Harald Ambros und Vitorio du Montet haben in Avenches ihre gute Form bestätigt. (Archivbild) © www.sportfotos-lafrentz.de
„Es scheint so, dass wir auf das Glück, im Nations Cup am letzten Tag auf dem Podest zu stehen, noch weiter warten müssen“, gibt sich Bundesreferent Thomas Tesch am Tag nach der Rückkehr aus Avenches etwas zerknirscht. Dass die heimischen Teilnehmer:innen das Zeug dazu gehabt hätten, zeigten sie zur Auftakt. Nach starken Dressurleistungen rangierten Lea Siegl mit ihrem Nachwuchspferd Watermill Giorgio (Platz 7), Robert Mandl mit seinem AWÖ-Bundeschampion Chateau Gaillard (Platz 12), Harald Ambros mit seinem Olympiapartner Vitorio du Montet (Platz 23) und Katrin Khoddam-Hazrati mit Pippa (Platz 24) auf Rang 3 hinter den Equipen der Schweiz und Deutschlands – und damit ganz klar auf Podestkurs.
Cross: Ambros überzeugt, Teamkollegen mit Problemen
Der gute Trend setzte sich im Gelände leider nicht fort. Bis auf Harald Ambros, der sich mit einer Spitzenrunde um satte 14 Plätze verbesserte und auf Rang 9 vorrückte, hatten alle heimischen Paare Probleme mit dem Kurs. Für Robert Mandl hieß es am zweiten Wasserkomplex: „Ende Gelände“. „Abhaken und weitermachen“, meint dazu Equipechef Tesch.
Österreichs Beste nach der Dressur, Lea Siegl, kassierte mit dem noch recht unerfahrenen Watermill Giorgio 20 Strafpunkte für einen Vorbeiläufer. Bis zum Überqueren der Ziellinie kamen weitere 29,2 Zeitstrafpunkte hinzu. Mit diesem Ergebnis wurde das Paar im Klassement von Platz 7 auf Rang 32 zurückgereicht. Besser lief es für die Oberösterreicherin mit ihrem zehnjährigen Nachwuchspferd Dark Gambler, der ohne Hindernisfehler blieb und sich an 23. Position einreihte.
Katrin Khoddam-Hazrati kam mit ihrer Pippa ebenfalls ins Ziel, sammelte unterwegs jedoch 19,6 Zeitstrafpunkte sowie 15 Zähler für eine verpasste Flagge. Ihre beiden Stuten Florentine und Oklahoma brachte die Steirerin im Anschluss ohne Probleme durch den Cross. „Katrin hat mit Pippa viel riskiert und hatte bei einem Sprung Pech. Danach ging ein Eisen verloren, was einen Start im Springen am Sonntag sehr erschwerte“, so Tesch.
Zwei Ausfälle, Platz 6
Die Stute wurde vor dem finalen Springen aus dem Bewerb genommen, was sich im österreichischen Teamergebnis ebenso wie bei Mandl und Chateau Gaillard mit je 1.000 Strafpunkten niederschlug. Rang 6 statt des erhofften Podestplatzes lautete schließlich das Ergebnis für die heimische Equipe. „So ist es im Sport eben, es kann vorher alles gut laufen und bei dem einen Turnier ist dann wieder der Wurm drinnen. Im Großen und Ganzen waren es aber glücklicherweise keine groben Schnitzer, die sehr beunruhigen würden", resümiert der Equipechef.
Im Einzel sorgte Harald Ambros als Elfter für das beste rot-weiß-rote Ergebnis – gefolgt von Katrin Khoddam-Hazrati mit Oklahoma auf Platz 21 und Florentine auf Rang 29. Für Lea Siegl und Dark Gambler wurde es in der Endabrechnung der 23. Platz.
Viel gelernt, Nachwuchspferde zeigen auf
Obwohl es für Team Austria in Avenches nicht nach Wunsch lief, sieht Tesch auch positive Aspekte: „Glücklicherweise bemühen sich unsere Reiterinnen und Reiter, aus ihrer Komfortzone herauszugehen und in Nations Cups sowie bei schweren Turnieren anzutreten, um sich stetig zu verbessern. Dass es dabei immer wieder mal nicht nach Plan läuft, gehört dazu – aber ohne diese Fehler gäbe es auch keine Weiterentwicklung. Daher darf man sich von einer verpatzten Platzierung nicht entmutigen lassen.“
Zudem gab das Turnier durchaus auch Grund zur Freude: „Die Nachwuchspferde haben von 4* bis 2* alle sehr ansprechende Leistungen gezeigt“, so Tesch.
Road to Blenheim
Im September geht es für die Vielseitigkeitsreiter:innen zur Europameisterschaft nach Blenheim (GBR). Die Entscheidung, wer dort für Österreich antreten wird, ist noch nicht gefallen. Zuvor steht noch der Nationenpreis in Arville auf dem Plan. „Danach erfolgt die Nominierung für die EM. Avenches allein wird den Nominierungsvorschlag nicht negativ beeinflussen“, versichert der Bundesreferent.
Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier.