Vor allem ohne Reithalle müssen Reiter:innen beim Training ihrer Pferde im Winter viel Flexibilität, Kreativität und eine gehörige Portion Selbstdisziplin beweisen. © Kumer Sergil - stock.adobe.com
1. Die richtige Einstellung macht’s.
Größtes Hindernis, das dem Wintertraining entgegensteht, ist meist der „innere Schweinehund“, den es zu überwinden gilt. Die Aussicht auf schlechte Böden, grausiges Wetter und eisige Temperaturen tut das ihre dazu. Wer es dennoch schafft, sich trotz widriger Umstände zu einer Trainingseinheit mit seinem Pferd aufzuraffen, ist hinterher mit Sicherheit überrascht und froh darüber, wie positiv die gemeinsame Zeit genutzt werden konnte.
2. Flexibel bleiben.
Der Winter bringt es mit sich, dass Tageslicht zur Mangelware wird. Wer an klassische Bürozeiten gebunden ist, wird sein Pferd unter der Woche in der Regel nur noch bei künstlichem Licht zu sehen bekommen. Damit beschränkt sich die Zahl der Aktivitäten auf ein Minimum, sofern man nicht über einen beleuchteten (und benutzbaren) Außenplatz verfügt. Wenn Sie sich damit nicht zufriedengeben möchten, sollten Sie die frühen Morgenstunden für Ihre Fahrt zum Pferd ins Auge fassen. Diese haben den Vorteil, dass – selbst wenn man im Dunkeln beim Pferd ankommt – es während des Trainings doch noch hell wird. Das motiviert gleich doppelt! Viele Arbeitgeber sind meist flexibler als man glaubt und genehmigen einen etwas verspäteten Arbeitsbeginn für zwei bis drei Mal die Woche gerne, wenn man dafür abends länger bleibt.
3. Gut verpackt ist halb gewonnen.
Wenn man einer alten Bauernweisheit Glauben schenken mag, gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Ausrüstung. Regen, Schnee und Wind lassen sich warm eingepackt selbst von uns wärmeverwöhnten Höhlenbewohnern gut ertragen. Ein im wahrsten Sinne des Wortes heißer Tipp ist dabei die Schuhheizung: Es gibt kaum etwas Lästigeres als kalte Füße. Sie verleiden selbst den ambitioniertesten Pferdebesitzer:innen die Aktivität im Freien und wirken sich zudem schädlich auf unseren Organismus aus. Eine Schuhheizung, wie sie auch für Schischuhe im Handel erhältlich ist, schafft schnell Abhilfe und sorgt für wohlige Wärme.
4. Weniger ist mehr.
Häufig reichen schon 20 Minuten konzentrierter Arbeit aus, um dem Pferd die dringend benötigte Abwechslung zu bieten und seinen Bewegungsapparat in Schuss zu halten. Also lieber kürzer trainieren als gar nicht. Freilich, einen gewissen Konditionsverlust werden Sie damit nicht verhindern können, aber sobald der erste Schnee fällt und der Boden es zulässt, bietet sich das Ausdauertraining im Gelände an.
5. Kreativität ist gefragt.
Sehen Sie die Winterzeit als Herausforderung an Ihre Kreativität. Ein möglichst abwechslungsreiches Programm abseits der Norm wird auch Ihrem Pferd viel Spaß bereiten und verwandelt Trainingsfrust in Arbeitslust.