Lea Siegl und Fighting Line (Archivbild) © www.sportfotos-lafrentz.de
Den gestrigen Cross hat der 18-jährige Ostermond-XX-Sohn weggesteckt, als wäre es ein Trainingsritt gewesen – so jedenfalls präsentierte sich der Fuchs heute im abschließenden Springen. Das Paar lieferte als eines von nur sechs Duos eine Nullrunde und schloss mit insgesamt 37,6 Minuspunkten ab – ein sensationeller fünfter Platz im hochkarätigen Teilnehmerfeld. Nach Platz sechs beim 5*-Turnier in Pau (FRA) 2024 eine weitere absolute Spitzenklassierung für die Oberösterreicherin und ihren DSP-Wallach.
Mit Van Helsing P hatte Siegl nach dem gestrigen Geländetag noch ein weiteres Pferd in den Top Ten klassiert, doch anders als an den beiden vorangegangenen Tagen war heute irgendwie der Wurm drin. "Heli war eigentlich super drauf, aber leider haben wir einfach nicht so richtig unseren Rhytmus gefunden", bedauert Siegl. Drei Abwürfe und eine Verweigerung summierten sich zu zusätzlichen 19,2 Strafpunkten und ließen das Paar auf Platz 15 zurückrutschen. Auch wenn es nicht der ideale Abschluss war, eines kann den beiden keiner mehr nehmen: Luhmühlen 2025 haben sie gut ins Ziel gebracht – für den 15-jährigen Van Helsing P die erste beendete 5*-Prüfung seiner Karriere, für Siegl das zweite Pferd, mit dem sie eine Prüfung auf diesem Niveau abgeschlossen hat.
Schon wieder Ros Canter
Der Sieg gehörte – wie schon vor wenigen Wochen in Badminton – erneut Rosalind Canter. Und wie schon beim britischen Klassiker profitierte sie von einem Abwurf des in Führung liegenden Paares. Während Canter und Izilot fehlerfrei ins Ziel kamen, kassierte Europameisterin Laura Collett (GBR), Führende nach Dressur und Gelände, im Sattel ihres fantastischen London einen Fehler am Einsprung der dreifachen Kombination. Weil auch Samantha Lissington (NZL) mit Ricker Ridge Sooty GNZ nicht patzte, rutschte Collett sogar auf Rang drei zurück.
Schwerer Unfall überschattet Deutsche Meisterschaft
Das Wochenende in Luhmühlen wurde von einem tragischen Zwischenfall überschattet. Im parallel ausgetragenen CCI4*, das als Entscheidung für die Deutsche Meisterschaft dient, kam die deutsche Maj-Jonna Ziebell mit ihrer 13-jährigen Stute Chiquita zu Sturz. Das Pferd wurde noch vor Ort veterinärmedizinisch erstversorgt und anschließend in eine nahegelegene Tierklinik gebracht. Dort gab es eine erschütternde Diagnose: Schulterbruch. Am Abend teilte der Veranstalter mit, dass die Stute nach eingehender Untersuchung eingeschläfert werden musste. Die 29-jährige Reiterin aus Döhle äußerte sich tief betroffen: „Mein Pferd war etwas ganz Besonderes. Jeder der Chiquita besser kennenlernen durfte – was sie selbst auswählte – hat sich in das Pferd verliebt. Ich habe meine beste Freundin verloren und bin unfassbar traurig.“
Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier.
