DEUTSCHLAND

Stille Nacht: Deutsche Regierung beschließt Feuerwerksverbot

Ein Artikel von Pamela Sladky | 03.12.2021 - 10:08
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Wie die Deutsche Presse Agentur (dpa) meldet, haben sich Bund und Länder bei ihren Beratungen am Dienstag neuerlich auf ein Verkaufsverbot der Silvester-Pyrotechnik geeinigt. Auf besonders belebten Plätzen sollen zudem Feuerwerke untersagt werden.

Bereits im Vorjahr hatte die Corona-Pandemie passionierten Silverknallern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch damals waren Feuerwerke deutschlandweit mit dem Argument untersagt worden, man wolle die ohnehin schon stark belasteten Krankenhäuser vor zusätzlicher Überlastung schützen. Das Abbrennen von Böllern, Piraten und Co sorgt Jahr für Jahr für zahlreiche, teils schwerwiegende Verletzungsfälle in der Bevölkerung.
 

Verbot soll bleiben

Tierschützer:innen begrüßen die Entscheidung der Bundesregierung. „Das ist eine gute Nachricht für Menschen, Tiere und Umwelt“, sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe. „Gerade für Asthmatiker, vulnerable Gruppen, aber ebenso viele Haus- und Wildtiere und die Umwelt insgesamt ist das eine große Entlastung.“ Er fordert Bund, Länder und Kommunen auf, nun auch noch ein flächendeckendes Verbot für das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu erlassen. Nur so könne verhindert werden, dass auch illegal beschaffte Böller abgefeuert würden. „Und wir müssen dringend erreichen, dass dieses Verbot, das eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung befürwortet, auch für die kommenden Jahre bleibt“, so Resch.

Viele Pferdebesitzer:innen werden das Verbot mit großer Erleichterung sehen. Die flackernden Lichtreflexe von Raketen und die ungewohnten Geräusche der Böller können zusammen mit dem fremdartigen Geruch der Pyrotechnik schnell zum Auslöser akuter Angstzustände bei Pferden werden. Immer wieder kommt es deshalb auch zu schweren Unfällen. 2019 starben in Deutschland zwei Pferde, weil ein verirrter Feuerwerkskörper einen Stall in Brand gesetzt hatte. Eine weitere Pferdebesitzerin hatte im selben Jahr den Tod eines Fohlens zu beklagen, nachdem es – ausgelöst durch die Knallerei – eine schwere Stresskolik erlitten hatte.