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Herpes-Ausbruch Oliva Nova: Acht Pferde mit neurologischen Symptomen in der Klinik

Ein Artikel von Redaktion | 03.03.2023 - 15:43
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Eineinhalb Wochen ist es her, dass während der vierwöchigen Spring-Tour im spanischen Oliva Nova ein Pferd mit Herpes aufgefallen war. Am 22. Februar waren 10 Pferde isoliert und getestet worden, bei vier von ihnen konnte eine Herpes-Infektion nachgewiesen werden. Fieber war zu diesem Zeitpunkt das schwerwiegendste Symptom, das die betroffenen Pferde zeigten. Das hat sich inzwischen leider geändert.

Wie der Weltreiterverband in einem Update am Donnerstag mitteilte, werden neun Pferde inzwischen in der Universitätsklinik für Pferde in Valencia betreut. Bei acht von ihnen hat sich die gefürchtete neurologische Verlaufsform entwickelt.

Als vorbeugende Maßnahme und um genügend Behandlungsraum zu gewährleisten, hat die FEI nun zwölf provisorische Boxen angeordnet, die auf dem Krankenhausgelände aufgestellt werden sollen, falls weitere Pferde dorthin verbracht werden.
 

Sicherheitsmaßnahmen werden verlängert

Am Austragungsort in Oliva befinden sich derzeit noch 103 Pferde, die je nach Gesundheitszustand in verschiedene Gruppen eingeteilt wurden. Ihre Temperatur wird zwei- bis dreimal täglich gemessen, seit 1. März hat kein Pferd mehr Fieber oder anderweitige klinische Anzeichen gezeigt.

Dessen ungeachtet hat die spanische Veterinärbehörde MAPA mit Unterstützung der FEI-Veterinärabteilung beschlossen, die ursprünglich eingeleiteten Sicherheitsmaßnahmen zu verlängern, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Um den Veranstaltungsort zu verlassen, müssen Pferde nun eine erste negative Probe vorlegen, gefolgt von einer zweiten Probe 14 Tage später und einer dritten, die am 15. Tag entnommen wird. Alle drei Proben müssen negativ sein, damit es grünes Licht für die Abreise erhält.

Derzeit sind sämtliche 989 Pferde, die zum Zeitpunkt des Herpes-Ausbruchs auf dem Turniergelände in Oliva Nova waren, in der FEI-Datenbank als gesperrt vermerkt. Bevor sie wieder an einem Turnier teilnehmen dürfen, müssen sie bestimmte Gesundheitsanforderungen erfüllen. Die obligatorischen Biosicherheitsmaßnahmen sehen zwei Optionen vor: entweder eine 21-tägige Isolation mit einem Nasen-Rachen-Abstrich frühestens am 21. Tag oder alternativ eine Mindestisolation von 14 Tagen mit einem ersten Nasen-Rachen-Abstrich frühestens am siebenten Tag und einer zweiten Probe, die sieben Tage später entnommen wird.

Alle Proben müssen mittels PCR analysiert werden und negative Ergebnisse liefern. Außerdem muss zweimal täglich rektal die Temperatur gemessen werden. Die Entlassung aus der Isolation kann nur auf Anraten eines Tierarztes erfolgen.
 

Sechs positive Fälle in Limburg

Noch bevor der erste EHV-1-Fall in Oliva Nova bestätigt wurde, hatten sieben Pferde das Turnier verlassen. Eines reiste nach Valencia (ESP), vier nach Vejer de la Frontera (ESP) und zwei nach Doha (QAT). Alle Pferde wurden auf Geheiß der FEI sofort isoliert und wenden derzeit die FEI-Protokolle für die Rückkehr zum Wettbewerb an. Bisher ist keines der Pferde durch Fieber oder klinische Symptome aufgefallen.

Allerdings wurden sechs Pferde, die von Oliva nach Limburg (NED) zurückkehrten, positiv auf EHV-1 getestet. Sie befinden sich nun in Quarantäne und werden engmaschig überwacht.

Unabhängig von den Fällen in Oliva wurden in Vilamoura (POR) zwei Pferde mit Fieber isoliert, ihre Testergebnisse auf EHV-1 waren negativ.