Para-Dressur

Motesice: Siege für Valentina Strobl und Julia Sciancalepore, Österreich gewinnt den Nationenpreis

Ein Artikel von Redaktion | 06.11.2023 - 09:47
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Valentina Strobl (T) und Bequia Simba gehen nun im Grad IV an den Start. Die Premiere verlief mit zwei zweiten Plätzen und einem Sieg überaus erfolgreich.
© holcbecher.com

Für gewöhnlich ist die Saison für die österreichischen Para-Dressur-Reiter:innen spätestens nach der Österreichischen Staatsmeisterschaft zu Ende. Doch in diesem Jahr dreht sich der Turnierzirkus für die heimischen Asse noch eine Weile länger. Immerhin steht die Olympiaqualifikation für Paris auf dem Spiel und Österreich hat gute Chancen, über die Olympic-Ranking-Liste doch noch ein Team-Ticket für den großen Saisonhöhepunkt im kommenden Jahr zu ergattern.  

Eine Chance, die seit dem vergangenen Wochenende noch ein gutes Stück größer geworden ist. Denn im slowakischen Motesice, wo von 2. bis 5. November ein Para-Dressur-Turnier der Drei-Sterne-Kategorie ausgetragen wurde, sammelten Julia Sciancalepore, Valentina Strobl und Pepo Puch und Thomas Haller ordentlich Punkte.

So durfte sich Julia Sciancalepore mit ihrem Hannoveraner Rappen Heinrich IV gleich über zwei Siege im Grad I freuen. Im Auftaktbewerb, dem Para Grand Prix A, war es noch ein dritter Platz (70,483 %) für das Kärntner Duo, doch schon am Folgetag durfte die Heeressportlerin ganz oben auf dem Podest Aufstellung nehmen. 71,736 % bedeuteten den Tagesbestwert. Dagegen kam auch nicht die deutsche EM-Bronzemedaillengewinnerin Martina Benzinger auf ihrer Lipizzaner Stute Nautika an (71,458 %). Dritter wurde der Tscheche Vladimir Votrel auf Ruby Beatle (70,833).

In der Kür am Sonntag wiederholten Sciancalepore und Heinrich IV ihren Erfolg und ließen den Rest des Feldes mit 75,434 % ganz klar hinter sich. Platz zwei ging an dieser Stelle an die Grand-Prix-A-Siegerin Katja Karjalainen (FIN) auf Supremo (73,356 %), Dritter wurde erneut Votrel (73,178 %).
 

Siegreiche Premiere für Valentina Strobl

Für Valentina Strobl war Motesice eine Premiere: Bislang im Grad V am Start, wurde die Tirolerin vor den Prüfungen neu eingeschätzt und nun auf Grad IV eingestuft. „Meine letzten Klassifizierungen waren alle immer recht grenzwertig zu IV, deswegen habe ich über kurz oder lang damit gerechnet“, verriet Strobl auf Nachfrage der Pferderevue. Neuer Grad, neues Glück, das in Motesice nicht lange auf sich warten ließ: Bereits in ihrer ersten Prüfung platzierten sich Strobl und ihr Bequia Simba auf Platz zwei (71,666 %) hinter der Polin Monika Bartys auf Caspar (72,5 %). Im B-Grand-Prix waren es dann schon 72,523 % und neuerlich der zweite Platz. Am Sonntag ging Bartys nicht mehr an den Start. Diese Chance nutzte Valentina Strobl und sicherte sich mit 74,667 % souverän ihren ersten Grad-IV-Sieg.


Thomas Haller meldet sich erfolgreich zurück

Sehr erfreulich verlief das Turnier außerdem für Thomas Haller. Bei seinem Comeback nach vier Jahren Pause vom internationalen Para-Dressur-Sport durfte sich der Oberösterreicher mit seinem Haller’s Espalion über drei dritte Plätze und Wertungen über 68 % freuen. Einen Erdrutschsieg in der Grad-III-Kür feierte der deutsche Steffen Zebig auf Patamon. Mit 76,411 % ließ er die Konkurrenz fast sieben Prozent hinter sich, nachdem er sich mit dem Italiener Maurilio Vaccaro auf Rolex in den vorangegangenen Prüfungen noch spannende Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatte.

Wenig Gegenwind gab es in Motesice für Pepo Puch. Der Steirer ritt in den Bewerben des Grad II konkurrenzlos. Nichtsdestotrotz lieferten Puch und sein Sailor’s Blue sehenswerte Ritte, die mit 72,816 %, 74,944 % in den Grands Prix und 77,589 % in der finalen Kür bewertet wurden.
 

Österreich überlegen

Die starken Leistungen bescherten Team Austria in der Nationenwertung des Turniers souverän Platz eins. Mit 434,171 Punkten setzte sich das österreichische Quartett überlegen an die Spitze vor die Equipen aus Finnland (418,084) und Polen (407,314).

Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier zum Nachlesen.