„Er ist furchtlos“, streute Staatsmeister Roland Englbrecht seinem elfjährigen Sportpartner Mevisto’s Corwinni Rosen. „Das ist das Schöne an diesem Pferd. Den interessiert keine Mauer, kein Wasser, keine Dreifache. Er will einfach immer.“
Die Titelkämpfe 2021 steckten nach der Corona-Zwangspause vom Vorjahr jedenfalls voller Herausforderungen in allen vier Umläufen, die Roland Englbrecht mit gesamt 12,75 Fehlerpunkten vor Firtz Kogelnig jun. auf BG Ziro Percent (16,75 FP) und Peter Englbrecht auf Concerto Mio (20 FP) beendete. „Als Sieger sage ich natürlich, es war genau passend, ich habe den Aufbau gut gefunden“, erklärt Englbrecht. „Am ersten Tag dachte ich beim Abgehen, dass es eher eine Spur zu leicht wird. Aber durch die Hitze sind viele Fehler passiert. Dafür waren die beiden letzten Runden am Sonntag echt schwer. In der Schlussrunde war es die Höhe, im Umlauf davor war alles drin, was zu einem schweren Springen dazugehört: zwei Kombinationen, das Wasser, es waren schwierige Folgen zu reiten und die Hindernisse waren speziell.“
Das Erfolgsrezept für den 42-jährigen Oberösterreicher, für den es der erste Staatsmeistertitel seiner Karriere ist, klingt relativ einfach und hat mit seinem fünf Jahre jüngeren Bruder Peter Englbrecht zu tun: „Peter war immer kurz vor mir dran und das hat mich motiviert und mir auch ein bisschen den Druck genommen, weil ich immer wusste, einer von uns beiden ist vorne dabei.“ Die Titelkämpfe als „Brother Act“ sozusagen. Neben Gold und Bronze im Einzel holten Roland und Peter Englbrecht gemeinsam mit Romana Hartl (auf Clarima) und Stefan Eder (mit Dr. Scarpo) auch den Mannschafts-Titel 2021 nach Oberösterreich.
Vorerst ist im Haus Englbrecht nach den turbulenten letzten Wochen mit zwei Turnieren daheim im Reitstall Schloss Kammer inklusive equitron-pro-Grand-Prix-Etappe und den Staatsmeisterschaften aber Ruhe angesagt: „Das waren harte und sehr erfolgreiche Wochen, ich denke, wir haben uns jetzt alle ein bisschen Pause verdient. Und danach gilt der volle Fokus den Bundesländermannschaftsmeisterschaften und dem großen equitron-pro Grand Prix-Finale in Kärnten beim Stückler.“
