WM Herning

Ende gut, alles gut: Voltigierer holen WM-Bronze im Nations Cup

Ein Artikel von Redaktion | 10.08.2022 - 17:35
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Die österreichische Gruppe verabschiedete sich mit der drittbesten Kür des Tages von der WM. Pferd Don Rudi hat zu guter Letzt auch noch seinen Frieden mit der Voltigierhalle in Herning gemacht.   © holcbecher.com

Dominik Eder, Isabel Fiala und die österreichische Gruppe des RC Seefeld haben geschafft, womit eigentlich niemand mehr gerechnet hat: eine Medaille bei der Weltmeisterschaft in Herning. Während die rot-weiß-roten Turner:innen die vergangenen Jahre immer zu den Medaillengaranten gezählt hatten, waren sie diesmal von Anfang an vom Pech verfolgt gewesen. In so gut wie jeder Disziplin musste sich die Truppe um Erfolgsreferent Manfred Rebel unter ihrem Wert geschlagen geben. „Dieses Turnier ist von Anfang an zäh gewesen. Das habe ich im Vorfeld durchaus erwartet, wir durchleben gerade einen Generationenwechsel. Allerdings haben zusätzlich drei Pferde an drei Tagen nicht wie gewohnt performen können, darum war es diesmal eigentlich immer ein Kampf gegen Windmühlen. Dass wir jetzt doch noch Bronze haben holen können, war sicherlich auch dem geschuldet, dass Deutschland und die Schweiz Federn lassen mussten, so, wie es uns im Laufe des Turniers immer wieder ergangen ist. Jetzt haben wir das Glück zurückbekommen und sind vorgespült worden.“

Rebel hatte bereits die Verabschiedung bei den Boxen vorbereitet und parallel immer wieder auf sein Handy geschaut, um sich auf dem Laufenden über den aktuellen Stand im Nations Cup zu halten. „Ich habe ständig versucht zu aktualisieren, weil wir immer noch Zweiter waren, was von der Zeit her gar nicht möglich war. Und dann sind auf einmal die ersten hereingelaufen gekommen und haben gerufen, dass wir uns schnell für die Siegerehrung umziehen müssen. Aber so einen Stress habe ich gerne“, schmunzelt Rebel, dem die Erleichterung über den überraschenden Erfolg deutlich anzumerken ist.

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Isabel Fiala steuerte dem österreichischen Ergebnis mit einer gelungenen Darbietung 8,236 Punkte bei.   © holcbecher.com

Unerwartete Medaillen sind die schönsten

Erleichtert ist nicht nur der Bundesreferent. Auch die Athlet:innen, die dem österreichischen Pferdesport in den vergangenen Jahren so viel Freude mit ihren herausrangenden Leistungen bei Welt- und Europachampionaten bereitet haben, steht die Freude über die Überraschung in Bronze ins Gesicht geschrieben. „Die Medaille war vor der letzten Runde eigentlich nicht mehr zu erwarten. Wir sind trotz guter Leistungen auf den fünften Platz zurückgerutscht, vielleicht war das auch ein bisschen der Startposition geschuldet. In der Gruppenkür haben wir wirklich sehr gut abliefern können, unser Don Rudi hat sich im Vergleich zu vor zwei Tagen nun offenbar doch noch sehr gut an die Halle gewöhnt. So haben wir mit drei soliden Runden auf jeden Fall den dritten Platz verdient“, freut sich Dominik Eder, Österreichs meistbeschäftigter Voltigierer bei dieser WM.

Zusammen mit seiner Partnerin Theresa Thiel turnte der Niederösterreicher im Pas de deux auf Pink Floyd an der Longe von Veronika Greisenberger mit 7,872 Punkten als Gesamtergebnis zu Platz vier. Am Ende fehlten dem Duo drei Zehntelpunkte auf Bronze. „Wir hatten leider im Pas de deux einen unnötigen Fehler am Anfang, haben uns dann zwar gefangen und das restliche Programm durchgezogen, es hat dann aber  nicht für den dritten Platz gereicht. Dafür ist das Glück im Nationencup zu uns zurückgekommen. Das ist für das gesamte Team ein sehr erfreulicher Abschluss. Unerwartete Medaillen sind am Ende ja doch die schönsten.“

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Dominik Eder und Theresa Thiel belegten Platz vier im Pas de Deux.
© holcbecher.com

Deutschlands Paarvoltigierer holten Gold und Silber durch Chiara Congia und Justin van Gerven (8,951) sowie Diana Harwardt und Peter Künne (8,665). Bronze ging dank Rebecca Greggio und Davide Zanella (8,178) an Italien.

Im Nationencup ging der Titel an die überragenden Franzosen (9,146) vor den Voltigierer:innen aus Dänemark (8,669).

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.