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Sich zu wälzen gehört zu den elementaren Grundbedürfnissen des Pferdes. © ARochau - fotolia.com

Wälzplatz für Pferde anlegen – darauf kommt's an

Ein Artikel von Pamela Sladky | 17.11.2015 - 14:57
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Sich zu wälzen gehört zu den elementaren Grundbedürfnissen des Pferdes. © ARochau - fotolia.com

Pferde lieben es sich zu wälzen. Das genussvolle Herumrollen auf Sand, Matsch oder Schnee erfüllt viele wichtige Funktionen: es massiert die Muskeln, fördert die Hautdurchblutung, strafft das Bindegewebe, löst seelische und körperliche Verspannungen, mobilisiert die Wirbelsäule, entlastet den Stützapparat und pflegt Haut und Fell - und macht offensichtlich großen Spaß.

Zum echten Vergnügen wird Wälzen allerdings nur dann, wenn der Untergrund passt. Und der muss vor allem eines sein: schön weich. Für viele Pferde ist es das größte Vergnügen sich nach dem Training auf dem Reitplatz oder in der Halle zu wälzen. Das liegt zum einen daran, dass Schweiß auf der Haut juckt – ganz besonders im Bereich des Zaumzeuges und unter dem Sattel. Zum anderen bietet der dortige Untergrund der meist aus Sand oder einem Sand-Späne-Gemisch besteht, alles, was das wälzbedürftige Pferdeherz begehrt: er ist weich, locker und trocken.

Letzteres muss nicht zwingend sein, denn auch im Matsch lässt es sich vorzüglich wälzen –zumindest dann, wenn keine bessere Alternative zur Verfügung steht. Die lässt sich auf jedem Auslauf in Form eines eigen angelegten Wälzplatzes aus Sand allerdings leicht schaffen. Der Vorteil: das Pferd hat jederzeit einen passenden Untergrund um seinem Bedürfnis nach Körperpflege nachzukommen und der Reiter weniger Putzaufwand, weil sich ein sandiges Pferd weit schneller reinigen lässt, als eines, das bis in die Haarspitzen mit Matsch verkrustet ist.

Die Anlegung eines Wälzplatzes sollte auch dann überlegt werden, wenn das Wälzen in der Halle oder auf dem Außenreitplatz nicht erlaubt ist und/oder dem Pferd beim täglichen Auslauf kein geeigneter Untergrund zur Verfügung steht (z.B. bei Paddocks oder Offenstallausläufen mit vorwiegend befestigten Flächen).

Der bevorzugte Untergrund für einen Wälzplatz ist Sand. Im Idealfall wird der Wälzbereich deshalb als Sandsutte angelegt. Dabei schüttet man an den Rändern mehr Sand auf als in der Mitte. Durch diese Maßnahme wird verhindert, dass sich das Pferd beim Wälzen an den Rand rollt und sich ggf. in der Einfassung verfängt.  

Planen Sie für Ihren Wälzplatz mindestens 25 Quadratmeter ein. Diese Fläche ermöglicht ein ungestörtes Wälzvegnügen auch bei heftigem Herumrollen. Der Grundriss sollte dabei eher rund, sechs- oder achteckig gestaltet sein als viereckig oder quadratisch. Dadurch werden die Eckwinkel entschärft und die Gefahr sich zu Verheddern minimiert.

Eine Einfassung des Wälzplatzes im Gruppenauslauf ist nicht zwingend nötig. Wer dennoch eine Einfriedung wünscht, muss diese im Bodenbereich auf jeden Fall „luftig“ gestalten – beispielsweise als einreihigen Zaun je nach Größe der Pferde mit einer Höhe von einem bis 1,20 Meter. So werden Verletzungen bestmöglich verhindert.

Kontrollieren Sie Ihren Wälzplatz regelmäßig. Im Laufe der Zeit wandert der höher aufgeschüttete Randbereich durch Regenwasser und die Trittbelastung der Pferdebeine immer mehr zur Mitte hin, wodurch sich die Fläche egalisiert. Dann kann es beim sich Wälzen auch im Randbereich zum Überschlag kommen. Von Zeit zu Zeit ist der verlorengegangene Sand wieder aufzufüllen.

Als Alternative zu Sand hat sich insbesondere im Winter Holz-Hackschnitzel bewährt. Sie haben den Vorteil, dass sie selbst bei großer Kälte nicht so schnell einfrieren und damit hart werden wie Sand. Hierzu werden auf dem Winterauslauf einfach 10 bis 15 cm des Hackgutes aufgebracht.