Nicola Ahorner galt lange Zeit als eine der besten Nachwuchsreiterinnen Österreichs. Fünfmal nahm die Wienerin für Österreich an Europameisterschaften teil und vollzog dabei den Werdegang von der erfolgreichen Pony-Reiterin und Juniorin hin zur Zukunftshoffnugn für Österreichs verwaisten U25-Kader.
Auf einem internationalen Turnier hat man die heute 22-Jährige seit 2019 nicht mehr gesehen. In jüngerer Vergangenheit sorgte Ahorner vor allem durch den Kauf hochkarätiger Dressurpferde für Aufsehen. Mit Foco Loco W, Ludwig der Sonnenkönig und Belstaff zogen innerhalb weniger Monate gleich drei Pferde mit Olympiaerfahrung im Stall der aufstrebenden jungen Reiterin ein. Für das größte internationale Aufsehen sorgte jedoch der Kauf von Mashall-Bell, der unter Daniel Bachmann Andersen 2021 in Riesenbeck EM-Bronze mit der dänischen Mannschaft geholt hatte und in Kürze auch für das dänische WM-Team in Herning an den Start gehen wird.
Wer sich gefreut hat, dass der talentierte zehnjährige Wallach mit Nicola Ahorner im Sattel bald Österreichs strauchelndes U25-Lager verstärken wird, wird enttäuscht. Wie Ahorner am Dienstag via Instagram bekanntgab, wird die Medizinstudentin künftig nämlich für Israel an den Start gehen.
„Die letzte Zeit war wirklich sehr aufregend und ich bin sehr dankbar für alle Momente, die ich erlebe. In diesem Sinne habe ich einige Neuigkeiten zu teilen. Ab sofort werde ich bei internationalen Wettkämpfen nicht mehr für Österreich reiten, sondern Israel vertreten. Als Jüdin ist es eine Ehre für mich, Israel zu repräsentieren fühlt sich in meinem Herzen richtig an. Ich möchte dem Österreichischen Pferdesportverband für seine Unterstützung in den vergangenen zehn Jahren danken. Ich war immer stolz darauf, ein Land zu vertreten, das ich liebe. Gleichzeitig danke ich dem israelischen Verband für den unglaublich reibungslosen Übergang. Ich kann es kaum erwarten, dieses schöne neue Kapitel zu beginnen und auf unsere gemeinsamen Ziele hinzuarbeiten. Mehr denn je setze ich mich dafür ein, die beste Reiterin zu sein, die ich kann, und lerne weiterhin alles, was ich kann, um unter dieser neuen Flagge alles geben zu können“, schreibt Ahorner auf ihrer Instagram-Seite.