Gerald Rössler verbesserte sich von Platz 27 in der Dressur (Bild) auf den hervorragenden 12. Platz vor dem Kegelfinale. © hippoevent.at | Brigitte Gfeller
„Da war ich offenbar ein wenig zu optimistisch nach dem hervorragenden Dressurergebnis unserer Fahrer“, meint Equipechef Hans-Jürg Senn selbstkritisch. Eines weiß der Schweizer im Auftrag des heimischen Fahrsports aber mit Sicherheit: „Sie sind alle sehr gute Geländefahrer – nur heute hatten wir etwas Pech.“
Das gilt vor allem für David Hötsch. Nach einer hervorragenden Dressur als Achter bester Österreicher, ging der Burgenländer mit hohen Erwartungen in den WM-Marathon – und erlebte bereits bei Hindernis Nr. 2 eine herbe Enttäuschung: „Eines seiner Pferde ist über die Deichsel gesprungen – ein Totalausfall.“ Die WM ist damit nicht nur für Hötsch zu Ende, auch in der Teamwertung fehlt er.
Deutlich besser lief es für Gerald Rössler. Mit seinen Pferden Icoon und Kayne kam der Burgenländer, der in Beekbergen bereits seine achte WM fährt, sehr gut durch den herausfordernden Marathon. Zu seinem Dressurergebnis von 53,54 Minuspunkten kamen weitere 101,45 hinzu – derzeit Platz 14 im Zwischenklassement.
Auch Thomas Blumschein schlug sich im Gelände gut: eine solide Fahrt, 108,28 zusätzliche Marathonpunkte und aktuell Gesamtrang 22 mit 158,20 Minuspunkten.
Einzelfahrer Markus Fleischmann, 15. nach der Dressur, konnte seine hervorragende Position nach dem Auftaktbewerb leider nicht halten. Er rutschte mit insgesamt 167,25 Minuspunkten auf Platz 49 zurück.
Eine Verbesserung brachte der Marathon hingegen für Championatsdebütant Mario Janka, der sich von Platz 77 auf Rang 68 vorschob (177,14).
„Gerald Rössler und Thomas Blumschein haben ihre Leistung abgerufen, durch den Ausfall von David Hötsch aus der Dressur haben wir allerdings Boden in der Nationenwertung verloren. Für einen Spitzenrang brauchen wir morgen beim Kegelfahren ein super Ergebnis“, so Senn.
Hölle und die Ungarn vorneweg
Ein super Ergebnis – das lieferte einmal mehr Titelverteidiger Martin Hölle. Nach seiner Rekord-Dressur ließ der vierfache Weltmeister auch im Marathon nichts anbrennen und fuhr erneut die beste Runde im Feld. Vor dem Finale zwischen den Kegeln hat der Ungar einen komfortablen 17-Punkte-Vorsprung angehäuft. Der fünfte Weltmeistertitel in Serie dürfte ihm damit kaum noch zu nehmen sein.
Fast 20 Zähler beträgt der Vorsprung für das ungarische Team (275,41) in der Mannschaftswertung. Die Franzosen – gestern noch auf Augenhöhe mit den Magyaren – wurden auf Platz 7 (311,06) durchgereicht. Neue erste Verfolger sind nun die deutschen Fahrer (293,62) vor dem britischen Team (295,61). Österreich liegt mit 313,19 Zählern auf Rang 9.
Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier.