichen Verpflichtungen. Schlussendlich fiel auch noch Klaus Haidacher, der Longenführer der Titelverteidiger, Jasmin Lindner und Lukas Wacha, aus beruflichen Gründen aus. Auch ihr gewohntes Pferd Bram stand damit nicht zur Verfügung. Die Veranstalter des Festes der Pferde trieben in kürzester Zeit einen Ersatz auf – den weltcuperfahrenen Westfalen Ramazotti, der derzeit im Stall der Grazer Voltigiererin Cornelia Pikl steht. Pikl brachte Ramazotti Mittwochabend zur Messe, damit er sich frühzeitig an die Umgebung gewöhnen könne und für Lindner und Wacha auch zur Probe bereitstand. Trotz all der Bemühungen seitens des Veranstalterteams einen Start zu ermöglichen, sagte das Paar seine Teilnahme am Vorabend des ersten Bewerbes ab. Mit nur mehr zwei verbleibendend Pas-de-deux-Paaren ist die Konkurrenz nicht mehr allzu groß. Das heutige Warm Up entschieden die Deutschen Gera Marie Grün und Justin Van Gerven vor den NiederländerInnen Carola und Esther Sneekes für sich.

Lisa Wild bleibt damit die einzige österreichische Teilnehmerin im Voltigieren. Dieser Umstand trübt gewiss die Freude über das erste Weltcupfinale auf heimischen Boden und lässt umso mehr hoffen, dass Lisa Wild auch in den nächsten Tagen ihrer Favoritenrolle gerecht werden kann.

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier