NACHWUCHS-EUROPAMEISTERSCHAFTEN

Hammer! Valeria Bader mit sensationellem EM Abschluss

Ein Artikel von Pamela Sladky | 14.08.2020 - 13:57
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Valeria Bader und Vemmetofte Roscoe bei ihrem Doppelsieg in Mariakalnok
© Lukasz Kowalski

Bei der Nachwuchs-EM im ungarischen Pilisjászfalu stehen heute gleich zwei Medaillenentscheidungen auf dem Programm. Die erste endete mit einem höchst erfreulichen Ergebnis für den österreichischen Dressursport: Im Einzelfinale der Children konnten sich Valeria Bader und Vemmetofte Roscoe wie schon in den beiden vorangegangenen Prüfungen erneut toll in Szene setzen – und diesmal legte das Duo sogar noch ein Schäuflein nach: Auf eine kraftvolle Trabtour mit geschmeidigem Schulterherein, fließenden Volten und butterweichen Übergängen folgten hervorragende Galopplektionen, in der Bader ihr gefühlvolles Reiten und der 14 Jahre alte Däne Vemmetofte Roscoe seine absolute Durchlässigkeit unter Beweis stellten. Ein kurzfristiger Rhythmusverlust im Kurzkehrt und eine kleine Unsicherheit beim Angaloppieren in den Kontergalopp führten zu leichten Abzügen bei der Techniknote, die sich bei 71,358 % einpendelte. Umso höher fielen die Noten für Reitersitz, Hilfengebung, Präzision und Gesamteindruck aus. Hier erzielten Valeria Bader und der Blue Hors Romanov-Sohn sensationelle 87,750 % - die dritthöchste Bewertung des Bewerbs. In der Gesamtwertung schloss das Paar bei 79,554 % und Platz fünf mit weniger als 1,5 Prozent Rückstand auf einen Podestplatz! Ein riesiger Erfolg für Valeria Bader, deren bisheriges Karrierehighlight der Vizemeistertitel bei der BLMM Ponys 2019 war.

Erst im August 2019 hatte die Wienerin dem Umstieg von ihrem Herzenspony Asterix VB aufs Großpferd gewagt, die Sichtungsvorbereitung im Jänner war das erste Auswärtsturnier für die 14-Jährige und ihren Vemmetofte Roscoe. Dort überraschte Bader nicht nur die Konkurrenz sondern auch sich selbst mit zwei Siegen und Noten bis 78 %. Ende Juni folgte dann der erste Auslandsstart in Mariakalnok (HUN), den das Paar prompt mit einem Doppelsieg krönte. Dass es nun auch bei der EM so gut geklappt hat ist Beweis für die hervorragende Arbeit, die die 14-Jährige in den vergangenen Monaten zusammen mit ihrer Trainerin Caro Kottas-Heldenberg geleistet hat.

"Valeria hat vom ersten bis zum letzten Tag Nerven beweisen. Ich glaube, ihr ständiges Bemühen Roscoe zu verstehen und eng mit ihm verbunden zu sein, hat sie dorthin gebracht wo sie jetzt stehen. Valeria verbringt abseits des Trainings sehr viel Zeit mit ihm, sei's mit Schmusen beim Einzöpfeln, bei Relax-Ausritten im Wald, beim Spielen und Wutzeln in der Halle - das alles braucht er. Valerias Gefühlszustand überträgt sich 1:1 auf ihn. Rosoce ist immer motiviert und will alles richtig machen. So wie Valeria auch, darum haben meine beiden die Euro nun auch mit Platz fünf abgeschlossen", berichtet Valerias Mutter Marion Bader begeistert. "Mich als Mutter macht es sehr stolz zu sehen, was mit viel Liebe, Zeit und gesunder Einstellung zum Lebewesen und zum Sport erreicht werden kann."  

Neue U14-Europameisterin ist Emily Rother, die die vierte von bisher vier vergebenen Goldmedaillen bei dieser EM für Deutschland sicherte. Rother und der neunjährige Oldenburger-Wallach Jasper hatten schon im Mannschaftsbewerb für die Bestwertung gesorgt, im Rennen um Einzelgold lief das Duo noch einmal zur Höchstform auf: Unglaubliche 95,5 % für die Qualität und überragende 86,145 % in der Gesamtwertung bescherten der Kombination einen Vorsprung von fast fünf Prozent auf die Konkurrenz. 81,355 % lautete das Ergebnis der beiden Silbermedaillengewinner Clara Paschertz (GER) und Danubio OLD, die Bronzemedaille ging mit Maura Knipscheer und Amaretto (80,94 %) an ein niederländisches Paar.

Als Abschluss der ersten EM-Woche in Pilisjászfalu ist jetzt nur noch das Kürfinale der Junioren ausständig. Österreich ist dabei mit drei Paaren vertreten.

Alle Ergebnisse im Detail können Sie hier nachlesen.