Mit Hickstead holte Lamaze den Olympiasieg in Peking 2008, Bronze bei den Weltreiterspielen in Kentucky und gewann unzählige Große Preise bei den renommiertesten Turnieren der Welt. © Kit Houghton/FEI
„Das FEI-Reglement sieht vor, dass jeder Todesfall eines Pferdes, der während eines FEI Turniers passiert, untersucht werden muss. Die einleitende Autopsie hat als Todesursache eine katastrophale Ruptur des wichtigsten Blutgefäßes, der Aorta, ergeben, die schnell ein Herzversagen auslöste. Fälle wie diese sind sehr selten im Springsport. Wir werden alle Möglichkeiten untersuchen, warum es dazu gekommen ist, dennoch ist es durchaus möglich, dass wir den Grund für die Ruptur nie finden werden“, sagte FEI Veterinärdirektor Graeme Cooke.
Der 15-jährige KWPN-Hengst war im Finalbewerb des FEI Rolex Weltcupspringens in Verona (ITA) unmittelbar nach Passieren der Ziellinie zusammengebrochen und binnen weniger Sekunden gestorben. Sein Reiter, Eric Lamaze, blieb unverletzt.
Lamaze denkt über Rücktritt nach
Nach Hicksteads Tod denkt Lamaze nun über ein mögliches Ende seiner Karriere nach. „Er war das beste Pferd in der Geschichte, und vielleicht wird es nie wieder einen wie ihn geben“, sagte der immer noch schwer erschütterte Kanadier bei einer Pressekonferenz in Toronto. „Wenn ein Pferd stirbt, ist das etwas anderes, als wenn beim Hockey oder beim Tennis ein Schläger zu Bruch geht. Hickstead hat meine Karriere und mein Leben verändert. Er hat mir alles bedeutet“, gesteht der Olympiamedaillengewinner von 2008, während er mit den Tränen kämpft.
An guten Nachwuchspferden mangelt es zwar nicht, ob mit ihnen der Anschluss an die Weltspitze zu halten ist, steht für Lamaze allerdings auf einem anderen Blatt – vor allem im Hinblick auf die Olympischen Spiele im kommenden Jahr. „Wir haben zwar ein paar hervorragende Pferde im Stall, die gut genug für Olympia sind, aber nicht gut genug für eine Medaille.“ Der Kanadier will in den nächsten Wochen entscheiden, ob er in London antreten wird oder seine Karriere beendet.