In Stadl-Paura und am Fohlenhof in Ebbs wurden am ersten Feburarwochenende die besten Hengste des Jahrganges 2015 gekürt. © www.slawik.com
Um künftig eine bessere Vergleichbarkeit der Zuchtbücher zu ermöglichen, haben sich der Haflinger Pferdezuchtverband Tirol (HTP) und der italienische Nationalverband ANACRHAI entschieden, alle Köraspiranten aus den Einzugsgebieten ARGE Österreich, Tirol und Südtirol unter möglichst ähnlichen Bedingungen vorzustellen. Das betrifft vor allem Alter und Entwicklungsstand der Pferde. Als weitere Neuerung wurden die Hengste an allen drei Standorten zusätzlich von einer vierköpfigen Jury mit zwei Südtiroler Richtern sowie je einem von HTP und ARGE begutachtet. Dies, zum einen, um ein einheitliches Bewertungssystem zu entwickeln, zum anderen aber auch, um eine mögliche Ankerkennung der „Haflinger-Welt-Zucht &Sport-Vereinigung“ zu prüfen. Auf die jeweiligen Körungsentscheidungen hatten die Bewertungen dieser internationalen Jury jedoch keinen Einfluss.
Sterngold und Atlantis die Besten
Den Auftakt am langen Körwochenende der Blondschöpfe machte die ARGE Haflinger am Freitag. Hier stellten sich 18 dreijährige und ein vierjähriger Hengst dem Urteil der Kommission. Das Go für die Zucht erhielt mit sechs Hengsten ein knappes Drittel. Der Sieg ging an den in Kärnten gezogenen Atlantis. Der Aragon-Spross aus einer Napoleon-Tochter konnte bereits 2015 mit seinem hervorragenden Typ, sehr guten Körperverbindungen und großartigem Gang punkten. Damals sackte der Hengst aus der Zucht von Familie Lientschnig aus Arnoldstein neben dem Kärntner Landestitel auch gleich noch den Bundessieger-Titel in Stadl-Paura ein. 2018 ist der inzwischen dreijährige Hengst immer noch ein überaus gelungener Vertreter der A-Linie. Das sah auch die Jury so, die ihn mit einer Note von 7,79 Punkten an die Spitze des Lots wertete.
7,67 Punkte gab es für Starkenberg, einen Sohn des Tiroler Top-Vererbers Sternwächter aus einer Alpenstein-Mutter. Der groß gewachsene Hengst aus Tiroler Zucht steht im Besitz von Elisabeth Planka aus Kindberg (ST), die sich über den Reservetitel der ARGE Körung 2018 freuen darf.
Zwei Tage später wurde dann auch am Fohlenhof in Ebbs gekört. Hier traten zehn Hengste an, acht von ihnen bekamen ein positives Körurteil, wobei fünf unmittelbar nach der Körung in ausländischen Besitz wechselten. Zu ihnen zählt auch Körsieger Sterngold. Der ausdrucksstarke, hochmoderne Sternwächter-Sohn überzeugte nämlich nicht nur die Jury, sondern auch seinen neuen belgischen Besitzer. Sterngold ist übrigens nicht der einzige Tiroler sein, der künftig die Haflingerzucht in Belgien bereichern wird: auch die Hengste Wesir (v. Walzertraum) und Monet (v. Maigold) wechselten in belgischen Besitz.
Reservesieger Nobianco, ein Sohn des Siegers der Hengstkörung 2012, Nostalgie, bleibt indes wie sein Vater auf dem Fohlenhof in Ebbs.
ps