Vierspänner-EM Lähden

Sensationsfahrt: Daniel Schneiders im EM-Marathon eine Klasse für sich

Ein Artikel von Redaktion | 06.09.2025 - 20:19
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Waren heute nicht zu schlagen: Daniel Schneiders und seine vier Füchse im EM-Marathon © hippoevent.at | Gabriela Pilařová

Bei der Vierspänner-Europameisterschaft im niedersächsischen Lähden (GER) hat der Marathon einmal mehr seine ganze Faszination entfaltet. Parcourschef Jeroen Houterman hat acht Hindernisse ins Gelände gestellt, die den Fahrern und ihren Gespannen alles abverlangen: ein sehr schweres Gelände, technisch anspruchsvoll, langen Wegen und vielen Alternativen. Doch einer ließ das Feld staunen: Daniel Schneiders.

Das rot-weiß-rote Vierspänner-Ass bewies einmal mehr, warum er als ausgewiesener Marathon-Spezialist gilt. Eine nahezu perfekte Runde mit seinen vier KWPN-Füchsen Dancingstar, Fanno, Ghandi und Inebie sicherte er sich den EM-Titel im Marathon und katapultierte sich von Platz 21 nach der Dressur auf Rang 6 im Zwischenklassement. Vier Hindernisse absolvierte er in Bestzeit, in den übrigen gehörte er ebenfalls zur Spitze.
 

Gezeigt, wie's geht

„Der Marathon war eigentlich wie gemacht für Daniel, weil er sehr, sehr technisch und sehr schwierig war. Er ist souverän durchgefahren, in keinem Hindernis hatte er einen Patzer oder Hänger“, lobte der österreichische Equipechef Andreas Ruschitzka. 

Während andere ausgewiesene Marathon-Asse wie der Deutsche Michael Brauchle diesmal deutlich zu kämpfen hatten, glänzte Schneiders mit Nervenstärke und Präzision. „Daniel hat heute gezeigt, wie es geht. Aber das Tollste ist, dass es eine wunderschöne Fahrt war: ruhig, flüssig, zügig nie wild. Viele Zuschauer waren begeistert, wie elegant er die Hindernisse gemeistert hat. Der Marathon ist wirklich seine Paradedisziplin, das hat er heute einmal mehr bewiesen“, betonte Ruschitzka.

Morgen geht Schneiders als Gesamt-Sechster ins Kegelfahren – mit weniger als vier Strafpunkten Rückstand auf den derzeit drittplatzierten Niederländer Bram Chardon. Was geht da noch? „Das Ziel war, in die Top Ten zu kommen – das sollte jetzt geschafft sein. Im Kegelfahren kann noch viel passieren. Die Parcours sind heutzutage so gebaut, dass es bis zum Schluss spannend bleibt“, so Ruschitzka abschließend.
 

Familienduell an der Spitze

An der Spitze des Klassements liegt derzeit der Deutsche Christoph Sandmann (162,60), der sich mit der zweitbesten Marathonfahrt souverän an die Spitze des 40-köpfigen Feldes setzte. Direkt hinter ihm lauert Tochter Anna Sandmann (170,25) auf Rang 2 – ein bemerkenswertes Familien-Duell, das für zusätzliche Spannung sorgt. Dichtauf folgt Bram Chardon (NED) mit 170,87 Zählern auf Platz 3. Weniger glücklich verlief der Geländetag für Dressursiegerin Anna Mareike Meier: Mit nur der 17.-besten Marathonrunde fiel sie auf Rang 7 zurück (174,60). Damit ist vor dem abschließenden Kegelfahren noch alles offen.

Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier