Cowboy Cop

US-Polizist reitet ausgebüxtes Pferd ohne Sattel und Zaum quer durch die Stadt nach Hause

Ein Artikel von Pamela Sladky | 13.01.2022 - 12:02
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© 2018 Pavel1964/Shutterstock

Als am 8. Jänner ein Anruf im Büro des Sheriffs einging, dass sich in Centennial, südlich der US-Metropole Denver, ein Pferd in den Stadtverkehr verirrt habe, wurde Deputy Ian Sebold losgeschickt, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Und Sebold, ein Veteran der 82nd Airborne Division, der ersten Luftlandedivision der United States Army, erwies sich als genau der richtige Mann für den Job.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte befand sich das Pferd in einer denkbar ungünstigen Lage. „Das Pferd war gerade dabei die Straße zu überqueren, eine vierspurige Hauptverkehrsverbindung. Für mich war deutlich zu sehen, dass es Angst hatte“, sagte Sebold im Gespräch mit McClatchy News. Ein Passant versuchte zwar den Verkehr zu stoppen, damit das Pferd auf die andere Seite gelangen konnte. „Aber ich konnte in seinem Gesicht lesen, dass es nicht wusste, was es auf einer Hauptstraße tun sollte. Es wollte nur nach Hause, hatte aber keine Ahnung, wie es dort hinkommt.“

Zu fassen bekamen Sebold und seine Kollegen den vierbeinigen Ausbrecher schließlich in einem Siedlungsbereich, in dem sich zahlreiche Schaulustige versammelt hatten. Einige der Passanten hielten Karotten bereit, um den Exekutivbeamten ihre Arbeit zu erleichtern. Nach der erfolgreichen „Ergreifung“ standen die Uniformierten vor der nächsten Herausforderung: Das Pferd sollte auf schnellstem Wege wieder nach Hause, ein Pferdetransporter stand jedoch gerade nicht zur Verfügung. Deputy Sebold fackelte nicht lange. „Da es keinen Anhänger gab, war die naheliegendste Idee, ihn nach Hause zu reiten“, so Sebold.

Ohne Sattel und Zaumzeug, dafür mit einer großen Portion Selbstverständnis ritt Sebold in bester Cowboymanier sieben Kilometer durch belebtes Stadtgebiet. Begleitet wurde das Duo auf seinem Weg von einer Polizeieskorte, die ihm sicheres Geleit bot. Sebold sagt, es sei Sonnenuntergang gewesen, als sie schließlich wohlbehalten die Weide des Pferdes erreichten.

Für das Pferd war es ein überaus glücklichen Zufall, dass sein Retter nicht nur auf einer Ranch aufgewachsen, sondern auch Teil der berittenen Polizei in Arapahoe County ist, die regelmäßig zu Pferd patrouilliert. Zugute gekommen sei ihm außerdem, dass er in der Army immer wiedergelernt hätte, spontan auf unvorhergesehene Dinge zu reagieren, was sich ebenfalls als günstig erwiesen habe, erzählte der couragierte Polizist. So brachten Deputy Sebolds Können und sein Horsemanship letztlich einen gefährlichen Ausflug doch noch zu einem guten Ende.

Quelle: Miami Herald