Tierschutz

Britin wegen Überfütterung ihres Pferdes zu Halteverbot verurteilt

Ein Artikel von Pamela Sladky | 25.06.2021 - 13:46
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Hackney-Mix Wallach John mit seinem Kampfgewicht. Trotz einer Hufreheerkrankung hatte der Braune uneingeschränkten Weidezugang. © RSPCA

Auf den Fall aufmerksam gemacht wurde die britische Tierschutzorganisation RSPCA durch eines ihrer Mitglieder. Bei einem Lokalaugenschein im Mai des vergangenen Jahres stießen die Tierschützer:innen auf ein Pferd, das trotz enormen Übergewichts und akuter Hufrehe uneingeschränkten Weidezugang hatte und zusätzlich Heu erhielt.

Nach Untersuchung und tierärztlicher Bestätigung, dass das Pferd unter der unpassenden Haltung litt, wurde der Wallach von der Polizei beschlagnahmt und später in eine Pferdeklinik überstellt.

Unwissenheit konnte die Pferdehalterin, die sich vor wenigen Wochen vor Gericht zu verantworten hatte, nicht als entlastendes Argument vorbringen. Bereits im Jahr 2017 war die Frau auf die Probleme ihres Wallachs aufmerksam gemacht worden. Damals hatte die RSPCA durch tierärztliche Versorgung und eine Fütterungsberatung zu helfen versucht. Genutzt hat es nichts. Wider besseren Wissens wurde der Wallach weiterhin deutlich über seinen Bedarf hinausgehend gefüttert.

Ihre Unbelehrbarkeit hat der 53-jährigen Pferdeliebhaberin nun eine saftige Strafe eingebracht. Neben einem drei Jahre andauernden Halteverbot für Pferde muss sie über 9.000 Pfund bezahlen.

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© www.slawik.com


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John 124 kg leichter, fit und zufrieden. © RSPCA

124 Kilogramm abgenommen

Aus dem starkübergewichtigen Wallach ist dank tierärztlicher Versorgung und strikter Diät inzwischen ein gesundes und lebenslustiges Pferd geworden. Seit seiner Beschlagnahmung hat der Braune beachtliche 124 kg abgespeckt – mehr als ein Viertel seines ursprünglichen Gewichts.

„Wenn man Berichte über Vernachlässigung liest, handeln sie meistens von abgemagerten Ponys – allerdings ist auch Übergewicht eine ernstzunehmende Bedrohung für die Gesundheit eines Pferdes und wir sind sehr froh, dass es in diesem Fall bemerkt wurde und zu einer Verurteilung geführt hat“, so Nic de Brauwere, Mitarbeiter der Pferdeschutzorganisation Redwings, die in den vergangenen Monaten die Betreuung des Wallachs übernommen hat. „Ein übergewichtiges Pferd kann erheblich unter seinem Zustand leiden, Fettleibigkeit kann schmerzhafte Erkrankungen wie Hufrehe nach sich ziehen, wie es auch (hier) der Fall war.“ Für den Hackney-Mix wird nun ein neues zu Hause gesucht. Eines, wo man hoffentlich besser auf seine Bedürfnisse achtet.

Quelle: Horse&Hound