EEF-Präsident Theo Ploegmakers:

„Regeln sind nicht nur für diejenigen gedacht, die wenig Erfahrung haben“

Ein Artikel von Redaktion | 05.02.2025 - 11:43
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Ab 1. Mai 2025 wird der Sitz des Reithalfters auf FEI-Turnieren im Zuge der Gebisskontrolle mithilfe eines standardisierten Messgeräts durchgeführt.
© holcbecher.com

Am 1. Mai soll es endlich eingeführt werden – das bereits seit Langem von vielen geforderte Messtool zur Überprüfung der Nasenriemenweite am Pferdekopf. Die neue Messhilfe samt eindeutigem Reglement, das erstmals für alle Disziplinen gleichermaßen gelten wird, ist nicht unumstritten. Das Tool stößt insbesondere in Reiter- und Trainerkreisen auf Kritik. Häufig wird argumentiert, dass die Reiter:innen selbst am besten wüssten, was für ihre Pferde richtig sei. Die FEI sollte ihnen demnach keine Vorschriften zur Ausrüstung von Pferden machen.

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© FEI YouTube

Ab 2025: FEI führt  Messstool für Nasenriemen ein

Darauf haben viele lange gewartet: Nach umfangreichen Tests hat die FEI grünes Licht für die Einführung eines standardisierten Messtools zur Überprüfung der Nasenriemenfestigkeit gegeben. Mit dem 1. Quartal 2025 soll die schrittweise Einführung beginnen.
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Dieser Einstellung tritt EEF-Präsident Theo Ploegmakers in einer aktuellen Stellungnahme entschieden entgegen. „Die Auseinandersetzung mit diesen Anliegen ist nicht nur entscheidend für das Wohl der Pferde, sondern auch für die Nachhaltigkeit und die öffentliche Akzeptanz von Pferdesportaktivitäten“, so Ploegmakers.

Es sei die Aufgabe der FEI, als globaler Dachverband des Pferdesports, Regeln zu schaffen, die das Wohl der Pferde in den Vordergrund stellen und potenzielles Fehlverhalten verhindern. „Pferde können nicht sprechen und sind vollständig auf den Menschen angewiesen, um ihre Bedürfnisse zu verstehen und zu schützen“, betont der EEF-Präsident.

Die Haltung, dass Spitzenreiter selbst am besten beurteilen könnten, was richtig oder falsch ist, sei kurzsichtig. „Regeln sind nicht nur für diejenigen gedacht, die wenig Erfahrung haben, sondern dienen als entscheidender Schutzmechanismus für die ethische und einheitliche Behandlung von Pferden im Sport.“
„Auch wenn Spitzenreiter außergewöhnliches Wissen besitzen, ist es weder fair noch sicher, anzunehmen, dass sie gegen Fehler, Vorurteile oder den Wettbewerbsdruck immun sind. Verantwortungsbewusste Reiter sollten den Wert der FEI-Regeln zur Förderung des Pferdewohls und zur Wahrung der Integrität des Sports anerkennen“, ist Ploegmakers überzeugt.

Von der FEI könne man erwarten, Regeln nur dann einzuführen, wenn klar sei, „dass diese dem Schutz des Pferdewohls dienen und in Absprache mit den Beteiligten erfolgen“, so der Niederländer abschließend.