Voltigieren

ÖSTM Voltigieren: Nagiller, Thiel-Eder und Club 43 holen die Titel

Ein Artikel von Redaktion | 27.09.2022 - 13:25
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Neue Österreichische Staatsmeisterin im Voltigieren: Eva Nagiller von der VG Pill (Archivfoto) © Tomas Holcbecher/holcbecher.com

Einer der wenigen Titel, die nicht an Österreichs größtes Bundesland fiel, war der in der ÖSTM der Damen. Hier setzte sich die Tirolerin Eva Nagiller von der VG Pill auf Lavalino, longiert von Klaus Haidacher, deutlich von der Konkurrenz ab. In allen drei Teilbewerben zeigte die Tirolerin klar die beste Leistung. Am Ende holte sie sich mit 8,536 Gesamtpunkten verdient ÖSTM-Gold. Es ist ein versöhnliches Saisonende für die 25-Jährige. Bei den Weltmeisterschaften in Herning war Nagiller schon früh aus dem Rennen um die Medaillen geworfen worden, weil Voltigierpferd Lavalino im WM-Rund die Nerven verloren hatte. Anstelle des erhofften Edelmetalls hatte es danach nur noch zu Rang 28 gereicht. ÖSTM Silber holte Alina Barosch (NÖ) vom Club 43, die auf Dustin von Lohe an der Longe von Manuela Barosch 7,928 Punkte anschrieb. 7,596 Punkte bescherten Cornelia Pikl (ST) auf Enjoy the Moment (Longe: Melanie Neubauer) Platz drei und damit die Bronzemedaille.

Ein rein niederösterreichisches Starterfeld bot sich im Einzel der Herren, mit nur drei Teilnehmern musste der Bewerb allerdings von einer ÖSTM auf eine ÖM herabgestuft werden. Die Leistungen der Athleten sollte dies nicht schmälern, denn Dominik Eder (UVT Eligius) und Philip Clement (URC Wildegg) turnten beide auf hohem Niveau. Am Ende hatte Eder auf Asti Royal XL an der Longe von Lena Kalcher-Prein mit gesamt 8,302 Punkten die Nase vorne, nicht zuletzt dank seiner hervorragenden Kürleistung. Für Philip Clement wurden es 8,095 Punkte und damit wie bereits im Vorjahr ÖM-Silber. Die Bronzemedaille gab es für Florian Fraisl (RV Weigelsdorf), der auf Legolas an der Longe von Sofie Holzmann zu 6,437 Punkten turnte.

ÖSTM Gold durfte sich Dominik Eder danach mit seiner Partnerin Theresa Thiel im Pas de deux abholen. Das Duo lieferte sich einen packenden Zweikampf mit den beiden Tirolerinnen Eva Nagiller und Romana Hintner. Letztere entschieden den zweiten Kürdurchgang für sich, während Eder/Thiel den ersten gewannen. Letztlich gaben 0,082 Punkte den Ausschlag für das Pas de deux aus Niederösterreich, das auf Pink Floyd an der Longe von Veronika Greisberger eine Gesamtwertung von 8,402 Punkten erzielte. Rang drei ging an die Paarvoltigiererinnen aus Weigelsdorf (NÖ), Anna Hladik und Hubertus Witzmann kamen auf Legolas, longiert von Sofie Holzmann, auf 7,724 Punkte.

Besonders spannend war in diesem Jahr der Titelkampf in der Königsdisziplin, dem Gruppenvoltigieren. Mit dem Club 43 (NÖ), dem UVRV Badhaus (S) sowie den Vorjahressiegern vom URC Wildegg (NÖ) lieferten sich gleich drei Gruppen einen Wettkampf auf Augenhöhe. War der Club 43 auf Dancer in the Sky im ersten Kürdurchgang noch klar überlegen, musste sich die Truppe um Longenführerin Karen Asmera in Runde zwei deutlich hinter den beiden Konkurrenten einreihen. Der in der ersten Kür erturnte Vorsprung sollte letztlich dann aber doch noch knapp reichen. Mit einer Endnote von 7,104 ging Gold also an den Club 43 vor dem UVRV Badhaus (7,054 – Aragorn Elmar XV/Sabine Frauenschuh) und dem neu formierten URC Wildegg (7,018 – Irresistible/Maria Lehrmann).

Titel für Brabec, Weidenauer, Ruttkovsky und die VG Pill

2021 hatte sich die Niederösterreicherin Verena Brabec zur Österreichischen Junioren-Meisterin im Damen Einzel gekürt, ein Jahr später gab es für die Voltigiererin vom Club 43 erneut Gold – diesmal bei den Young Vaulters. Mit der Endnote 7,748 setzte sich die EM-Vierte in dieser Altersklasse auf Dustin von Lohe (Longe: Manuela Barosch) überlegen gegen ihre Mitstreiterinnen Katharina Furtner (6,308) vom oberösterreichischen VV Braunau-Ranshofen auf In The Mood an der Longe Christina Schmidhuber und die Kärntnerin Melina Wuggonig (5,927) vom VPV Weißensee auf Fornarina, longiert von Robert Röhl, durch.

Eine Klasse für sich war Europameisterin Anna Weidenauer im Einzelbewerb der Junior-Damen. Die Niederösterreicherin vom URC Wildegg erzielte auf Chivas an der Longe von Monika Lehrmann als Einzige sowohl in der Technik als auch in der Kür Noten über 8,0. Unterm Strich kam die 17-Jährige auf 8,104 Punkte. Den Vizetitel holte Leonie Koller von der VG Pill. Auf Lavalino an der Longe von Klaus Haidacher turnte die Tirolerin zu 7,582 Punkten als Endnote. Noch eine Medaille für den URC Wildegg gab es durch Anna Rzehorska. Die Niederösterreicherin, ebenfalls auf Chivas unterwegs, schrieb 7,342 Punkte an. Dafür gab‘s die Bronzemedaille.

Bei den Junior-Herren konnte der Niederösterreicher Paul Ruttkovsky seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen. Der Vize-Europameister ließ seiner Konkurrenz keine Chance, im Kürdurchgang beeindruckte der Wildegger mit 8,248 Punkten, in der Endnote gab es 7,897 Punkte für Ruttkovsky, der auf Chivas, longiert von Maria Lehrmann, angetreten war. Silber holte – wie auch 2021 – Adrian Silberer vom Club 43 auf Mary an der Longe von Karen Asmera (7,124), Bronze ging mit Felix Dornbacher von der Voltigiergruppe St. Sebastian Seyring ebenfalls an Niederösterreich. Er turnte auf Insider (Longe: Julia Hollaus) zu 6,699 Punkten.

Für Anna Weidenauer und Paul Ruttkovsky sollte es nicht die einzige Goldmedaille an diesem Wochenende bleiben. Auch im Pas de deux der Junioren waren die beiden amtierenden Europameisterin in dieser Disziplin das Maß der Dinge. Auf dem Rücken von Louis Bonheur, longiert von Lena Kalcher-Prein, wurde das Duo insgesamt mit 8,500 Punkten bewertet. Silber sicherten sich die Salzburgerinnen Sarah Köck und Clara Dick vom UVRV Badhaus. Auf Aragron Elmar XV (Longe: Sabine Frauenschuh) kamen sie auf 7,390 Punkte. Bronze ging an die Kärntnerinnen Amelie Göritzer und Esther Egger vom VPV Weißensee (Ruby Du Vallier/Robert Röbl) mit 7,007 Punkten.

Konkurrenzlos waren die Turnerinnen der VG Pill im Titelkampf der Gruppen. Die Truppe um Longenführerin Nicole Voithofer und den vierbeinigen Vollprofi Don Zeno konnte sich nach der Pflicht, die noch mit Minimalvorsprung an die Mitstreiterinnen vom Club 43 gegangen war, in den anschließenden beiden Kürdurchgängen enorm steigern. 7,497 als Endnote markierten den deutlichen Sieg vor den Vorjahressiegern, die auf Darwin an der Longe von Karen Asmera nach drei Durchgängen bei 6,173 Punkten hielten und sich damit noch knapp vor den Tirolerinnen vom RC Seefeld (6,113/Raffaelo Nero/Stefanie Mayr) auf dem Silberrang behaupteten.
 

Gut aufgestellt für 2023

„Das war ein toller Saisonabschluss“, freute sich Manfred Rebel über die Leistungen, die die österreichischen Voltigierer:innen am Meisterschaftswochenende auf der Anlage des RC Georgsberg (ST) gezeigt hatten. „Die Favoriten haben ihre Rollen eigentlich durchwegs bestätigt und wir können zuversichtlich in die Winterpause gehen, weil wir für nächstes Jahr gut aufgestellt sind“, gibt sich der Erfolgsreferent im Gespräch mit dem NOEPS optimistisch für 2023.

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