Springen

Stefan Eder gewinnt nach 16 Jahren wieder Großen Preis in der Arena Nova

Ein Artikel von Redaktion | 10.10.2022 - 11:22
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Stefan Eder und sein Dr Scarpo holten sich in Wiener Neustadt den Sieg im Großen Preis vom Sportland Niederösterreich - zugleich siebte Etappe der BEMER Riders Tour. © HORSIC.com

Rund 200 Pferde mit ihrem Reitern aus 11 Nationen waren von 6.-9. Oktober 2022 zum CSI Arena Nova nach Wiener Neustadt gekommen und ritten vier Tage lang in 17 internationalen Springprüfungen um insgesamt 94.000 Euro. 

Besonderes Highlight in diesem Jahr: Erstmals wurde im Rahmen des Großen Preises vom Sportland Niederösterreich auch eine Etappe der renommierten BEMER Riders Tour in Österreich ausgetragen. Der Sieg in dieser mit 35.000 Euro dotierten internationalen Springprüfung über zwei Runden und eine Höhe von 1,45 m blieb dank Stefan Eder (S) in Österreich. Der Qualifikations-Zweite vom Freitag konnte sich im Sattel seines Spitzenpferdes Dr Scarpo (v. Sandro Boy x Carinue) in der Siegerrunde der besten Acht mit einer fehlerfreien, klug kalkulierten Runde und 41,85 Sekunden auf der Uhr den Sieg und damit 8.750 Euro Preisgeld sichern. In der Zwischenwertung der Riders Tour hat sich der Salzburger dank der 20 Punkte für den Sieg von Null direkt auf Rang sechs katapultiert.
 

Auf Schimmeln zum Erfolg

2006 hatte Eder in der Arena Nova schon einmal den Großen Preis für sich entschieden. Damals war er im Sattel seines WM- und EM-Pferdes Cartier PSG gessesen - wie Dr Scarpo ein Schimmel. „Die besten Pferde in meinem Leben waren eigentlich immer Schimmel. Vielleicht ist das ein Zufall, ich weiß es nicht, ich kann nur sagen, das Publikum in dieser Halle ist einfach großartig, so macht Reiten richtig Spaß“, freute sich Eder über seinen zweiten Sieg im Großen Preis vom Sportland Niederösterreich und hofft, dass er auf den nächsten Erfolg in Wr. Neustadt nicht wieder 16 Jahre warten muss.

Stefan Eder führte in der Arena Nova vor vollen Rängen einen österreichischen Doppelerfolg an, denn der Steirer Siegfried Schlemmer war im Sattel des zwölf Jahren alten Flick Flack (v. Baltic VDL x Pacific) in fehlerfreien 42,06 Sekunden ins Ziel gekommen. “Das Gefühl ist sensationell in der Halle – mit dem Publikum – das spornt natürlich an: Mich und den Flick Flack natürlich auch”, so Schlemmer, der 17 Rankingpunkte für die Riders Tour mitnahm.

Auf Platz drei standen mit Angelos Touloupis und Lord Mexx (v. Larimar x Coriano) die Sieger der Mittleren Tour vom Samstag. Der Grieche, der aus Thessaloniki stammt und mit seiner Frau in Linz lebt, lieferte eine weitere von insgesamt sechs Doppelnullrunden in diesem Weltranglistenspringen, benötigte auf seinem neun Jahre alten Holsteiner allerdings schon über zwei Sekunden länger (44,26) als Eder und Schlemmer. “Am Freitag war unser Plan nicht so aufgegangen, aber im Großen Preis jetzt waren das zwei tolle Runden.” Für Touloupis war der Start in der Arena Nova, wie auch in der Riders Tour eine Premiere.


Juniorin Lena Binder zeigt's den Großen

Die große Sensation aus österreichischer Sicht lieferte Lena Binder. Mit ihren 17 Jahren ist die Wienerin bislang die jüngste Reiterin, die jemals in der Arena Nova im Grand Prix gestartet ist. “Im Großen Preis null zu bleiben – das wäre das Größte”, hatte die Tochter von Anton Martin Bauer am Samstag erklärt, nachdem sie im Qualifikationsspringen mit einem Vier-Fehler-Ritt bereits auf Rang sechs gesprungen war. Genau dieser Wunsch sollte sich tags darauf erfüllen. Auf ihrem Top-Pferd Viano Z (v. Viper van Huize Ruisdael) gelangen Binder gleich zwei souveräne Nullrunden, mit denen sie viele arrivierte Paare hinter sich ließ. Letztlich beendete die dreifache Starterin bei Nachwuchs-Europameisterschaften dieses schwere Springen auf dem großartigen sechsten Platz.

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Sensationell: Dei erst 17-jährige Lena Binder blieb mit ihrem Viano Z fehlerfrei im Großen Preis
© HORSIC.com

Gelungene Premiere

Eine Premiere war das CSI2* in der Arena Nova auch für das Team des Heeresreitsportvereins der Theresianischen Militärakademie Wiener Neustadt. Nach dem Rücktritt von Familie Rösch als Veranstalter hatte man unter der Leitung von Oberstleutnant Roland Pulsinger die Aufgabe übernommen, das Turnier zu neuer Blüte zu führen. Pulsingers Fazit fällt positiv aus. „Ich bin mit dem Verlauf unserer ersten Veranstaltung sehr zufrieden, wir haben viele Veränderungen sehr gut umsetzen können, ich habe aber natürlich auch schon wieder viele Ideen für das CSI Arena Nova 2023. Ein großer Dank gilt auch der Familie Rösch, die diese Veranstaltung über so viel Jahre so gut aufgebaut hat. Daran anzuknüpfen war uns eine große Ehre.“

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.