Vielseitigkeit

EM Luhmühlen: Deutsche Doppelführung nach Dressur, Ambros bester Österreicher

Ein Artikel von fn-press | PS | 30.08.2019 - 19:14
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Gibt's in Luhmühlen den ersten gemeinsamen EM-Titel für Michael Jung und Chipmunk? Nach der Dressur hat das Duo jedenfalls die besten Chancen auf Gold.
© Oliver Hardt/Getty Images for FEI

Mit Michael Jung (Chipmunk FRH, 20,9 Minuspunkten) und Ingrid Klimke (Hale Bob, 22,2 MP) auf den Plätzen eins und zwei, sowie Kai Rüder (Colani Sunrise, 25,8 MP) auf der Vier (Andreas Dibowski und FRH Corrida lieferten mit 34,6 MP und Rang 37 das Streichergebnis) hat das deutsche Team nicht nur in der Einzelwertung nach der Dressur beste Chancen auf die Medaillen, sondern führt auch die Mannschaftswertung mit 68,9 Minuspunkten souverän vor den Teams aus Großbritannien (85,7) und Belgien (90,9) an.

Für Michael Jung ist die EM die erste echte Bewährungsprobe im Sattel von Chipmunk. Erst im Frühjahr hatte er den elfjährigen Hannoveraner von Julia Krajewski übernommen. „fischerChipmunk ist fantastisch, hat sich richtig schön reiten lassen“, meinte Jung über sein Championatsdebüt auf dem Rücken des elfjährigen Hannoveraners. Nur einmal während der Schritttour ging ein Raunen durchs Publikum, als das Pferd im Schritt einen Taktfehler machte. „Ich habe natürlich einiges riskiert, bin auch im Schritt ein bisschen ans Limit gegangen“, so Jung. „Aber ich kriege es immer besser raus, wieviel ich wirklich riskieren kann. Es ist schon eine mächtige Kulisse da drin und es ist toll, wie das jetzt schon klappt.“

Ingrid Klimke als letzte deutsche Starterin begann ihre Dressur mit SAP Hale Bob OLD mit einer glatten 10 fürs Einreiten. „Er war draußen erst völlig locker, wurde dann aber doch etwas nervös hier kurz vorher, aufgrund der Atmosphäre, aber in dem Moment, wo ich reingeritten bin war er total schön in der Anlehnung, ließ sich stellen und biegen, einfach ein Träumchen“, sagte Klimke. Auch bei ihrem Ritt zuckten die Zuschauer einmal kurz zusammen, als der Oldenburger Wallach in der Trabverstärkung einmal stolperte. „Das kann ich ihm aber nicht übelnehmen, er ist ein Pferd. Ich wüsste nicht, wie ich das reiterlich hätte verhindern können. Wenn das alles ist, kann ich gut damit leben“, erklärte die WM-Dritte des vergangenen Jahres.

Die drittbeste Dressur zeigte ein Paar aus Großbritannien: Laura Collett und ihr zehn Jahre alter Holsteiner London. Das Duo hatte seine Runde schon mit der ersten Reitergruppe am Donnerstag absolviert und mit 25,5 Minuspunkten die Führung übernommen. In die Mannschaftswertung der Briten fließt ihr Spitzenergebnis jedoch nicht ein, denn Collett ist in Luhmühlen als Einzelreiterin am Start.


Österreicher hoffen auf Cross und Springen

Für das österreichische Team, das ausfallsbedingt mit Margit Appelt und Daniel Dunst auf zwei seiner Top-Reiter verzichten muss, machte Katrin Khoddam-Hazrati ebenfalls bereits am Donnerstag den Auftakt. Unter dem Sattel hatte die Steirerin ihre zehnjährige DSP-Stute Cosma, mit der sie heuer bereits mehrfach Top-Ten-Platzierungen auf drei und vier-Sterne-Niveau erritten hat. In Luhmühlen gab es für das Paar 62,43 Prozent. In Minuspunkte umgerechnet sind das 37,6 Zähler, die aktuell Rang 58 bei 72 Startern bedeuten.  „Cosma war sehr brav in der Dressur, leider gab es für uns nur 37,6 Punkte, dennoch bin ich sehr zufrieden und wir blicken motiviert auf das Gelände", ließ Katrin Khoddam Hazrati ihre Fans via Facebook wissen.

Am besten aus österreichischer Sicht lief es für Harald Ambros. Mit Lexikon zeigte der Routinier eine gelungene Runde, die von den Richtern mit 64,72 Prozent bewertet wurde. Mit seinen 35,3 Minuspunkten rangiert der Oberösterreicher aktuell auf Rang 41.

Für die 21-jährige Rebecca Gerold ist die EM in Luhmühlen die erste im Lager der Allgemeinen Klasse. Zum Debüt gab’s für die Steirerin und ihre erst neun Jahre alte Trakehner Stute Shannon Queen 42,4 Minuspunkte und vorläufig Rang 69. In der Mannschaftswertung liegt Österreich, das ohne Streichergebnis auskommen muss, damit zur Zeit auf Rang zehn bei zwölf teilnehmenden Nationen.

Für den morgigen Geländetag haben sich die heimischen Eventer einiges vorgenommen. Alle drei Paare haben in der bisherigen Saison mit sehr guten Ergebnissen im Cross überzeugen können. Mit etwas Glück, könnten die österreichischen Paare also auch in Luhmühlen noch ein paar Plätze gutmachen. Los geht’s ab 10 Uhr, gestartet wird in derselben Reihenfolge wie in der Dressur. Den Auftakt für Österreich machen also erneut Katrin Khoddam-Hazrati und Cosma um 11.36 Uhr, Rebecca Gerold und Shannon Queen sind danach um 13.32 Uhr an der Reihe, Harald Ambros und Lexikon um 14.52 Uhr.

Die Ergebnisse im Detail gibt's hier.