Hat das Pferd morgens noch die Heuration vom Vorabend übrig, sollten wir hellhörig werden: Mangelnde Aufnahme oder gar die Verweigerung von Heu kann viele Gründe haben. Mehr lesen ...
Echinacea ist seit vielen Jahren als traditionelle Heilpflanze bekannt, sie kann bei schwachem Immunsystem, Infekten und Co. gute Dienste leisten. © www.slawik.com
Als traditionelle Heilpflanze ist der Sonnenhut gut erforscht, seine Wirkung in der Phytotherapie wissenschaftlich nachgewiesen. Auch Pferden wird Echinacea verfüttert, zum Beispiel während des Fellwechsels. Gerade Allergiker leiden im Spätsommer eventuell zusätzlich an der Ragweed-Belastung, herrscht Trockenheit, kommt auch Staub hinzu. Bei der Unterstützung des Pferdeorganismus kann da die hübsche Echinacea purpurea helfen.
Von den ursprünglich aus Nordamerika stammenden Sonnenhutgewächsen werden drei Arten als Heilpflanzen verwendet: Echinacea angustifolia, E. pallida und E. purpurea. Bei den dort beheimateten indigenen Völkern besteht eine lange Tradition der Behandlung mit Echinacea bei Infektionen und septischen Prozessen. In vielen Fällen galt sie als heilig und wurde oft sogar Toten als Grabbeigabe mit auf ihre Reise gegeben. Die Sioux und Comanchen verwendeten die Pflanze innerlich und äußerlich bei vielen Leiden wie Zahnweh und Halsschmerzen, Husten, Entzündungen, Geschwüren, schlecht heilenden Wunden und Vergiftungen durch Schlangenbisse. Nach Mitteleuropa gelangte die Pflanze etwa Mitte des 18. Jahrhunderts. Zunächst wurde sie nur als Zierpflanze eingesetzt, erst in den 1930er-Jahren wurde ihre Heilkraft bei uns bekannt. Heute wird Echinacea speziell als Arzneipflanze angebaut. Je nach Spezies kommen unterschiedliche Pflanzenteile zum Einsatz, in unseren Breiten darunter alle Teile des Purpur-Sonnenhuts.
Sonnige Zeiten fürs Immunsystem
Die Wirkung von Echinacea im Körper lässt sich durch die enthaltenen Alkamide (Alkylamide) erklären. Diese docken an spezifische Rezeptoren an, lösen immunstimulierende und entzündungshemmende Reaktionen aus und fördern so die unspezifische Immunabwehr. Die Zahl der für das Immunsystem relevanten Leukozyten und Milzzellen kann sich damit erhöhen, die im Sonnenhut enthaltenen Polysaccharide wirken Virusinfektionen entgegen, seine Alkamide gehen gegen Bakterien und Pilze vor. Außerdem wurde gerade bei Verabreichung von Echinacea purpurea eine signifikante Aktivierung von „Staubzellen“ auf der Oberfläche der Lungenbläschen nachgewiesen, die Toxine aus dem Blut und Fremdpartikel aufnehmen und unschädlich machen. Äußerlich angewendet verbessert Echinacea die Wundheilung durch seine entzündungshemmenden und granulationsfördernden Eigenschaften. Spezielle Inhaltsstoffe der Wurzel, sogenannte Kaffeesäurederivate, sind außerdem für eine antioxidative Wirkung des Sonnenhuts verantwortlich.
Bei der Gabe von Echinacea sind keine Nebenwirkungen bekannt – Vorsicht ist nur bei einer bekannten Allergie gegen Korbblütler geboten. Am häufigsten findet man im Handel getrocknetes Kraut zum einfachen Untermischen ins Futter oder auch einen Kräutersaft. Die empfohlene Fütterungsdauer liegt bei vier bis sechs Wochen, es gilt in puncto Doping eine Karenzzeit von 48 Stunden.