Dressur

WM Junge Dressurpferde: Kjento und Escamillo die Überflieger bei den Sechsjährigen

Ein Artikel von Pressemitteilung | PS | 26.08.2021 - 08:52
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Ein Trab für eine Zehn: Kjento (Negro x Jazz) unter Charlotte Fry   © EQUUS-FOTO.DE

Insgesamt 48 sechsjährige Pferde traten zur ersten Qualifikation der Sechsjährigen Dressurpferde in Verden an, zwei von ihnen spielten in einer eigenen Liga: Kjento, ein KWPN Hengst von Negro x Jazz aus der Zucht des Gestüts Van Olst in den Niederlanden, und der Rheinländer Wallach Escamillo von Escolar x Rohdiamant, der auf dem Gestüt Tenterhof in Nordrhein-Westfalen das Licht der Welt erblickte.

Für Kjento, der von Olympia-Silbermedaillengewinnerin Charlotte Fry vorgestellt wurde, wurde zweimal die Höchstnote 10 vergeben -  für den Trab und den Galopp. Mit einer 8 für den Schritt und jeweils einer 9,5 für die Durchlässigkeit und die Perspektive als Dressurpferd schloss der langbeinige Rappe seine Vorstellung mit 94 % ab. "Ein außergewöhnliches Pferd und eine Reiterin, die einen Super-Job gemacht hat", lautete das einhellige Urteil der Richter:innen über das unter britischer Flagge startende Paar.

Kaum weniger herausragend präsentierte sich der zweitplatzierte Hengst Escamillo. Der Rheinländer wurde vom Spanier Manuel Dominguez Bernal in Verden präsentiert. Auch der Braune hat seine Stärken im Trab (9,5) und im Galopp (9,6), für den Schritt vergab die Jury eine 8,4. Zusammen mit einer 9,0 für die Durchlässigkeit und einer 9,5 für die Perspektive kam Escamillo auf satte 92 % - Platz zwei.

Mit einigem Abstand - 84 Prozent - auf dem dritten Rang landete die Dänin Mette Sejbjerg Jensen mit dem Hannoveraner Hengst Suarez, ein Sohn des einstigen Jungpferde-Weltmeisters Sezuan. Der Hannoveraner Hengst Dancier Gold unter der Australierin Simone Pearce schloss ebenfalls mit 84 Prozent auf dem vierten Rang ab.

Nicht nach Wunsch verlief die erste Qualifikation für das österreichische Paar in diesem Bewerb, Kerstin Kronaus und Einstein. Der westfälisch gebrannte Escolar-Sohn war bei seinem bislang ersten und einzigen internationalen Start Anfang Juni in Samorin (SVK) mit hohen Noten im 80-Prozent-Bereich bewertet worden. Diese Marke verpasste der der braune Florestan-Enkel in Verden deutlich. Mit 72,8 % (Trab 7,3; Schritt 7; Galopp 7,5; Durchlässigkeit 7,3; Perspektive 7,3) rangierte er am Ende des Bewerbs auf dem 42. Platz.

Enorme Entwicklung in der Zucht

Aus Sicht des Quartetts am Richtertisch fielen bei diesem Eröffnungsbewerb der Dressurpferde-WM eines besonders auf: "Tatsächlich fällt die enorme Entwicklung der Dressurpferdezucht sehr auf. Die Pferde haben sich hinsichtlich ihrer Grundqualität enorm entwickelt. Wir haben auch im mittleren Feld sehr viele Pferde, die vor zehn oder 15 Jahren so eine Weltmeisterschaft gewonnen hätten", meinte Frankreichs Fünf-Sterne-Richter Jean-Michel Roudier.

Wir haben auch im mittleren Feld sehr viele Pferde, die vor zehn oder 15 Jahren so eine Weltmeisterschaft gewonnen hätten.


Jean-Michel Roudier, Chefrichter

Das macht auch der Blick auf die Ergebnisliste noch einmal deutlich. Wenn Paare mit Wertungen über 80 % auf dem 12. Rang platziert sind, dann ist das ein klarer Hinweis auf die außerordentliche Qualität der Pferde.

Die zwölf besten Paare der Prüfung sind nun direkt für das Finale der Weltmeisterschaft am Samstag qualifiziert. Drei weitere Finalisten können sich noch über das Kleinen Finale am Donnerstag qualifizieren.

Ergebnisse