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Siegten in der Voltigier- Königsdisziplin, dem Teambewerb, mit großem Vorsprung: die Voltigiergruppe RC Wildegg © Daniel Kaiser

CVIO***/ CVIJ** Stadl-Paura: Gold-gelbes Wochenende für Österreichs Pferdeakrobaten

Ein Artikel von Daniel Kaiser | 22.05.2012 - 19:06
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Siegten in der Voltigier- Königsdisziplin, dem Teambewerb, mit großem Vorsprung: die Voltigiergruppe RC Wildegg © Daniel Kaiser

Die Voltigiergruppe RC Wildegg hat die Königsdisziplin des Teamwettbewerbs beim CVIO*** in Stadl-Paura klar gewonnen. Die Mannschaft um Longenführerin Maria Lehrmann siegte auf Libretto mit einer Gesamtnote von 8,122 Punkten vor dem UVT Salzburg/Freisaal (7,639) auf Robin (LF: Nina Rossin). Die bis zum letzten Kürumlauf auf Rang zwei liegende Mannschaft VG Pill musste den abschließenden Start kurzfristig absagen, da sich Teammitglied  Franziska Fieg im Einzelwettbewerb am Knie verletzt hatte. Die junge Frau, die im Team eine herausragende Rolle einnimmt, musste gleich am Montag operiert werden. Nach aktuellem Stand wird sie mit großer Wahrscheinlichkeit in dieser Saison nicht wieder einsatzbereit sein, womit auch die ersehnte WM-Teilnahme im August in Le Mans in weite Ferne rückt. In Stadl-Paura fand dazu die erste Sichtung von Bundesreferent Manfred Rebel und dem Gremium statt.

Die Wildegger sicherten sich als Team Austria 1 gemeinsam mit den Einzelvoltigierern Lukas Wacha, Lisa Wild und Christa Kristofics-Binder den Sieg im Nationencup, der ein reiner Rechenwettbewerb aus den regulären Noten der Umläufe war. Auf Rang zwei kam Austria II (UVT Salzburg/Freisaal, Julia Popp, Katharina Nell und Sabine Kuntner), gefolgt von Germany 1 und 2.

Die Einzel-Herrenkonkurrenz bestimmte während des gesamten Turniers Lukas Wacha. Der Tiroler gewann auf Macchiato (LF: Klaus Haidacher) Pflicht, Technikprogramm und die Kür und siegte mit 8,122 Punkten vor dem Deutschen Erik Oese, der es auf Calvador (Andreas Bäßler) auf 8,019 Zähler brachte. Auch Rang drei ging an Deutschland: Benjamin Kley lag auf Rio Grande allerdings mit 7,530 weit abgeschlagen vom Spitzenduo. Bei den Einzelvoltigiererinnen der 3*-Kategorie ging der Sieg an die Dänin Rikke Laumann auf Ghost Alfarvad Z (Lasse Kristensen). Die Altmeisterin siegte mit 8,189 Punkten knapp vor der Italienerin Anna Cavallaro (8,122). Beste Österreicherin wurde Christa Kristofics-Binder auf Rang drei (8,081). Sie war auf Alonso (Fritz Schandl) angetreten. Auch die Plätze vier bis sechs gingen mit Lisa Wild (8,054), Jasmin Gipperich (7,893) und Sabine Kuntner (7,830) an die rot-weiß-roten Gastgeber.

Lukas Wacha war am Stadl-Wochenende im Übrigen in doppelter Mission unterwegs. Gemeinsam mit Jasmin Lindner ging der 24-Jährige auf Elliot im 3*-Pas-de-Deux-Wettbewerb an den Start. Dort sicherte sich das Duo auf Elliot (LF: Klaus Haidacher) mit total 8,414 Punkten und einer überragenden zweiminütigen Choreografie den Sieg.

CVIJ**

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Das Duo Jasmin Lindner und Lukas Wacha holte sich auf Elliot dank einer überragenden zweiminütigen Choreografie den Sieg im Pas-de-Deux-Wettbewerb. © Daniel Kaiser

Bei den Junioren verpassten die Österreicher vom Club 43 in diesem Jahr den Vorjahres-Triumph. Das erfolgsverwöhnte Juniorteam aus Niederösterreich belegte im CVIJ**-Wettbewerb Rang zwei. Die Vize-Europameister um Longenführerin Karen Asmera erhielten für die zweite Kür auf Dionysos 7,991 Punkte. Das war eine deutliche Steigerung im Vergleich zum ersten Umlauf (7,401), jedoch zu wenig, um dem Juniorteam Schenkenberg ernsthaft Paroli zu bieten. Die Deutschen konnten sich ihrerseits von Umlauf zu Umlauf steigern und erhielten für ihre finale Darbietung 8,416 Zähler. In der Endabrechnung deklassierte die Mannschaft um Trainer und Longenführer Peter Wagner auf Pferd Santaro mit 7,803 Zählern und fünf Zehnteln Vorsprung die Konkurrenz. Die 43er lagen mit fast fünf Zehntel Rückstand (7,349) dahinter. Allerdings war das Team mit drei Neulingen im Vergleich zum Vorjahr an den Start gegangen und musste zudem einen kurzfristigen verletzungsbedingten Ausfall kompensieren. „Wir werden schon noch aufholen“, sagte Trainerin Asmera in Hinblick auf die anstehende Europameisterschaft Anfang August im slowakischen Pezinok, bei der sich die Österreicher im landesinternen Wettstreit nahezu konkurrenzlos durchsetzen werden.

Durchweg positive Nachrichten aus AUT-Sicht gab es hingegen einmal mehr bei den Einzel-Junioren: Dort fuhren Daniela Fritz (Pferd: Caramel/Longenführerin: Maria Lehrmann) und Ramin Simon Rahimi (Royal Salut/Manuela Barosch) ungefährdete Siege ein. Die Burgenländerin vom RC Wildegg und der Niederösterreicher setzten sich im Endklassement mit deutlichem Abstand an die Spitze. Rahimi siegte mit 8,009 Punkten vor den beiden Slowaken Lukac Adam (7,733) und Tomas Maly (6,904). Fritz freut sich sogar über 8,267 Zähler. Bei den U18-Damen ging auch Rang zwei an Österreich: Den sicherte sich Daniela Slomka mit 7,891 Punkten auf Pinot Noir (LF: Edith Kermer-Berger). Unter den Top Ten waren insgesamt acht Österreicherinnen vertreten.

Den Triumph im Junioren-Pas-de-Deux holten die Italiener Erika Di Forti und Lorenzo Lupacchini. Die CVI**-Wettbewerbe gewannen die Österreicherin Stefanie Kowald auf Deuville (LF: Barbara Lukesch), der Slowake Robert Stopka und das dänische Team Skibby. Insgesamt waren beim Mammutturnier – das einmal mehr als weltweit teilnehmerstärkster internationaler Wettstreit auf FEI-Ebene auftrumpfte – über 100 Einzelvoltigierer und 20 Teams aus zehn Nationen an den Start gegangen.

Infos und alle Ergebnisse finden Sie unter www.spadinger.com/cvi-austria/CVIO/