Gummistiefel vergessen, aber trotzdem fehlerfrei! Lena Binder und Celina auf dme Weg zu ihrem ersten Sieg auf der AlpenSpan Tour 2025 © Horsic.com
Nach dem Auftakt am Reiterhof Stückler (K) machte die AlpenSpan Tour 2025 zur Zweiten Etappe halt in Ebreichsdorf (NÖ). Es war alles angerichtet für das nächste Springspektakel, doch der Wettergott meinte es am Finaltag nicht gut mit den Reiter:innen. Bei schwierigsten Bedingungen und starken Regenfällen gingen die verbleibenden Bewerbe über die Bühne – die Reiter:innen zeigten sich mit ihren Pferden jedoch wetterfest und sorgten für Spannung bis zum letzten Sprung.
Aufgrund des widrigen Wetters wurde der Parcours des AlpenSpan Grand Prix an die Verhältnisse angepasst, die Konkurrenz war dennoch nichts für schwache Nerven. Drei Reiter:innen meisterten die Klippen des Grundumlaufs ohne Fehler. Im Stechen sorgte dann Lena Binder für den großen Coup: Die 19-jährige Wienerin, die erst vor Kurzem auch beim Young Rider Nationenpreis in Linz siegreich war, zauberte die einzige fehlerfreie Runde in einer Zeit von 49,25 Sekunden in den Parcours und jubelte nicht nur über Platz eins, sondern auch über die Führung in der Gesamtwertung.
„Trotz der schwierigen Bedingungen war der Parcours wirklich gut zu reiten – der Boden hat super gehalten. Meine Stute hat im Stechen alles gegeben, ist fantastisch gesprungen und hat richtig für mich gekämpft. Ich bin einfach nur stolz auf sie!“, freut sich Binder nach ihrem ersten Tagessieg in der größten nationalen Springreitserie, bei der knapp 100.000 Euro Preisgeld ausgeschüttet werden. „Der Sieg bedeutet mir wahnsinnig viel – nach dem zweiten Platz in St. Margarethen jetzt ganz oben zu stehen, ist einfach ein unglaubliches Gefühl. Als Teil des AlpenSpan-Teams hier mitreiten zu dürfen und jetzt sogar zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes.“
Platz zwei holte sich die Slowakin Katarina Kirsten Packová, die zuvor schon im Hausner & Hausner Generation Z Cup erfolgreich war, im Sattel von Cador Rubin (4/49,70). Mit einem minimalen Vorsprung von 0,73 Sekunden verwies sie Jannik Domaingo (K) und Lover Boy Van Het Schaeck (4/50,43) auf Rang drei. Tour-Mitfavorit Markus Saurugg, diesmal auf Casper, verzichtete nach einem Fehler im Grundparcours.
Veranstalter Franz Jahnel zog eine zufriedene Bilanz: „Knapp 400 Pferde waren genannt, wir haben in den vergangenen vier Tagen wirklich tollen Pferdesport gesehen. Parallel dazu haben wir noch ein zweites Turnier ausgetragen, damit wir auch die kleineren Klassen bedienen können. Der Plan ist uns voll aufgegangen. Leider hat uns das Wetter am Finaltag einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben das Beste daraus gemacht und mit Lena Binder eine würdige und strahlende Siegerin gesehen. Aber man hat gesehen, dass Ebreichsdorf als Austragungsort die AlpenSpan Tour definitiv bereichert.“
Slowakischer Dreifachsieg
Der Hausner & Hausner Generation Z Cup geht 2025 im Rahmen der AlpenSpan Tour runderneuert in seine zweite Runde. Nach starken Regenfällen ging der Sieg in Ebreichsdorf bei Sonnenschein, aber schwierigen Bodenverhältnissen an Katarina Kirsten Packová mit Majareedom. Die Slowakin hatte nach einem Abwurf 2,46 Sekunden Vorsprung auf ihre eigene Zeit, die sie zuvor mit ihrem Sportpartner Lommers aufgestellt hatte. Platz 3 ging an ihre Landsfrau Diana Kabanová, die mit Noelle Equinox die Top 3 komplettierte. Beste Österreicherin wurde Lena Binder mit L Tangelo’s Boy auf Rang vier.
„Ein Sieg ist immer etwas Besonderes. Die Bedingungen waren zwar heute nicht ganz einfach, aber ich habe das mit meinen Pferden gut hinbekommen – auch wenn es dazwischen schon immer etwas stressig ist. Ich freue mich riesig, dass ich die Plätze eins und zwei erreichen konnte“, verrät die glückliche Siegerin.
Kubat gewinnt
Im Fixkraft Amateur Springcup erreichten 30 von ursprünglich 50 Paaren das Finale. Im entscheidenden Stechen kam es zum Duell zwischen Sarah-Laetitia Erdelyi (NÖ) und Eloise Kubat (NÖ). Erdelyi eröffnete mit einem schnellen Ritt auf Rekordia, musste jedoch vier Fehlerpunkte in Kauf nehmen. Kubat, die mit Big Molly als zweite Starterin in den Parcours ging, setzte auf Kontrolle statt Tempo – und wurde belohnt: In 52,37 Sekunden blieb sie fehlerfrei und sicherte sich damit den verdienten Sieg. Jonas Hörtenhuber (OÖ) komplettierte das Podest mit Obora’s Al Capone. Auch er blieb im Umlauf ohne Abwurf, kassierte jedoch wegen Zeitüberschreitung 1,25 Fehlerpunkte.
„Trotz schwieriger Wetterbedingungen hat mein Pferd großartig mitgekämpft – bis auf die dreifache Kombination hat heute alles perfekt funktioniert. Der Sieg bedeutet mir besonders viel, weil ich zuletzt in einer kleinen Down-Phase war – das gibt mir neues Selbstvertrauen. Unsere Erfolge zeigen: Trainer (Anm.) Christian Schranz bereitet uns optimal auf jede Situation vor – bessere Werbung für unser Heimturnier in Lassee gibt es nicht!“, verrät Kubat.
Schranz in Spitzenform
Livia Schranz zeigte sich im Happy Horse Nachwuchscup einmal mehr in beeindruckender Form: Nach dem Triumph in der Team Trophy mit dem Team KPP-Lassee ließ die 11-jährige Niederösterreicherin erneut nichts anbrennen. Im Sattel ihres verlässlichen Partners Stacorado blieb sie nervenstark und sicherte sich mit 4 Fehlerpunkten in schnellen 40,07 Sekunden den Sieg. Platz zwei ging an Lilly Hacker (NÖ) mit Lionel Messi, die ebenfalls 4 Fehlerpunkte sammelte (52,14 Sekunden). Katharina Schuster (K) und Keda komplettierten mit 4 Fehlerpunkten in 53,59 Sekunden das Siegespodest.
„Mein Pferd hat mir ein super Gefühl gegeben – wir sind ein eingespieltes Team, da konnte uns selbst der Regen nichts anhaben“, sagt die glückliche Siegerin. Nachsatz: „Es hat einfach gefunkt zwischen uns – mein Pferd war früher bei meiner Schwester, vielleicht macht uns das zu so einem starken Team.“
Köfler und Kopecky vorn
Auf der zweiten Etappe des Stübben Jungpferde Cup für 5-jährige Pferde (115 cm) setzte sich Dieter Köfler mit El Salto souverän durch. Der Kärntner und sein Sportpartner blieben fehlerfrei und absolvierten den Parcours in 35,68 Sekunden am schnellsten. Magdalena Fischer mit Tobaga und Peter Englbrecht mit Van Arnold komplettierten das Siegespodest.
„El Salto hat heute eine beeindruckende Leistung gezeigt – konzentriert, schnell und mit viel Vermögen. Es ist erst sein drittes Turnier, aber er bringt alles mit, um einmal große Preise zu gehen“, berichtet Köfler und ergänzt: „Die jungen Pferde sind alle im Aufbau. Sie lernen jeden Tag dazu, gewinnen Eindrücke – und genau das ist der Weg: Geduld, Vertrauen und konstante Entwicklung.“
Der Sieg im Stübben Jungpferde Cup für 6-jährige Pferde (120 cm) ging an den Slowaken Peter Kopecky, der sich mit seinen beiden Pferden Dia Benita und Oro die Plätze eins und zwei sicherte. Dieter Köfler mit HB Camina konnte sich über Rang 3 freuen.
„Das war heute wirklich nicht schlecht. Ich habe die Pferde gut vorbereitet und sie sind sehr gut gesprungen. In der zweiten Phase haben wir richtig aufs Tempo gedrückt. Ich mag die Tour und absolviere so viele Starts wie möglich. Bei mir zu Hause in der Slowakei gibt es weniger Turniere, daher muss ich mehr reisen. Die Turniere in Österreich sind top, die Veranstalter haben das super im Griff und es macht Spaß, mich mit guten Reiter:innen und ihren Pferden zu messen“, berichtet Kopecky beim Siegerinterview. Köfler ergänzt: „Das Ziel ist klar: Nächstes Jahr, mit sieben Jahren, sollen sie stabil 1,40 Meter gehen können. Das Potenzial dafür ist da – jetzt heißt es, weiter konzentriert daran zu arbeiten.“
Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier.