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3 x Gold, 1 x Silber und 1 x Bronze für Österreichs Junior-Voltigierer: Die Fans kamen am ersten Finaltag der Heim-EM im Magna Racino gar nicht mehr aus dem Jubeln heraus. © Daniel Kaiser

Dreimal EM-Gold für Österreich

Ein Artikel von Pamela Sladky | 04.08.2013 - 08:23
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Bittere Enttäuschung für die Junioren vom Club 43: Trotz fantastischer Leistung verpasste Österreichs Junioren-Team um hauchdünne 0,045 Punkte Gold. © Daniel Kaiser

Bittere Tränen gab es bei den U18-Voltigierern vom Club 43. Die Mannschaft der Trainerinnen Manuela Barosch und Karen Asmera (zugleich Longenführerin) legte auf Routinier Dionysos eine fantastische Abschlusskür in den Zirkel – zum erhofften Sieg hat es für die Niederösterreicher dennoch nicht gereicht. 7,831 Punkte standen Am Ende nach drei Umläufen zu Buche. Das waren lediglich 0,045 Punkte weniger als die deutsche Konkurrenz des RSV Neuss-Grimlinghausen. Die Mannschaft der ersten Weltcup-Gesamtsiegerin Simone Lang-Wiegele sowie Antje Hill – Vize-Weltmeisterin 2010 in Kentucky – konnte das sechsköpfige Richtergremium an diesem Finaltag noch ein wenig mehr überzeugen als die Gastgeber. Mit 8,356 Zählern rangierten die Österreicher deutlich hinter Neuss (8,653). Entsprechend groß war die Enttäuschung. „Wir haben heute kaum Fehler gemacht und uns im Vergleich zur ersten Kür noch einmal steigern können. Leider wurde das nicht belohnt“, konstatierte das Trainergespann, das auch von der nationalen Konkurrenz – zum Beispiel aus Pill – tröstende Worte erhielt. Der erste Frust jedoch saß zunächst tief. „Es ist schwer, die Kinder in einer solchen Situation wieder aufzubauen. Denn sie haben alles erbracht, was von ihnen verlangt war“, sagte Barosch.

Einzig für Teammitglied Ramin Simon Rahimi war die Niederlage ein wenig erträglicher. Denn der 17-jährige Junior-Champion hatte zuvor auf Royal Salut souverän den Titel im Herren-Einzel erobert. Unter dem frenetischen Jubel der versammelten Fanschar zelebrierte Rahimi seine „Radioactive-Kür“ und kassierte summa summarum 7,985 Punkte. Damit verwies Rahimi den Deutschen Julian Wilfling (7,661) sowie den Schotten Andrew McLachlan (7,551) auf die Plätze.

Für den Star des rot-weiß-roten Voltigiersports war es vorerst der letzte Auftritt im Zirkel. In den nächsten Wochen muss er aufgrund von langwierigen Schulterproblemen pausieren und ein spezielles Kräftigungsprogramm absolvieren. Ende August soll eine MRT entscheiden, ob Österreichs neuer und alter Voltigierstern auch im kommenden Jahr aufblitzen kann, oder ob eine Operation unausweichlich ist.

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Verteidigte seinen Titel erfolgreich: Doppel-Junioren-Europameister Ramin Rahimi © Daniel Kaiser

Einzig für Teammitglied Ramin Simon Rahimi war die Niederlage ein wenig erträglicher. Denn der 17-jährige Junior-Champion hatte zuvor auf Royal Salut souverän den Titel im Herren-Einzel erobert. Unter dem frenetischen Jubel der versammelten Fanschar zelebrierte Rahimi seine „Radioactive-Kür“ und kassierte summa summarum 7,985 Punkte. Damit verwies Rahimi den Deutschen Julian Wilfling (7,661) sowie den Schotten Andrew McLachlan (7,551) auf die Plätze.

Für den Star des rot-weiß-roten Voltigiersports war es vorerst der letzte Auftritt im Zirkel. In den nächsten Wochen muss er aufgrund von langwierigen Schulterproblemen pausieren und ein spezielles Kräftigungsprogramm absolvieren. Ende August soll eine MRT entscheiden, ob Österreichs neuer und alter Voltigierstern auch im kommenden Jahr aufblitzen kann, oder ob eine Operation unausweichlich ist.

Daniela Fritz überwindet EM-Trauma

Auch der Damen-Wettkampf wurde von einer Österreicherin überstrahlt: Daniela Fritz begeisterte wie keine andere Athletin mit einem schier unerschöpflichem Repertoire an Anmut und Eleganz. Die 18-Jährige sicherte sich in ihrem letzten Junior-Jahr ihren zweiten EM-Titel, diesmal auf Royal Salut. Die Wildeggerin konnte damit ihr Vorjahres-EM-Trauma überwinden, als sie im slowakischen Pezinok den bereits sicher geglaubten Triumph im letzten Durchgang noch aus der Hand geben musste. Diesmal siegte sie mit 8,081 Punkten vor der Deutschen Miriam Esch (7,89) sowie Landsfrau und Titelverteidigerin Anais Kristofics-Binder (7,681).

Überraschungsgold für Junioren-Pas-de-Deux

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Nach Silber im Vorjahr durfte sich Daniela Fritz dank der konstant besten Leistung nun wieder über EM-Gold freuen. © Daniel Kaiser

Für den dritten und zugleich überraschendsten Sieg sorgte das Pas-de-Deux Heike Hulla und Sandrine Flicker. Die beiden 15-Jährigen konnten nach ihrem Tagessieg im ersten Umlauf zwar nicht auch den zweiten Durchgang für sich entscheiden. Allerdings reichte der Vorsprung, um am Ende mit Le Grand Chevalier und Longenführerin Eva Maria Kreiner ganz oben zu stehen. „Wir wollten gern unter die Top Fünf. Dass es zum Sieg gereicht hat, können wir noch gar nicht so recht glauben“, verrieten die Voltigiererinnen vom VG Styria aus Graz.

Auch Senioren greifen nach den Medaillen

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Die frisch gebackenen Pas-de-Deux Europameister Heike Hulla und Sandrine Flicker konnten es selbst nicht glauben, denn eigentlich hieß das erklärte EM-Ziel Top 5. © Daniel Kaiser

Bei den Einzelvoltigierern der allgemeinen Klasse stand derweil das Technikprogramm auf dem Plan. Nach drei von vier Umläufen geht Stefan Csandl nun auf Rang drei liegend ins Kürfinale. Die beiden Führenden Erik Oese aus Deutschland und der Franzose Jacques Ferrari liegen allerdings mit über zwei Zehntel Punkten Vorsprung deutlich vor dem Gerasdorfer. Weltmeister und Kürspezialist Nicolas Andreani liegt ihm dabei dicht auf den Fersen.
 
Ohne österreichische Medaille wird aller Voraussicht nach der Damenwettbewerb enden. Um die Medaillen wetteifern Rikke Laumann (Dänemark), Anna Cavallaro (Italien) und Joanne Eccles (Großbritannien). In der inoffiziellen Zwischenwertung nach dem Technikprogramm ist Sabine Kuntner auf Harvey derzeit mit Rang sieben beste Österreicherin. Jasmin Gipperich folgt auf Platz acht, Franziska Fieg bei ihrem ersten Einzel-Championat bei den Senioren auf Platz zehn.

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Bombastisch: Die Voltigierer aus Wildegg begeisterten in der Allgemeinen Klasse mit einer fantastischen James-Bond-Kür, die ihnen nicht nur frenetischen Jubel der Menge sondern auch den Tagessieg einbrachte. © Daniel Kaiser

In der ersten Teamkür der allgemeinen Klasse rundete die österreichische Equipe von der VG Wildegg den fast perfekten Tag mit einer Meisterleistung ab. Das Gespann um Maria Lehrmann begeisterte auf Libretto mit seiner James-Bond-Skyfall-Choreografie Publikum und Richter gleichermaßen und kassierte mit 8,522 Punkten die mit Abstand beste Kürwertung. Damit schoben sich die Niederösterreicher vom dritten auf den zweiten Platz vor und liegen nun mit 7,938 Punkten dicht hinter Neuss (Kürwertung: 8,277/gesamt: 7,972).
 
Nach den Junior-Finals stehen am Sonntag nun die Senior-Entscheidungen auf dem Programm. Ab 9 Uhr ermitteln die Damen ihre diesjährige Europameisterin, 10.15 Uhr folgen die Herren und ab 12.15 Uhr die Pas-de-Deux-Voltigierer. Um 13.15 Uhr turnen die Seniorteams im Königswettbewerb ihren Meister aus.

Alle Ergebnisse im Detail können Sie hier nachlesen.

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3 x Gold, 1 x Silber und 1 x Bronze für Österreichs Junior-Voltigierer: Die Fans kamen am ersten Finaltag der Heim-EM im Magna Racino gar nicht mehr aus dem Jubeln heraus. © Daniel Kaiser