Anna Weidenauer mit Mentorin Maria Lehrmann anlässlich ihres Sieges bei der U21-WM in Stadl-Paura. © LUKASZ KOWALSKI
Weidenauer hatte bereits im Frühjahr den Gedanken gefasst, ihre sportliche Laufbahn nach dem Triple-Heimchampionat in Stadl-Paura zu beenden. Neben sportlichen Erfolgen – darunter der Junioren-Weltmeistertitel 2021 im Einzel der Damen, zweimal EM-Gold 2022, sowohl im Junioren-Einzel als auch im Pas-de-Deux mit Paul Ruttkovsky, sowie vor wenigen Wochen der U21-Weltmeistertitel – stand für die Jus-Studentin immer auch die persönliche Entwicklung im Vordergrund. „Disziplin, Durchhaltevermögen und mentale Stärke“ habe ihr der Sport vermittelt, so Weidenauer, die sich künftig auf Studium und Privatleben konzentrieren möchte.
Trainiert wurde Weidenauer seit 2014 von Maria Lehrmann, die sie über viele Jahre hinweg begleitete. „Für all die Erlebnisse, Erfolge und Menschen im Voltigiersport bin ich unglaublich dankbar“, betonte Weidenauer im Gespräch mit dem Österreichischen Pferdesportverband (OEPS), der den vollständigen Bericht auf seiner Website veröffentlicht hat.
Noch mehr Abschiede
Für Manfred Rebel, Bundes-Voltigierreferent, markiert das ÖSTM-Wochenende auf der Anlage des Union Pferdesportteams Salzburg Land in Neumarkt-Sighartstein einen würdigen Abschluss einer sehr erfolgreichen Saison. Zugleich brachte es aber auch einige Rücktritte mit sich, die überraschend früh erfolgten. Besonders hart trifft freilich der Rücktritt von Anna Weidenauer: „Sie hätte noch einige sehr erfolgreiche Jahre vor sich gehabt, doch nach zehn Jahren im Hochleistungssport möchte sie sich nun auf ihr Studium konzentrieren“, so Rebel. Darüber hinaus haben auch Eva Nagiller, Nicole Kirbisch und Alina Barosch ihre Karrieren beendet – ebenso das aktuelle Goldmedaillen-Pas-de-Deux der Junioren, Flora Maurer und Larissa Jöbstl. "Wir haben gehofft, dass einige dieser Rücktritte erst nach der WM 2026 in Aachen kommen werden, jetzt ist der Cut schon heuer erfolgt. Das ist natürlich bitte, aber solche Entscheidungen sind zu respektieren", so Rebel.
Trotz der Abgänge blickt der Erfolgsreferent optimistisch in die Zukunft: „Es gibt viele junge Talente, die die Chance haben, in die erste Reihe zu turnen. Wir haben bereits bei der Staatsmeisterschaft eine Ausschusssitzung abgehalten und die Kadererstellung für 2026 beraten. Ich bin guter Dinge, dass wir unseren Erfolgslauf auch im kommenden Jahr fortsetzen werden.“
Titel und Medaillen der ÖM & ÖSTM 2025
Die Österreichische Staatsmeisterschaft im Einzelvoltigieren der Damen entschied Conny Pikl auf Enjoy the Moment (LF: Melanie Neubauer) mit einer Endnote von 8,167 überlegen für sich. Silber und Bronze gingen an Sabine Kuntner (7,733) und Leonie Koller (7,669). Letztere war in Stadl-Paura noch in der Altersklasse Young Vaulter angetreten und hatte sich zur Vize-Weltmeisterin hinter Anna Weidenauer geturnt.
Den ÖSTM-Titel im Pas de Deux sicherten sich die Vorarlbergerinnen Lina Rhomberg und Michelle Wörz (7,800) auf Fürstenberg (LF: Doris Dunst) vor den Duos Anna Luschin-Ebengreuth/Anna Zierer (7,333) und Larissa Platzer/Lena Klinger (6,542).
Auch bei den Gruppen war die Entscheidung um den Staatsmeistertitel eine klare Angelegenheit: Die EM-Dritten vom RC Seefeld ließen nichts anbrennen und turnten auf Fürst D an der Longe von Martina Seyerling souverän zu 8,022 und ÖSTM-Gold. Eine Endnote von 7,487 bescherte der Auswahl der VG Pill TU Schwaz – mit Weltmeisterin Eva Nagiller im Team – die Silbermedaille, Bronze ging an das Sextett des VRZ Dornbirn (7,450).
Eine besonders hochklassige Konkurrenz brachte die ÖM Junioren im Damen-Einzel. Gleich drei Athletinnen schlossen mit einer Endnote von über 8,0 ab – den Titel holte Vize-Weltmeisterin Clara Ludwiczek (8,320) auf Asti Royal (LF: Lena Kalcher-Prein) vor Antonia Mayerhofer (8,173) und Dana Benedict (8,074).
Neuer Österreichischer Meister bei den U18-Herren ist der Tiroler Daniel Klotz-Dedora. Er turnte auf Lavalino an der Longe von Klaus Haidacher zu einer Endnote von 7,869 Punkten und zum Titel. Erik Weidenauer (7,585) und Josef Schellnegger (6,736) komplettierten das Podium.
Mit der Endnote 7,631 sicherte sich das Tiroler Duo Maja Kleinherz und Marie Kulhanek auf Don Zene (LF: Nicole Voithofer) die Meisterschärpe im Junioren-Pas-de-Deux. Eva Koren und Julia Alber (7,267) reihten sich dahinter auf dem Silberrang ein, Bronze ging an die Kärntnerinnen Marina Oberhauser und Sophie Franz (6,234).