„Leider mussten wir Don Johnson, den Anführer unserer Rentnerbande, wegen eines unheilbaren Beinbruchs einschläfern“, erklärte Isabell Werth auf ihren Social Media Kanälen.
Den Hannoveraner von Don Frederico aus einer Warkant-Mutter beschrieb Werth stets als ein Pferd, dem der Schalk im Nacken saß. Das bestätigte Don Johnson regelmäßig auf dem Vorbereitungsplatz, wenn er mit dem Kopf zwischen den Beinen losbuckelte.
Auf ihrer Webseite schreibt Isabell Wrth über Don Johnson: "Als Youngster eher unauffällig und nicht ideal gebaut, charakterlich sehr eigensinnig - aber auch von einer enormen Elastizität: Don Johnson ist vierjährig zu mir gekommen, und viele Dressurfans haben damals die Köpfe geschüttelt, weil er so gar nicht den Eindruck eines geborenen Sportlers machte, dafür aber extra frech war. Ich hatte vor einer Prüfung nie die Garantie, dass ich das, was er konnte, würde abrufen können. Aber wenn es klappte, war ich immer glücklich, den Menschen zeigen zu können, was ich in diesem Pferd gesehen habe. Als er noch im Training war, war Johnny ein Ausnahmeathlet, und es gab nichts Schöneres, als von seiner anfänglichen Explosionsgefahr zu dem Punkt zu kommen, an dem ich mit unsichtbaren Hilfen die schwierigsten Lektionen abfragen konnte. Es gibt einfachere Pferde, aber kaum schönere Herausforderungen."
Sein bisweilen nicht ganz einfaches Gemüt hielt den Wallach aus der Zucht von Ulrike Meyer nicht davon ab, von 2011 bis 2019 55 Siege in internationalen Grand Prix Prüfungen zu erringen. Dazu kamen Team-Bronze und Platz 4 in der Kür der EM in Aachen 2015, Team-Gold bei der EM in Herning (DEN) 2013, fünf Silbermedaillen bei Deutschen Meisterschaften sowie Platz fünf im Weltcup-Finale 2013.
Anlässlich des Frankfurter Festhallenturniers im Dezember 2019 wurde Don Johnson feierlich aus dem Sport verabschiedet. Seither genoss er sein Rentnerdasein im Stall von Isabell Werth.
„Lieber Jonny, Du warst ein ganz besonderes Charakterpferd, mein „Sparringspartner“ über nahezu 15 Jahre, ein Tausendfüßler, der zum Modellathleten wurde. Du warst immer zur Stelle, wenn irgendwo eine Party gefeiert wurde, und immer für eine spezielle Tanzeinlage gut. Du bist Dir und uns bis zum Ende treu geblieben! Danke für die besonderen Momente und Jahre“, schließt Isabell Werth.