Springen

Max Kühner stürmt zu bester Weltcupfinalplatzierung seiner Karriere, King Henrik und King Edward verteidigen Titel

Ein Artikel von Redaktion | 20.04.2024 - 20:57
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Was für eine Leistung! Max Kühner und EIC Up Too Jacco Blue blieben am Finaltag in Riad ohne Fehler - Platz 7 im Gesamtklassement für den Wahl-Tiroler!
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Zweimal null in den beiden finalen Runden – dieser Geniestreich gelang im heutigen Weltcupfinale der Springreiter in Riad nur drei Paaren. Max Kühner und EIC Up Too Jacco Blue waren eines davon. Der 13-jährige irische Wallach leistete sich das gesamte Turnier über keinen einzigen Fehler. Dank dieser Leistung schaffte Max Kühner nach dem enttäuschenden zweiten Wertungsspringen mit EIC Julius Caesar (16 FP) den Sprung zurück ins Spitzenfeld – und beendete das Turnier mit seiner bislang besten Platzierung in einem Weltcupfinale: Rang 7.

Der erhoffte Podestplatz ist es zwar nicht geworden, der Ausflug nach Riad hat sich für Kühner dennoch mehr als bezahlt gemacht. Insgesamt 194.500 Dollar gewann der 50-Jährige durch seine Weltklasseritte. Und die Erkenntnis, dass er mit Up Too Jacco Blue ein weiteres Pferd mit absoluten Championatsqualitäten im Stall hat: „Jacco hat sich im Warm Up und den zwei Runden heute großartig gezeigt und war top fit. Ich bin wirklich glücklich mit seiner Leistung. Die Bewährungsprobe (im Hinblick auf eine mögliche Olympiateilnahme) hat er auf jeden Fall einmal gut gemacht“, freut sich Kühner über seinen talentierten Wallach. Ob es ein Fehler war, nicht alle Runden mit dem 13-jährigen Iren geritten zu sein? „Im Nachhinein ist man ja bekanntlich immer schlauer. Julius ist jung, der braucht einfach noch ein bisschen mehr Zeit. Und die bekommt er jetzt auch. Ich weiß nicht, ob Up Too Jacco dieselbe Leistung hätte liefern können, wenn er noch zwei Runden mehr gegangen wäre. Das war, glaube ich, schon eine gute Entscheidung“, meinte Max Kühner im Pferderevue-Gespräch.

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Long live the Kings! Henrik von Eckermann und King Edward verteidigen erfolgreich die Weltcupkrone
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Der Finaltag bot Hochspannung pur. Zwei schwere, technische Kurse verlangten den teilnehmenden Paaren alles ab, vor allem in Runde zwei mehrten sich die Fehler. Unbehelligt von Abwürfen blieben die Titelverteidiger, der Weltranglistenführende Henrik von Eckermann und sein Ausnahmepferd King Edward. Doch es war ein Arbeitssieg für das Duo. So spielend leicht das Paar die vorangegangenen Parcours hatte aussehen lassen, in der letzten Runde musste von Eckermann sein ganzes Können in die Waagschale werfen, um seinen 14-jährigen belgischen Wallach noch ein weiteres Mal mit weißer Weste ins Ziel zu bringen.

„Im Finale habe ich den Preis bezahlt für das Stechen am Freitag. Bei den letzten drei, vier 5*-Turnieren hatte ich das Gefühl, ein bisschen zu sehr auf Sicherheit gesetzt zu haben und musste mich jedes Mal mit Platz zwei begnügen. Das hatte ich so satt, ich wollte nicht schon wieder Zweiter werden, deswegen bin ich aufs Ganze gegangen. Es war ein bisschen zu viel, das habe ich heute zu spüren bekommen.“ Zu allem Überfluss war von Eckermann beim Abreiten auch noch vom Pferd gefallen. Nicht die besten Voraussetzungen für ein Finalspringen, das Pferd und Reiter keine Schwächen erlaubt. Doch Henrik von Eckermann ist nicht umsonst Langzeitführender der Weltrangliste, und King Edward nicht ohne Grund das beste Pferd der Welt. Und so brachte das schwedische Dreamteam zum fünften Mal bei diesem Weltcupfinale die Null ins Ziel – und sicherte sich damit den zweiten Titel in Folge.

Platz zwei ging an Julien Epaillard, der mit vier Fehlerpunkten auf seinem Konto in den Tag gestartet war. Der Franzose und seine elfjährige Stute Dubai du Cedre waren die dritten im Bunde, die heute Doppelnull blieben. Ein Abwurf des Führungsduos und es hätte ein Stechen gegeben. Doch diesen Gefallen taten ihm der Schwede und sein Überflieger nicht.

Dritter mit sechs Fehlerpunkten auf dem Konto wurde Peder Fredricson (SWE) auf dem 18-jährigen Professor Catch Me Not. Das Paar war vor dem Finale noch auf Rang zwei gelegen, hatte im ersten der beiden heutigen Runden jedoch einen Abwurf.

Alle Ergebnisse des Finales im Detail gibt es hier, das Gesamtklassement finden Sie hier.