EM SPRINGREITEN A CORUÑA 

Ein Abwurf zu viel: Österreich verpasst EM-Teamfinale

Ein Artikel von Redaktion | 17.07.2025 - 20:04
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Glänzten mit einer Nullrunde: Katharina Rhomberg und Cuma © holcbecher.com

Nach heftigen Regenfällen in der ersten Tageshälfte stellte Parcourschef Santiago Varela einen sehr fairen und gut reitbaren Kurs in die Arena des Casas Novas Equestrian Centers. Auch in Sachen Zeit zeigte sich der Spanier großzügig, sodass der erste Teil des Teambewerbs von vielen fehlerfreien Runden geprägt war.
 

Da waren's nur noch drei

Als Erste für Österreich gingen Alessandra Reich und Oeli an den Start. Im Zeitspringen hatten die beiden noch eine gute Runde mit einem Abwurf gezeigt, doch diesmal lief es von Beginn an nicht rund. Bereits am Wassergraben schrammte das Duo nur um Millimeter an einem Fehler vorbei, am nächsten Sprung – der Planke – war der Abwurf dann nicht mehr zu verhindern. Danach nahm das Drama seinen Lauf: Oeli kam etwas dicht an den Einsprung der Dreifachen, überwand diesen aber noch fehlerfrei – doch beim nächsten Versuch verweigerte der Wallach. Nach einem Gehorsamkeitssprung entschied sich Reich zur Aufgabe.


Neue Hoffnung

Mit einer absolut souveränen Vorstellung hauchten Katharina Rhomberg und Cuma Österreichs Hoffnungen auf das Teamfinale wieder Leben ein. Schon gestern hätte das Paar eine Nullrunde absolut verdient gehabt, doch ein unglücklicher „Netzroller“ ließ sie mit vier Fehlerpunkten ins Ziel kommen. Heute entsprach das Ergebnis der gezeigten Leistung: Null Fehler!

Es sollte die einzige strafpunktefreie Runde für Österreich an diesem Tag bleiben. Denn sowohl Markus Saurugg mit Obora’s Crunchy Nut (Fehler am Wasser und an der federleicht gebauten Mauer) als auch Max Kühner mit EIC Cooley Jump The Q (Abwurf am Liverpool) mussten Strafpunkte hinnehmen.

Mit insgesamt 26,11 Fehlerpunkten rutschte das österreichische Team – am Vortag noch auf Rang 11 – um eine Position zurück und musste sich hinter Schweden einreihen. Das reine Damen-Team des amtierenden Europameisters brachte sich mit 23,93 Fehlerpunkten auf die Pole-Position für den Aufstieg.


Warten und Bangen

Dann begann das lange Warten und Zittern: Die besten zehn Nationen nach dem Zeitspringen starteten in einem eigenen Block. Lange durfte Österreich hoffen, doch am Ende fiel nur Norwegen aus den Top Ten. Damit rutschte der amtierende Europameister Schweden im letzten Moment ins Finale – Österreich hingegen verpasste nach Bronze 2023 diesmal als Zwölfter den Finaleinzug. In der Endabrechnung war es schlicht ein Abwurf zu viel.
 

Rhomberg und Kühner eine Runde weiter

Für zwei heimische Paare geht die Europameisterschaft dennoch weiter. Katharina Rhomberg und Cuma (3,80 Fehlerpunkte) qualifizierten sich als 24. ebenso für die nächste Runde der besten 50 wie Max Kühner und sein Cooley (Platz 39 / 8,45 FP). Markus Saurugg verabschiedet sich als 59. aus dem Bewerb – schade für den Steirer, der zwei solide Runden zeigte, dem aber das nötige Quäntchen Glück fehlte.
 

Dreikampf an der Spitze

An der Spitze blieb alles beim Alten: Großbritannien, Deutschland und Belgien fügten ihren Resultaten vom Vortag keine Strafpunkte hinzu und liegen weiterhin mit weniger als einem Punkt Abstand auf Medaillenkurs.

Am Freitag geht es für die zehn besten Nationen sowie die 50 bestgereihten des Einzelrankings weiter.

Zwischenstand Teamwertung
Zwischenstand Einzelwertung