In den vergangenen Wochen hat der International Dressage Riders Club (IDRC) fleißig Unterschriften von Dressurreitern gesammelt, die sich gegen eine Bevormundung durch die FEI wehren. 150 Namen hat man inzwischen auf diese Art zusammengetragen, 75 der Top 100 der aktuellen Dressur-Weltrangliste finden sich unter den Unterzeichnern. Auch viele österreichische Dressurreiterinnen und –reiter, darunter Victoria Max-Theurer, Belinda Weinbauer, Christian Schumach und Florian Bacher, haben sich der Aktion des IDCR angeschlossen. Mit knapp 30 Unterstützern macht sich der heimische Dressursport besonders stark für den Verbleib des Zylinders.
Als Argumente gegen die Helmpflicht führt der IDCR neben dem Verlust von Eleganz und Tradition den Umstand an, dass es auf Grand-Prix-Niveau noch nie einen Unfall im Bewerb gab, bei dem sich ein Reiter am Kopf verletzt hätte. Seine Forderung: Auf Vier- und Fünfstern-Turnieren sowie bei Championaten sollen Reiter weiterhin selbst zwischen Zylinder und Reithelm wählen dürfen.
Zylinder mit Sicherheits-Extra
Tatsächlich ist das auch unter den von der FEI geplanten Bestimmungen ab 1. Jänner 2021 möglich. Denn der Weltreiterverband schreibt nicht explizit das Tragen eines Helms, sondern das eines Sicherheitslkopfschutzes vor. Damit auch ein Zylinder in diese Kategorie fällt, muss er allerdings die Europäische EN-Norm für Reithelme erfüllen. Derzeit ist – zumindest unseren Recherchen zufolge – noch kein solcher Dressurzylinder erhältlich. Doch schon in wenigen Wochen könnte sich das ändern. Ein Salzburger arbeitet aktuell fieberhaft an FEI erprobten Reitzylindern und Westernhüten. Wie diese Modelle aussehen und wie es mit der Helmpflicht auf nationaler Ebene weitergehen soll, lesen Sie in der Novemberausgabe der Pferderevue, erhältlich ab 2. Novemer 2020 am Kiosk, im Abo und als E-Paper.