Da kann man nur den Hut ziehen! Österreichs Nationenpreis-Team belegt beim CSIO3* in Bratislava Platz zwei im Longines EEF Nations Cup.
© holcbecher.com
Nach einem solchen Wochenende kann man als österreichischer Springsportfan nur mit stolzgeschwellter Brust dastehen. Denn beim CSIO3* in Bratislava, letzte Station des Longines EEF Nations Cups vor dem Halbfinale in Ebreichsdorf (NÖ), boten die heimischen Athlet:innen eine Show, die kaum besser hätte sein können.
Am Freitag stand der Nationenpreis über 1,45 m auf dem Programm. Zehn Nationen nahmen ihn in Angriff, für Österreich schickte Bundesreferentin Sabine Schranz Alessandra Reich mit Anyway van het Kervijnhof Z, Marianne Schindele mit Acoustik Solo du Baloubet, Katharina Rhomberg mit Colestus Cambridge und Stefan Eder mit Condaro ins Rennen. Wie sich herausstellen sollte die goldrichtige Wahl, denn das Quartett schlug sich fantastisch.
Alessandra Reich und Anyway van het Kervijnhof Z (8/0), Marianne Schindele mit Acoustik Solo du Baloubet (0/8), Katharina Rhomberg mit Colestus Cambridge (1/4) - mit acht Jahren das jüngste Pferd im gesamten Feld - und Stefan Eder mit Condaro (0/0) boten in beiden Umläufen des 1,45 m Parcours großes Kino und kämpften vom Beginn weg mit um den Sieg. Am Ende fehlte auf die siegreichen Iren ein einziger Strafpunkt. Nach dem großen Triumph der Österreicher beim CSIO5* in Abu Dhabi der zweite großartige Erfolg einer rot-weiß-rote Nationenpreismannschaft in dieser Saison.
„Die Leistungen unseres Teams waren top. Kathi hatte ein erst achtjähriges Pferd unter dem Sattel, auch für Alessis Anyway war es der erste Nations Cup. Stefan hatte verletzungsbedingt eine lange Pause und Condaro, der im Besitz von Victoria Max-Theurer steht, trotzdem in Topform. Und Marianne hat mit ihrem erfahrenen 17-jährigen Partner schon länger keinen Nationenpreis mehr geritten“, erklärt Bundesreferentin Sabine Seeburger-Schranz, die in Bratislava als Equipechefin fungierte.
Unter den Teams der Central Region der EEF Serie liegt Österreich nach diesem Erfolg mit 170 Zählern (70 aus Mannheim, 100 aus Bratislava) punktegleich mit den Niederlanden in Führung. Damit geht die rot-weiß-rote Spring-Equipe mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen ins Halbfinale der Central Region in Ebreichsdorf. Dort kämpfen die fünf besten Teams der Regionen Central und South um den Einzug ins EEF-Finale in Warschau, wo es um den Aufstieg in die erste Division, dem FEI Nations Cup geht.
Erster Grand-Prix-Sieg für Alessandra Reich
Die großartige Leistung im Nationenpreis sollte nicht die einzige Jubelnachricht an diesem Wochenende bleiben. Im Großen Preis gab es schließlich auch noch einen österreichischen Sieg zu feiern. Alessandra Reich (W) und der neunjährige Oeli R blieben im 1,55-m-Springen zweimal fehlerfrei und setzten sich im Stechen mit hauchdünnem Zeitvorsprung von 0,1 Sekunden durch. Für die 26-Jährige ist dieser Erfolg ein besonderer Meilenstein in ihrer Karriere, ist es doch der erste Grand-Prix-Sieg in der Allgemeinen Klasse.
18-jährige Lena Binder setzt Arrivierte unter Druck
Große Kino bot neben Reich noch eine weitere junge Österreicherin: Im Sattel von Celine hatte sich die erst 18-jährige Lena Binder ebenfalls für das Stechen qualifiziert. Dort lieferte die Wienerin, die vor wenigen Wochen schon im EPP Grand Prix in Lassee (NÖ) mit Platz drei groß aufgezeigt hatte, eine weitere herausragende Talentprobe ab, leistete sich nur einen einzigen Abwurf und klassierte sich auf dem achten Platz unter 50 Teilnehmer:innen.
„Lenas Leistung war einfach sensationell. Und der Grand-Prix-Sieg von Alessi die Krönung dieses erfolgreichen Wochenendes in Bratislava. Es war ein tolles Stechen mit hochkarätigen Teilnehmern und ein mehr als verdienter Sieg!“, so Seeburger-Schranz.
Marianne Schindele und Acoustik Solo du Baloubet verpassten mit einem Abwurf im Umlauf nur knapp eine Platzierung und rundeten das hervorragende Ergebnis für den österreichischen Springsport bei diesem Turnier mit einem als 18. Platz ab.