Es scheint kein guter Monat für Deutsche Alt-Stempelhengste zu sein. Nachdem vor 14 Tagen der Oldenburger Erfolgshengst Rohdiamant wegen einer Trümmerfraktur 21-jährig eingeschläfert werden musste, trat nun mit Weltmeyer ein weiterer ganz großer der deutschen Zucht die Reise über die Regenbrücke an.
Wie der Hannoveraner-Verband meldet, traten bei Weltmeyer in den frühen Morgenstunden des 28. Juni eine starke Kolik auf. "Aufgrund seines Alters haben wir auf eine OP verzichtet. Im Laufe des Vormittags hat sich sein Zustand rapide verschlechtert, so dass wir ihn einschläfern mussten", sagte Landstallmeister Dr. Axel Brockmann.
Mit Weltmeyer tritt einer der großen Hengste Hannovers von der Bühne ab. Als Körungs- und Hengstleistungsprüfungssieger zog er 1988 in das Landgestüt Celle ein und verbrachte seine Beschälerlaufbahn auf der Besamungsstation Ankum. 1987 gewann er außerdem mit Hans-Peter Klaus der Bundeschampionat der dreijährigen Hengste. Ausstrahlung und Bewegungsqualität machten Weltmeyer zum Vorzeigehengst Hannovers und bescherten von Beginn an volle Decklisten. 4610 Fohlen verzeichnen die Statistiken, 433 Staatsprämienstuten und 86 gekörte Söhne haben ihn zum Vater. Endlos ist die Zahl der erfolgreichen Dressurpferde und erstklassigen Auktionskandidaten, die seinen Namen im Pedigree aufweisen. Er war nicht nur DLG-Siegerhengst, sondern wurde 1988 als Jahrgangsbester mit dem Freiherr von Stenglin-Preis ausgezeichnet. 1998 war Weltmeyer Hannoveraner Hengst des Jahres.