Pandemie

Steigende Corona-Zahlen: Outdoor-Sport muss weiterhin für alle möglich sein

Ein Artikel von Pamela Sladky | 17.11.2021 - 15:30
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Angesichts der rasant steigenden Infektionszahlen wird bei den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wieder deutlich nachgeschärft. Die derzeitige Entwicklung hat den deutschen Sport dazu veranlasst, die Entscheidungsträger in Bund und Ländern eindringlich daran zu erinnen, dass Sport und Bewegung gerade jetzt zur Gesunderhaltung der Bevölkerung beitragen.

„Der Fehler des Vorjahres, als die weitgehende Schließung von Spiel- und Sportstätten und die Kontaktbeschränkungen die rund 27 Millionen Mitglieder von Sportvereinen und alle anderen Menschen in Deutschland zur Bewegungslosigkeit verurteilten, dürfe sich nicht wiederholen“, sagte Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) schließt sich diesem Appell an.

Der DOSB fordert eine „Outdoor-Sport-Garantie für alle“ und argumentiert, dass das Infektionsrisiko im Außenbereich anerkannt geringer sei. „Mehr als eine 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet) darf deshalb für den Sport im Außenbereich nicht gelten. Für Sport im Innenbereich ist 2G (geimpft oder genesen) sinnvoll“, so der DOSB in seiner Stellungnahme.
 

Reithallen nicht mit Turnhallen vergleichbar     

Doch Innenbereich ist nicht gleich Innenbereich. In der Regel sind Reithallen gut belüftet und nicht mit einer Turnhalle vergleichbar. Die FN macht sich deshalb seit Beginn der Pandemie dafür stark, dass Reithallen wie Reitplätze im Außenbereich eingestuft werden. Das sehr geringe Ansteckungsrisiko konnte im Frühjahr 2021 auch mithilfe des Online Kalkulators des Max-Planck-Instituts für Chemiebestätigt werden. Die Entscheidung, ob eine Reithalle als Innen- oder Außenbereich eingeordnet wird, obliegt den zuständigen Behörden. Die FN rät den Verantwortlichen in Vereinen und Betrieben deshalb weiterhin, sich eng mit dem Gesundheits- bzw. Ordnungsamt abzustimmen.

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Aufgrund der Corona-Pandemie ist Reitunterricht in der Halle seit Monaten größtenteils verboten. Doch wie hoch ist die Ansteckungsgefahr beim Reiten mit Dach über dem Kopf wirklich? Der Online-Kalkulator des Max-Planck-Instituts für Chemie kommt zu einem eindeutigen Ergebnis. Mehr lesen ...

Kinder leiden besonders

Der DOSB macht vor allem auf die Situation der Kinder und Jugendlichen aufmerksam: Sie leiden besonders, wenn ihnen Möglichkeiten zur Bewegung genommen werden – körperlich wie seelisch. Bewegungsdefizite bei Kindern und Jugendlichen haben insbesondere durch die Einschränkungen im vergangenen Jahr massiv zugenommen. Kinder und Jugendliche sollten daher bei allen Maßnahmen privilegiert werden. Sie sind nach Überzeugung des DOSB Geimpften und Genesenen gleichzustellen. Dort, wo Testnachweise erforderlich sind, müssen die regelmäßigen Schultestungen für den Vereinssport anerkannt werden. Dies gilt ebenfalls für Tests aus der Arbeitswelt für alle Altersgruppen.

DOSB-Präsident Alfons Hörmann: „Die 90.000 Sportvereine in Deutschland haben in den vergangenen Monaten bewiesen, dass sie in der praktischen Umsetzung wirklich verantwortungsbewusst mit der Situation umgehen. Sie gewährleisten ein Bewegungsangebot, das die pandemiebedingten Risiken weitgehend minimiert und gleichzeitig ein wesentlicher Baustein dafür ist, die gesundheitlichen und sozialen Folgen der Pandemie abzufedern. Es wäre fahrlässig und nicht vermittelbar, diese Möglichkeiten erneut und undifferenziert einzuschränken.“

Quelle: Pressemitteilung FN