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Rätsel um Hofreitschul-Todesfälle geklärt

Ein Artikel von Pamela Sladky | 27.02.2020 - 11:35
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In Bückeburg sind vier Pferde an den Folgen einer atypischen Myopathie gestorben. (Symbolfoto)
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Eine trächtige Stute und drei Hengste hat man in Bückeburg in den vergangenen Jahren verloren. Der Tod der Stute liegt bereits vier Jahre zurück, die Hengste folgten später. Dass die wertvollen Tiere der Hofreitschule den Folgen einer Vergiftung erlegen waren, war relativ bald klar. Rätselraten herrschte jedoch über den Auslöser. Bis Ende 2019 ein Tierarzt den entscheidenden Hinweis lieferte.

Wie Hofreitschul-Direktorin Christin Krischke nun gegenüber der Deutschen Presseagentur mitteilte, waren es die Samen und Triebe des Bergahorns, die die Todesfälle verursacht haben. Die Pferde hatten sie offenbar beim Weidegang zusammen mit dem Gras gefressen und so eine tödliche Dosis des hochgefährlichen Toxins Hypolgycin A aufgenommen.             

Einmal von den Pferden über das Futter aufgenommen, löst Hypoglycin A und dessen Abbauprodukt MCPA eine rasch fortschreitende Muskelerkrankung aus – die sogenannte Atypische Myopathie, auch Weidemyopathie genannt. Die Sterberate betroffener Pferde ist erschreckend hoch, die meisten Tiere verenden qualvoll innerhalb von 72 Stunden.

Tod auf der Weide

Der plötzliche Weidetod verbreitet schon lange Schrecken unter Pferdebesitzern. Alles über Entschehung, Erkennung und wie man seine Pferde am besten vor der gefürchteten Erkrankung schützt lesen Sie hier.

Bäume werden gefällt

Die Fürstliche Hofreitschule Bückeburg befindet sich im historischen Marstall und Reithaus von Schloss Bückeburg, eingebettet in eine malerische Parkanlage mit herrlichen alten Baumbeständen. Letztere werden in den kommenden Tagen im Bereich rund um die sechseinhalb Hektar umfassenden Pferdekoppeln genau kontrolliert – und von Bergahornbäumen – alten wie jungen – befreit. So will man sicher gehen, dass die Hofreitschul-Pferde künftig sicher auf Bückeburgs Weiden grasen.