Starke Musik für seine starke Partnerin Bellena hatte Benjamin Ebeling ja bereits angekündigt – der Kür-Finalauftritt des gestrigen Grand-Prix-Siegerpaars aus den USA war heute ebenso kraftvoll: Zu Klängen von Rihanna, Gwen Stefani und Beyoncé ritt das Paar zum Sieg mit 76,615 %. „Für mich bedeutet die Punktzahl nicht viel“, gab sich der 25-Jährige nach dem Triumph bescheiden. „Es ist toll zu gewinnen, aber egal, ob ich gewinne oder verliere, am Ende des Tages möchte ich wirklich einen konstanten, ruhigen Test mit meinem Pferd zeigen, bei dem alles zusammenpasst. Und ich hatte wirklich das Gefühl, dass das heute der Fall war.“
Platz zwei ging in diesem Bewerb an Laura Strobel (GER) mit Valparaiso NRW (72,680 %), auf den Fuß folgte Máté Garai (HUN) auf Vitus 95 (72,260 %).
L'Espoir schürt Hoffnungen: Unter Victoria Max-Theurer tanzte der Neuzugang in Achleiten zum Sieg. © CDI Achleiten
Zwei Pferde mit Zukunft
Auch für Victoria Max-Theurer lief es erneut gut: Nach der Viersterne-Tour gestern entschied die EM-Fixstarterin heute auch den Grand Prix der Dreisterne-Tour für sich. Ihren vierbeinigen Partner L'Espoir hat sie erst seit knapp über einem halben Jahr unterm Sattel: „Es ist immer herausfordernd, vor allem mit einem Pferd, das man noch nicht so gut kennt. Er ist ein unglaublich sensibles Pferd, das aus meiner Sicht keine Schwächen hat. Ich glaube, dass der ganz viel Zukunft hat. Ich muss nur die Ruhe haben, dass wir uns noch besser kennenlernen.“ Die Richtung stimmt, wie der heutige Erfolg zeigte: 69,891 % bedeuteten Platz eins für die beiden.
Auf Platz zwei folgte Isabell Werth mit Zeffirelli MT (66,218 %), der nach einem kurzen -Intermezzo mit Regenschirm die Fassung vorbildlich bewahrte: „Schon der starke Regen war echt hart für ihn und als er dann noch den Schirm sah, der auf ihn zukam, hat er sich vor dem kleinen Ungeheuer natürlich erschreckt. Aber ich rechne ihm das ganz hoch an, dass er da nicht in die andere Richtung gesprungen ist. Er hat geguckt und sich wieder darauf eingelassen weiterzumachen.“ Rang drei ging an Juliane Jerich (AUT) mit Quater Girl (65,0).
Vielleicht Schönstetters letzter Auftritt im Dressurviereck, aber Papillons vermutlich nicht! © CDI Achleiten
Zurück in den Parcours
Dressur-Quereinsteiger Helmut Schönstetter sorgte mit seiner Geschichte schon gestern für warme Herzen, heute überzeugte der bayerische Springreiter auch bei seinem zweiten Auftritt im Dressurviereck: Sein Hengst Papillon ließ sich vom strömenden Regen nicht entmutigen, holte im Final Test für fünfjährige Pferde 77,2 %. „Wir konnten die Leistung von gestern solide wiederholen. Meine größte Sorge war die Aufgabe – die ist deutlich schwieriger. Aber wir haben uns nicht verritten. Das war das Hauptziel“, so Schönstetter nach dem Ritt. Ob er das Dressurviereck noch einmal betritt? Das bleibt abzuwarten, denn was seine eigenen Dressurkünste betrifft, will der Springreiter „die Kirche im Dorf lassen“. Aber Papillon und seine drei Vollgeschwister, die ebenfalls in Schönstetters Stall stehen, könnte man in Zukunft durchaus wiedersehen.
Am letzten Turniertag morgen wird es in Achleiten jedenfalls nochmal spannend: Isabell Werth und Zeffirelli MT zeigen sich im Grand Prix Spécial. Im Spécial der Viersterne-Tour geht es außerdem für Bettina Kendlbacher und Co. um die Tickets zur EM in Frankreich Ende August.
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