Nach der Geburt versagten bei Esel-Stute Mwana die Mutterinstinkte.
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Somali-Wildesel zählen zu den seltensten Säugetieren der Welt. Rund 200 Tiere sind in Zoos rund um den Globus zu finden, in freier Wildbahn sind die Grautiere mit den charakteristischen Zebratreifen an den Beinen massiv vom Aussterben bedroht. Nur noch wenige hundert Tiere leben in Äthiopien, Eritrea und Somalia. Kriege, Konkurrenz mit den Nutztieren der Bevölkerung und die kargen Nahrungs- und Wasserreserven haben ihren Bestand in den letzten Jahren extrem dezimiert.
Umso größer war die Freude beim Team des Zoo Basel in der Schweiz, als sich Nachwuchs im Gehege der Somali-Wildesel ankündigte. Als das kleine Stutfohlen am Morgen des 13. November schließlich das Licht der Welt erblickte, wich die Freude großer Besorgnis: Mutterstute Mwana war nach der Geburt sichtlich gestresst und mit dem Jungtier überfordert – eine Reaktion, die bei Erstgebärenden durchaus vorkommen kann. Für das Stutfohlen ergab sich daraus eine lebensbedrohliche Situation. Weil sich zwischen Mutter und Jungtier keine Bindung aufbaute, zeigte die Stute kein Interesse an ihrem Jungen und vertrieb Salia, sobald diese trinken wollte. Die Überlebenschancen des Jungtiers sanken drastisch.
So soll's sein: Heute sind Mwana und Salia ein Herz und eine Seele.
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Nachdem sich die Situation nicht bessern wollte, suchte das veterinärmedizinische Team des Zoo Basel am 15. November Unterstützung bei zwei Pferdespezialistinnen aus der Region. Gemeinsam entschied man, Mwana eine Hormonspritze zu verabreichen, um sie die Geburt hormonell noch einmal durchleben zu lassen.
Zur großen Erleichterung aller Beteiligten fruchtete die Therapie. Innerhalb von nur 30 Minuten nach Verabreichung etablierte sich endlich die überlebenswichtige Bindung zwischen Mutter und Fohlen. Die kleine Salia durfte erstmals ausgiebig trinken.
Besonders wertvoll
Den Stress ihrer ersten beiden Lebenstage hat die junge Eseldame inzwischen gut verwunden. Mittlerweile testet sie ihre langen Beine gerne bei gemeinsamen Spurts mit ihrer Mutter auf der Außenanlage.
Salia gilt für die Somali-Zucht als besonders wertvoll. Als Nachkomme von Hengst Adam, der nur wenige Verwandte in der europäischen Population hat, ist sie genetisch ein sehr wichtiges Tier. Denn das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP), das vom Zoo Basel koordiniert wird, setzt sich für die Erhaltung eines möglichst großen Gen-Pools unter Somali-Wildeseln ein.
Der Zoo Basel selbst hält die seltenen Grautiere seit 1970. 1972 kam hier das erste Jungtier zur Welt.
