Springen

Naxcel und Ornaat Weltklasse – Gerfried Pucks Erfolgspferde dominieren WBFSH-Ranking

Ein Artikel von Pamela Sladky | 13.05.2025 - 18:23
Holcbecher_2024Aug01_74194.jpg

Gerfried Puck und Equitron Naxcel V anlässlich der Olympischen Spiele 2024 in Paris © holcbecher.com

„Das ist schon eine kleine Sensation“, sagt Puck nüchtern – und meint damit eigentlich eine große. Denn Naxcel (v. Balou du Rouet), sein sprunggewaltiger EM-Medaillengewinner von 2023, belegt mit 981 Punkten Platz 3 im ersten WBFSH-Ranking des Jahres 2025. Ornaat (v. Ut Majeur de Brecey), ein etwas schüchterner, aber talentierter Wallach mit viel Willen, wenn’s drauf ankommt, folgt nur wenige Plätze dahinter – auf Rang 7 (860 Punkte). Beide Pferde stammen aus belgischer Zucht und belegen innerhalb des BWP-Verbands sogar die Plätze 1 und 2, noch deutlich vor Henrik von Eckermanns (SWE) Überflieger King Edward (705).
 

Halbbrüder mit Weltklasse

Sowohl Naxcel als auch Ornaat Pferde stammen aus der selben Mutter, der Landetto-Tochter Qaroline, und wurden von Leo Vermeiren gezüchtet. Mit dessen Sohn Gert pflegt Puck seit Jahren eine enge und sehr erfolgreiche Zusammenarbeit. „Die Familie hat die meisten unserer Pferde gezogen. Gemeinsam betreiben wir einen ziemlich großen Betrieb. Gert reitet die Pferde, bis sie sechs oder sieben Jahre alt sind. Danach übernehme ich sie normalerweise für den Spitzensport. In unserem Stall in Österreich stehen etwa 15 Pferde, 30 weitere sind bei Gert. Wir sind äußerst zufrieden mit dieser Zusammenarbeit.“
 

Erfolge mit System

Die guten Ranking-Ergebnisse von Naxcel und Ornaat bestätigen das. Und kommen natürlich nicht von ungefähr. „Das Ranking wird, halbjährlich berechnet. Doha und die Herbstturniere zählen da stark hinein“, erklärt Puck, der Anfang des Jahres im Nahem Osten für eine regelrechte Flut an Erfolgsmeldungen sorgte. Doch auch kürzlich konnte er glänzen – mit zwei fehlerfreien Runden auf Ornaat im Nationenpreis von Gorla Minore (ITA). Dass beide Pferde derzeit die belgische Zucht weltweit repräsentieren, erfüllt ihn mit Stolz: „Ein schöner Beweis, wie stark und nachhaltig gute Zusammenarbeit wirken kann.“

Puck Gerfried (AUT) Equitron Ornaat V CSI5__20250227_03SG0332.jpg

Ornaat lieferte in Doha viele gute Ergebnisse ab. © Stefano Grasso

Nachwuchs mit Perspektive

Während Naxcel, mittlerweile in der Zucht sehr gefragt, aktuell auf der Deckstation bei Vermeiren im Einsatz ist, sorgen sieben- und achtjährige Nachkommen des Fuchses aus eigener Zucht bereits für erste Erfolge im Sport. „Unsere ‚jungen Naxcels‘ sind extrem gut. Die waren jetzt schon in Wiener Neustadt fehlerfrei über 1,30 m, fehlerfrei über 1,40 m, und werden dieses Jahr langsam noch weiter aufgebaut. Bis zum Ende der Saison sollen sie dann ihre ersten Ranking-Springen laufen. Der eine oder andere wird auch die Tour in Doha 2026 mitgehen“, so Puck.

Der 52-Jährige selbst plant derweil die Teilnahme an einigen Etappen der Global Champions Tour, die WM 2026 in Aachen hat er ebenfalls fest im Blick – allerdings mit Bedacht: „Ein Pferd hat nur eine begrenzte Kapazität. Ich will, dass Naxcel auch mit 16 Jahren noch springt. Deshalb schonen wir ihn so gut es geht“, sagt er.

Sein größter Wunsch: „Noch einmal Olympia – und wenn möglich mit Naxcel und einem seiner Nachkommen.“ Ein ganz besonderes Bild hat er dabei vor Augen: „Vielleicht sieht man ja in Los Angeles meinen Sohn Tobias auf einem Naxcel-Nachkommen – und mich nochmal auf dem Original.“ Wer dann wen reitet, sei noch offen. „Aber es wäre schön, wenn wir beide dabei wären.“