Am Montag hat das Innenministerium ein Ausschreibungsverfahren eingeleitet, das die Suche nach den vierbeinigen Beamten offiziell eröffnet. Gesucht werden zwölf braune oder schwarze Warmblutwallache im Alter zwischen sechs und zehn Jahren mit einem Mindeststockmaß von 172 cm. Als Höchstgrenze werden 178 cm angeführt.
Abgesehen von einem gültigen Equidenpass und einem 1-A-Gesundheitszeugnis müssen angehende Polizeipferde natürlich auch in puncto Interieur die richtigen Eigenschaften mitbringen. Laut Ausschreibung ist das neben einer allgemeiner Ausgeglichenheit vor allem ein ausgeprägter Lernwille. Zudem sollen die Pferde schmiedefromm sein und sich problemlos verladen lassen.
Um den Beamten den Dienst auf dem Pferderücken so angenehm wie möglich zu machen, werden Pferde mit einem fleißigen Schritt, „wenig Aktion im Trab und einem runden Bewegungsablauf im Galopp“ sowie einer abgeschlossenen Grundausbildung gesucht.
Im Bereich Dressur sollten damit folgende Kriterien erfüllt sein:
- die Gewöhnung an das Reitergewicht ist gegeben
- das Pferd bewegt sich in allen Grundgangarten losgelassen und im Takt
- die Entwicklung der Schubkraft und des Ganges wird durch korrekte Anlehnung erreicht
- das Pferd kann in sich geradegerichtet vorgestellt werden
- das Pferd bewegt sich durchlässig und korrekt beigezäumt
- die Entwicklung der Tragkraft im Sinne der Versammlung wird erkennbar
- die Entstehung der Aufrichtung zur Gebrauchshaltung ist gegeben
- das Pferd ohne zu stürmen oder zu stutzen jedes Hindernis springfreudig annimmt
- sein ruhiges, gleichmäßiges Tempo nicht eigenmächtig ändern
- weder zu früh noch zu spät abspringt
- Hindernisse mit möglichst geringer Kraftaufwendung überwindet
- nach dem Sprung im gleichen Tempo und auf gerader Linie weitergaloppiert
Die Bewerbungsfrist endet am 15. Juni, bis dahin müssen die Angebote eingereicht sein.
Bewerberniveau hoch
Bereits seit etwas mehr als einer Woche laufen die Bewerbungen für die berittenen Polizisten. Wie Innenministeriumssprecher Christoph Pölzl gegenüber der Pferderevue angab, dürfe man „bei den zukünftigen Polizeireitern von einem sehr hohen reiterlichen Niveau ausgehen“.
Bedenken, dass man sich bei der Qualifikation auf den Reiterpass beschränkt, zerstreut Pölzl: „Die Münchner Polizei bildet beispielsweise nur Polizistinnen und Polizisten aus, die keinerlei Reiterfahrung haben. Wir sind sehr zuversichtlich, dass es unseren beiden Ausbildungsleitern dank ihres Wissens und ihrer Fertigkeiten aus dem Militär gelingen wird, ein hohes Ausbildungsniveau zu erreichen, das weit über den des Reiterpass hinausgeht." Man dürfe schließlich nicht vergessen, dass man erst einmal Polizistinnen und Polizisten finden müsse, die das geforderte Ausbildungsniveau vorweisen können. "Für uns macht es keinen Sinn, hier die Anforderungen zu hoch anzusetzen, zumal es ohnehin eine spezifische Ausbildung für unsere Reiter geben wird.“
Geleitet wird die Ausbildung von Oberstleutnant Roland Pulsinger und Oberstabswachtmeister Manuel Radakovits, die bereits Teil des Reitausbildungszuges an der Theresianischen Militärakade in Wiener Neustadt waren. Dort wird auch die Grundausbildung der Berittenen über die Bühne gehen.
ps